Die gotische Kathedrale

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  • Covid-19-aktuell

 

 

 


                                Aktualisierungsversion


Die Webpräsenz "die gotische Kathedrale " ist selbst vergleichbar mit dem Baustellen zustand der gotischen Kathedrale als der Genius des Christen-

tums in neuer Entwicklungsgestalt,  wo zur Zeit noch überall Steinquader herumliegen, Gerüste angebracht sind, an der noch gebaut, restauriert, um- und fertig gestellt wird, viele Baustellen gleichzeitig hat, aber schon für ungeduldige, interessierte Besucher offen und zugänglich ist und auf noch Grösseres, Schöneres und noch " mehr Licht " hoffen lässt. Diese essayais-

tische Webpräsenz ist in ständiger Evolution begriffen und unterliegt einer permanenten Korrekturdynamik der Verbesserungen, Verlinkungen und Wahrheits-Individualisierungen. Alle drei Webpräsenzen, " die gotische Kathedrale " (Freizeit-Homepage), " www.entwicklungszukunft.de" (Berufs-Homepage) und " www.entwicklungschristentum.de" (Berufungs-Homepage)

werden nie vollendet werden, aber man darf in Anlehnung an Marie von

Ebner-Eschenbach nicht aufhören, es zu versuchen. Wenn der gotische Dom einmal fertig werden sollte, "dann geht, wie das Sprichwort in der Stadt

Köln lautet, die Welt unter" (Ewigkeitsbaustelle). Aber die Sorge bleibt un-

begründet, weil immer etwas zu tun ist. Die Rezension " Die gotische Kathe-

drale " erstrahlt erst in ihrem hellsten Licht, wenn die vielen, weiteren Direktverlinkungen zu den Verweisvolltexten von  "www.entwicklungszu- kunft.de"  im zweiten Halbjahr 2022 zugänglich sind und diese sich dann

durch die Interverbundenheit in der Ganz- und Einheit wiederfindet. Bisher wurde nur gesucht und fertig gestellt, danach wird nur noch vollendet.


Die textvolumige Webpräsenz und Masterdomain " Entwicklungszu-

kunft" wird zur Zeit überarbeitet. Die Online-Lesefreigabe für die externen Hyperlinks zu den Verweistexten erfolgt dann im zweiten Halbjahr 2022.


                 Die gotische Kathedrale

                         Eine Bauidee, welche alle bewegt.                                  

                              

          Der gotische Architektur-Baustil



                          Domäne-Gliederungs-Übersicht



Der gotische Baustil 1


Entwicklungsleitgedanken


Der gotische Baustil 2


1  Baukunst- und zeitgeistgeschichtliche Einführung in

die Gotik.


1.1 Willkommen im Licht - das Bauprinzip der Gotik ist ein

       neues Verhältnis und Erlebnis zum Licht und Raum.


1.2 Formensprache und Symbolik der Gotik.   


1.3 Der Mensch der Gotik.


1.4 Zeit des Wandels vom religiösen Lebensstil zum Entwick-

      lungs-Individualisierungs-Lebensstils. 


2  Von der religiösen, kulturellen Symbolsprache zur Entwicklungs- und  Lebenssymbolsprache.

                                          


            Vom gotischen Kathedralen-Baustil

      (sakrale Baukunst) zum Entwickler-Individuali-

      sierungs-Lebensstil (Entwicklungslebenskunst) 


 Entwicklungs-Individualisierung-Gotik 1

                                                

  • Gotik als baugeschichtliches Phänomen und kulturgeschichtlicher Anziehungshöhepunkt (45)


Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 2


  • Gotischer Baumeisterberuf als Künstlerberufung (20)
  • Gotisches Einheits- und Ganzheitsverbundenheitsprinzip (12)


Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 3


  • Gotische Baustilarchitektur und Formen- und Kunstsprache (31)

Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 4


  • Gotisches Erkenntnis-Bau-Symbolik als emotionale Betroffenheit ("seelische Empfindung) und Kathedralen-Sinn-Hinweisprinzip-Teil 1 (55)

Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 5


  • Gotisches Erkenntnis-Bau-Symbolik als emotionale Betroffenheit  ("seelische Empfindung) und Kathedralen-Sinn-Hinweisprinzip - Teil 2 (44)

Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 6


  • Gotisches Individuations-Kathedralenbauprinzip (19)

  • Gotische Kathedralenportal-Allegorie und Allegorese (9)

Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 7


  • Gotischer, unruhiger Zeitgeist und Lebensvertrauens-Grundgefühl als Ausdruck einer Entwicklergeneration (24)

  • Gotische Kathedrale als religiöser Lebensmittelpunkt, Wahrzeichen, Machtsymbol, Pilgerstätte und Seele der Stadt (7)


  Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 8


  • Das Licht der Gotik und der metaphysische Lichtsinn (20)

  • Gotischer, metaphorische Turmsymbolik (8)

  • Gotischer und romanischer Baustil (9)

  • Gotisches Zeitverständnis (7)

Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 9


  • Resümee
  • In eigener Sache * 


* Dieses Gotikessay ist auch eine Hommage auf das " Straßburger Münster " und Meister Eckhart, weil von diesem mehr gelernt wurde  (zeitlose Lebens- tiefe, individuelle Lebenswahrheit, immanenter Lebenssinn, Jugendstrebe- ideal), als von den vielen Bildungen (zeitgeistiges Bildungs-, Berufs- und Lebenserfahrungswissen als Resümee in  Entwicklungsgotik. Dieses go-

tische Lernprinzip auch " Entwicklungs-Kultur-Lernen " genannt, bildet den roten Faden für alle Lebensentitäten der Webpräsenz www.entwicklungs-

zukunft.de Diese Rezension ist " ein Kind verschiedener Eltern "  (vieler gotischer Kathedralen).


Das gotische Lernprinzip als Bau- und Entwicklungslebensstil

                               Inhaltsgliederung


Gotisches Lernprinzip 1


  • Das gotische Lernprinzip als die Zukunft unserer Kultur (5)
  • Das gotische Lernprinzip als Bau- und Entwicklungslebensstil (22)

Gotisches Lernprinzip 2


  • Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt- Teil 1  (1-19)

Gotisches Lernprinzip 3


  • Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt-Teil 2  (Nr 20)

Gotisches Lernprinzip 4


  • Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt-Teil 3  (21-115)

                                  


Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen 

                                                 Kathedralen 


                                              Inhaltsgliederung


Zukunft Straßburger Münster 1


  • Der Geist der Gotik (37)

Zukunft Straßburger Münster 2


  • Bildungs-Kultur-Lernen versus Entwicklungs-Kultur-Lernen (24)
  • Die Gotik und das Christentum (8)

  

  Zukunft Straßburger Münster 3


  • Resümee (13)

                                   

                   Entwicklungsleitgedanken


Was zeichnet die Gotik aus ? Warum ist die gotische Kathedrale der Stolz und Mittelpunkt einer Stadt ? Warum geht jeder persönliche  Entwicklungs- Indi-

vidualisierungs-Lebensweg nur über und durch die gotische Kathedrale ? Zahlreiche Forscher und Kunsthistoriker haben sich in der Vergangenheit damit beschäftigt und sind auch heute noch auf der Spurensuche. Auf zehntausenden von Seiten wird versucht, eine Annäherungsantwort zu geben.


 > Der thematische Schwerpunkt dieses Entwicklungsaufsatzes und Essays ist die gotische Kathedrale über die kunsthistorische und theologische Sichtweise diese als eine Lebensauffassung und ein religiöses Lebensgrundgefühl als mein individualgeschichtliches Entwicklungsprogramm zu entwickeln. Einmal davon ergriffen,

lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideen-

geistesmacht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbekanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar

in die Formen gelegt wurde und die Zukunft aller und von allem ist. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu Gott.


> Es ist ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufrie-

denheit und Zufriedenheit, zwischen Ungeduld und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdischen. Es ist ein Lebensgeschehen, was immer gegen-

wärtig ist, wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt.

Jede gotische Kunstform will vor allem eins;" motivieren". Es ist

das neue Ideal und kultureller Bezugspunkt  als universale Idee

der Aufbruch- und Such-und Altjugend, für das es zu leben und sterben lernen lohnt.


> Der Stil der Gotik ist eigentlich ein Volksstil. Er ist demokratisch,

hat den Rhythmus eines erregten Kollektivwillens und die Linie

des Freiheitsdranges. Er ist kein ruhender Bau, sondern in stän-

diger Bewegung und stimmungs-und rauschhaft, um rationale Vorstellungen verwirklichen zu können.Sie ist welt- und men-

schenfern und doch auch unmittelbar nahe am Leben. Die Sakralarchitektur ist gebauter Sinn, Kulisse des Glaubens, im Innersten steingewordene Mystik und die Kraft der Steine erhebt

das Gemüt und befreit es von der bleiernden Erdenschwere und

gibt Frieden. Ursprünglich war die Kunst eine Schöpferin von

Formen, mit deren Hilfe die Gottheit gesucht und angebetet

wurde und diese Formen nahmen wie von selbst gotischen

Charakter an, in der die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfasst wird. Das Mystische als eine Art gotischer Gottbezogen-

heit durchdringt alle Teile des gotischen Baues und entwickelt sich dem Lichte entgegen.Es war, als wollte er eine Wirklichkeit hinter

der sichtbaren Welt erfassen. Materie wird Geist als " lapis philo-

sophorum , so liesse sich das Wesen einer Kathedrale zusammen-

fassen.


> Dieses Webpräsenzessay versucht in schriftstellerischer Gotikfreiheit die gotische Kathedrale entwicklungsphäno-

menologisch gleichermassen für Gläubige und Nichtgläubige

zu erfassen, weil der Gottesbegriff und der Entwicklungsbe-

griff im Sinne eines "Gott-Werde-Seins " von Meister Eckhart

identisch sind. Die Gotik lebt nur von den ständigen bautechni-

schen Verbesserungen als Gotisches Lernprinzip, was auch als Hauptmerkmal dieser Webpräsenz gilt. Es geht in erster Linie

nicht um das Baustilwissen einer vergangenen, kunstgeschicht-

lichen Epoche und die architektonische Formensprache, son-

dern im Mittelpunkt der Betrachtung steht in Entwicklungs-

gotik 1 bis Entwicklungsgotik 9 die architektonische Entwick-

lungsallegorie als Analogie des Entwicklungskosmoses. Die go-

tische Kathedrale wird im Erkenntnislicht meiner Individualisie-

rungsentwicklung in vielfältiger Weise als neue Kunstanschauung interpretiert. Es ist die religiöse Baugeschichte der Gotik als zeit-

lose Symbolwahrheit, Höherweisersinn und Gleichnis des mensch-

lichen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Sinn-Prinzips schlecht hin als das Ziel, der Sinn und die Bedeutung allen Le-

benstuns in der Zeit. Die gotische Kathedrale ist die Bauidee als

eine fortwährende " Entwicklungsindividualisierungs-Predigt ", die alle gleichsam bewegt *.


* I.) " Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in den Dingen

zu suchen, sondern in allen Dingen Gott zu suchen (in allem seinen Gott  be-

greifen) und zu nehmen. Das ganze Leben und alles Tun soll man nur als eine

Übung und Probierstein (als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-

Sinnzweck) betrachten. Die Welt wäre nicht geschaffen worden, wenn sie

nicht  da wäre, Gott zu suchen und zu finden. Damit sind wir in die Zeit gestellt,

dass wir Gott ähnlicher werden "*.


* Meister Eckhart


II.) " Jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein aufgeschlagenes Buch

und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr.

Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen "*.


* Meister Eckhart


III.) Jedes Ding, jedes Geschehen, jedes Tun, jeder materialistische Reichtum, jeder Konsum, jede Technik, jede Unterhaltung, jeder Mensch und alles Welt-

liche wird automatisch zur Individualisierungsbringschuld einer Entwick-

lungslosigkeit einer, wenn er nicht als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-

zweck verwendet wird, welcher auf Höheres verweist, was verwirklicht wer-

den soll. Es sind alles nur Wegweiser,  Hilfen und Mittler für den Weg  nach

oben was den Menschen übersteigt und sind  nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck.


IV.) Der alte " Gesinnungs-Materialismus-Wertbegriff " zerbricht, weil er auf einen höheren (Entwicklungs)wert hinaus will innerhalb der Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie. Er trägt den Zerfallskeim in sich und zerfällt immer mehr, weil der Höhepunkt ihrer Entwicklung überschritten ist. Ist aber der natürliche Materialismushöhepunkt erreicht, kann die Materie als entwicklungsgeschichtlicher Materialismuswandel als Vorgeschichte des individualgeschichtlichen Geistes und als kulturelle Dimension des Materia-

lismus verstanden werden, welcher für die Entwicklungs-Individualisierung

da ist, um  sich durch Transzendierungs-Überwindung von ihr zu befreien

und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Zweck und neue Bestimmung aufwertet.


V.) An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert) wird entwicklungs-

schädlich (Maß-,Sinn-und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anzie-

hung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird

die kritische Masse für Veränderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach

dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem Gesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung in quali-

tative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)situation überwindet.


VI.) Materialismusentwicklung ist die Weiterentwicklung des negativ belegten Materialismusgedankens in allen Lebensbereichen, dass alles Sichtbare mit unsichtbaren Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungseigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Selbsterziehungsmittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck geschaffen wurde und über den Gebrauchs- und Geltungsnutzen und den materiellen  Wert hinausgeht. Solange der Materie-Sinnzweck draus-

sen  bleibt ist das Leben gespalten und ohne Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Gewinn. Es ist die Rematerialisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhal-

tung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne, was über die

 Dinge hinaus auf etwas Höheres und Besseres verweisen will, wozu der Mensch  durch seine Entwicklung fähig sein kann. Dieses kann als eine höhe-

re Entwicklungsstufe der (Geld)Materie als verdichteter, gebundener Geist

als Chiffre und Verhüllungswahrheit(die verborgene Tatsächlichkeit als das Ding an sich), welcher für den Geist geschaffen wurde betrachtet werden.


VII.) Wir befreien uns von etwas, was evolutionsbedingt noch z.B. vor zehn Jahren richtig war, aber heute entwicklungshemmend geworden ist. Das

Haben wollen des Materialismus (vom) wird zum Sein wollen (zu) als kultu-

reller Fortschritt " Hast du was bist du was wird zum bis du was dann

hast du was ". Nur so gelingt die Entstehung von immer komplexeren und

höher entwickelten Lebewesen in der inneren Welt. Dieses bestätigen die Erkenntnisse der modernen  Physik, die Doppelnatur der Materie, wo in zunehmenden Maße Materie- und Geistesstrukturen als gegenseitige Spiegelbilder erkannt werden und alles nur Bewusstsein ist. Die Materialis-

musquantität wird durch eine neue Qualität ersetzt, das Haben wird zum

Haben " als hätte man nicht".


VIII.) Der Entwicklungsmaterialismus erfasst das Dinggeschehen im erweiter-

ten, gereinigten Denken als eine kulturelle Weiterentwicklungs-Dimension

des Materialismus, weil die menschlichen Energien und seelischen Kräfte, welche an sie fort gegeben und gebunden waren wieder frei werden und wir

uns durch diese weiterentwickeln " von der Entwicklungs- Unnatur zur Entwicklungs-Natur " zurück. Es ist die Weisheit der Dichterin Marie Ebener Eschenbach, dass  wir immer lernen müssen, zuletzt auch noch sterben lernen. Das Leben ist ein ständiges Abschied nehmen wie die Schriftstellerin Ricarda Huch einmal bemerkte. Je weniger wir haben wollen, desto leichter fällt das

Sterben, weil man dann an immer weniger haftet, weil alles nur kulturelles Mittel, Zeichen und Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirk-

lich werden soll. Unser irdisches Leben dient somit dazu, unseren geistigen Körper zu erschaffen. Der Tod des Egos (Leidenschaften) ist schmerzlos.

Das " gotische (Materialismus)Lernprinzip" ist auch quantenphysikalisch fundiert, weil nicht die sichtbare Materie, sondern nur der Geist ist das Wirkliche ist, wo die Fähigkeit zur Schöpfung und ein Mitschöpfertum eine inhärente Eigenschaft der Materie ist und die Realität durch meine  Beobach-

tungs-, Einstellungs- und Glaubenssichtweise (mit) erschaffen wird. Es ist

die alte Weisheit und anagogische Auslegung, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.


IX.)Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Sache und ums Geld verdie-

nen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache

und damit ums Geld haben *.


* Das Höhere schliesst automatisch das Niedrige mit ein oder wie Meister Eckhart es sagen würde "wer Gott hat, hat auch alles andere".

X.) Siehe auch das Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Sinn-Prinzip in  https://entwicklungschristentum.de/Das-Leben-ist-unsterblich


> Die über 300 metaphorischen Gegen-über-Stellungs-Lebens-Ver-

gleichsbeispiele gotischer Stil-Genese in Entwicklungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9, welche auf alle Lebensbereiche herunter dekliniert werden, sind zum tieferen Verständnis mit kunstge-

schichtlichen Bauwissen als auch mit entwicklungs-individual-geschichtlichen Lebenswissen alimentiert, wo der Einzelne sich wiederfindet und das Gefühl vermittelt bekommt, als sei es nur

für ihn geschrieben worden und einen unkonventionellen, eigent-

lich vom kirchlich abgelösten, religiösen Zugang zum Christentum findet. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Indivi-

dualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Transzendierungsakt nicht

trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben und

der Lebensmittelpunkt, wo Diesseits und Jenseits eins sind.In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die

der Mensch braucht. Die Zukunft der Religion ist die Religion " zum individuellen " Christ werden und Christ sein " als evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi auf dem persönlichen Entwicklungsweg, scheinbar unreligiös, aber tief religiös zugleich, wo die Lebensarmut als die grösste Schwäche der Religion überwunden wird, weil bisher keine Religion wirklich das diesseitige Leben des Menschen bisher verändert hat. Es ist der Weg vom rechts- und lehrgültigen, didak-

tischen Interpretations- und Vermittlungs-Christentum von oben herab als Vorentwicklungsstufe zum autodidaktischen Individua-

lisierungs-Entwicklungs-Lebens-Christentum von unten herauf,

wo die Individualisierungswahrheiten selbst entwickelnd als zeit-

lose Bibelwahrheiten interpretiert werden, weil in der Bibel das Programm für die individuelle Befreiung fehlt. Die Vertreter des  gotischen Geistes dulden keine Mittler zwischen Gott und sich selbst.


> Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch das Verschränktheitsprinzip der Quantenphysik als Interverbundenheit als Säkularisierung  faktisch nicht gibt, miteinander verwoben ist, komplementär zusammen gehört und das Spannungsverhältnis des religiösen Diesseits (Realwelt)-Jenseits (Wirklichkeitswelt) Dualismus

zum ad absurdum geführt hat, weil Gott im Diesseits jenseitig ist. Das menschliche Wesen ist ein Teil des Ganzen und die konventionelle Vorstellung von Zeit und Raum sind mit der Relativitätstheorie über-

holt. Die scheinbare Trennung vom Anderen und der Zeitenbruch

von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind nur eine optische Täuschung und ein Relikt unseres dualistischen Bewusstseins.


> Gott und der Mensch sind hybride Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich.Das dualistische und deterministische Denken gilt im heu-

tigen, dimensionellen, nachquantischen Mikrophysikzeitalter der Beziehungen, der Ganz- und Einheit, weil alles mit allem verbunden, das Kleinste mit dem Grössten, das Naheliegenste mit dem Entfern-

testen, makrowissenschaftlich überholt und anachronistisch, auch wenn dieses " getrennt sein " im religiösen Alltag noch vorherr-

schend ist, dass erst den Dualismus Religion als  " Zwei- Reiche-

Lehre " eines antiken Welt- und Gottesbildes notwendig macht (aber nicht die strikte Trennung  von Kirche (Religion) und Staat das Grundprinzip der Verfassung berührt). Das Ende der Evolution

wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären als die Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung (Karl Jaspers). Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott
nur in der einen frommen Hälfte (Jenseits/sakral/Übernatur/Wirklichkeit/Ewigkeit/Gott/Gebet) zu Hause ist, aber nicht in der alltäglichen,unfrommen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits/profan/ Natur/Realität/Zeit/Welt/Leben). Viele Christen leben in zwei Wel-

ten. Während die Religion Gott ins Jenseits verlegt, ist aus der universalistischen Brille betrachtet der religiöse Raum nur die Welt. Das Leben enthält nach dem  Gottesverständnis eines Meister Eck-

hart alle Religion, welche der Mensch braucht, weil Gott im Diesseits jenseitig ist, ist die dualistische Spaltung von Rathaus und Kathe-

drale, vonder Welt des Sonn-und des Werktags aufgehoben und -

deshalb dieses keine klerikale  Religionssonder-, Aussen- und

Parallelwelt als Tröstung und Lebenshalt erforderlich macht. Es ist die alte Weisheit, dass es gut ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht ist, in der Väterreligion zu sterben*.


* I.) Von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus, dem Sonn-und Werktag

als Spaltung von Gott und Welt, dem Jenseits und dem Diesseits zur gotischen Kathedrale, wo durch das gotische Lernprinzip dieser anachronistische zwei-Welten-Dualismus aufgehoben wird. Der Mensch ist ein hybrides Wesen, dies-

seitig und jenseitig zugleich.


II.) Das Jenseits ist die allumfassende Wirklichkeit und das viel Grössere,

worin das Diesseits eingebettet ist. Insofern ist auch unser gegenwärtiges Leben bereits vom Jenseits umfangen. Jeder Kulturträger will auf etwas (jenseitiges) hinweisen und die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was den Menschen übersteigt, was man noch nicht ist und als Menschenaufgabe verwirklicht werden soll. Das Ende der Evolution wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären. Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott nur in der einen Hälfte (Jenseits) zu Hause ist,  aber nicht in der alltäglichen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits).


III.) Religions-Entwicklungsstufen


  • Die Freiheiten werden der Religion untergeordnet.
  • Die Religion wird den Freiheiten untergeordnet (und endet meistens damit als dogmatische, geistige Norm).
  • In der Freiheit wird die Religion erst entdeckt und   " zurück errungen "  als höchste Entwicklungsstufe der Religion in der seelischen Erregtheit.



> Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff und 

dieses nicht zu kennen einer Lebensminderung gleich kommt. Allgemein gilt das Symbol für die subjektive  Schöpfung der künstlerischen Erfindungskraft. Die Entwicklungs-Symbol-Kunst-

sprache versucht die ontologische, teleologische Bedeutung der Entwicklungswirklichkeit hinter den Gegenständen der sinn-

lichen Wahrnehmung und der architektonischen Formensprache

die unsichtbare Wirklichkeit des Intelligiblen (Möglichen), das Diesseitige als Chiffre für das Jenseitige und den Lebensbildungs-

charakter einer Entwicklungs-Eigenschafts-Metapher widerzu-

spiegeln. Die Metaphersprache ist ohne direkte Vermittlung mehr

für das Herz als den Verstand. Ohne tiefere Kenntnis der sich oft nur schwer erschliessenden Symbolik bleibt das eigentliche Geheimnis der Kathedrale in Stein gemeißelte " Biografie Christi " und der Vermittlungssinn der heiligen Botschaften in der Tat meist unerkannt, unverstanden und kulturell bedeutungslos. Wer in der gotischen Kathedrale herum spaziert, sucht nichts  irdisches, bild-

haftes, sondern erahnt göttliches  und  lichthaftes.  Die gotische Kathedrale als Mittel zur religiösen Erfahrung wird zum Mittel einer Entwicklungs-Individualisierungs-Erfahrung. Es ist eine anagogische Auslegung von der kunsthistorischen Entwicklung zur individual-

historischen Entwicklung als Rekontextualisierung. Der Gottes-

begriff ist identisch ist mit dem Entwicklungs-Individualisierungs-Begriff des "Gott-werde-seins" eines  Meister Eckhart und die Auffassung von Entwicklung wird zu einer sakralen*.


*I.)Jede gotische Kathedrale ist ein Symbol und voller Metapher für das Sterben lernen. Jeder persönliche Entwicklungs-Individualisierungs-Weg geht nur über und durch die gotische Kathedrale, welche eine in Stein gemeißelte Leidens-

weg-Biografie Christi ist, wo Materie zu Geist wird und das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild

der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen.


II.) Es ist die Weiterentwicklung von einem kulturellen Besichtungsobjekt zu einem ergreifenden Lebensgrundgefühl und von der gotischen Architektur in Objektkunst zur gotischen Architektur in Lebensprozesskunst. Der Mensch

fühlt sich in seiner Tiefe weniger von dem gotischen Architekturbaustil betroffen, sondern ist von dem Genius des Christentums berührt, welches dieses Artefakt atmet. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche An-

schauung, der Begriff Religion wiegt schwerer und ist geschichtlicher als die Begriffe der Kultur und Objekte der Kunst. Religion ist die Substanz der

Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) Sehnsucht nach Selbstverwirklichung

der Entwicklungs-individualisierung. Es ist die wahre Lebensquelle als Besuchermotivation und die Bauarchitekturfakten und Wissens-Zahlen sind

nur zweitrangig *.


* Siehe auch Zukunft Straßburger Münster

III.) Die gotische Kathedrale ist eine kulturelle Schöpfung als Individuali-

sierungs-Möglichkeitsmittel zur Höherentwicklung, was der Mensch  sein

kann als Gleichnis, voller Entwicklungsmetapher und Hinweisen und als

Prüf- und  Probierstein. Es ist die Rematerialisierung des Geistes der goti-

schen Kathedrale durch  die menschliche Entwicklungsauseinandersetzung. Dieses kann als eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter,

gebun dener Geist verstanden werden, welcher für den Geist geschaffen

wurde, um sich von ihr zu befreien (Ganzheitliche Sichtweise). Es ist sich

nicht an die Dinggegebenheit zu verlieren, weil die Entwicklungserkennt-

nis über ihr liegt und die letzte Wahrheit hinter den Dingen zu finden ist.

IV.) Die Zeit wird ja nicht durch die Uhr bestimmt, sondern durch die (Entwicklungsprozess)bewegung.


V.) Siehe auch " Zeitbegriffssverständnis " in Evolutionäre Allzeitnut-

zung

 

VI.) Transzendierung als (religiöse)Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung und Entsinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwicklungs-Lebens-Werde-

Form-Wille-Prozess in der Geistdurchdrungenheit, wo dieses neue Bewusst-

sein gebildet wird.

 

VII.) Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen und schreiben und

das Bildungsmonopol hatten die Klöster und Kirchen. Deshalb wurde pädago-

gisch die Bildtheologie der Fenster, welche z.B. Bibelszenen, Gleichnisse

und christliche Motive abstrahierten, die Metaphysik der Statuen und der gotischen Formensprache benutzt, um die theologische Botschaft mitzu-

teilen. Heute können die Menschen zwar lesen und schreiben, aber das " gotische Lernprinzip " der Entwicklungsteleologie, der Entwicklungssym-

bolsinn, die Entwicklungsgleichnisse, die Metaphysik der Entwicklungsfor-

men- und Entwicklungs-Lebenssprache sind nie ernsthaft entwickelt wor-

den und der Aufklärung war diese Metaphysik stets suspekt. Es bedarf der Aufklärung der Aufklärung (z.B. durch die Quantenphysik), um den neuen  Entwicklungs-Bedeutungs-Botschafts-Sinn in alter Baugestalt mitzuteilen.


VIII.) Die Gotik steht als Vorbild für den Individualisierungs-Entwicklungs-Suchweg in der Gesellschaft, im Berufs- und Privatleben als Lebenszielsinn.

Wer den gotischen Baustil im Entwicklungs-Individualisierungssinne begrif-

fen hat, hat sein Leben begriffen. Der Entwicklungs-Individualisierung-Lebenslaufweg wird als ein eingeborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebensorien-

tierendes und lebensübersteigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hinausläuft (und der Zufall gilt wissenschaftlich als ausgeschlossen). Entwicklung ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen als  Lebensprinzip, Bewegungsursache und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und  Träger der Lebensvor-

gänge in gleicher Weise  " als individuelles Eigengesetz " angelegt und bei Entwicklungsreife ist es  " höchstes Leben in Aktion " ein Leben lang. Keiner kann aus diesem Gesetz heraustreten. Es ist die Idee, welche im Leben steckt, um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben einheitlich begriffen werden kann.


IX.) Siehe auch Materialismus mit Entwicklungs-Transzendierungs-Bewusstsein


X.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip


XI.) Siehe auch " Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständ-

nis " eines Meister Eckhart

 

> Die gotische Kathedrale als die Kultur des westlichen Christen-

tums ist Sinnbild der eschatologischen Kraft des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts ist. Es ist die Mystik des gotischen Domes als die Weiterentwicklung des mittelalterlichen, gotischen Geistes und des traditionellen Christentums, ein Stück Mittelalter, was in die Neuzeit hineinragt. Im modernen Sinne ist

der gotische Baustil mehr (Religions)psychologie und (Entwick-

lungs)philosophie was den ganzen Menschen ergreift als eine kunstarchitektonische Stilstufe und wissenschaftliche Bautechnik. Materie wird Geist, so ließe sich das Wesen der gotischen Kathe-

drale auf den Punkt bringen. Es geht weniger um eine Transzendenz des Glaubens,  sondern eine Transzendenz in der persönlichen Betroffenheit zu entwickeln. Jeder Entwicklungsweg geht nur

über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprin-

zip die Entwicklungszukunft in der säkularen, evolutionären Nach-

folge Christi zu gestalten*.

 

* I.)  In Anlehnung an Joachim Fiore seiner heilgeschichtlichen exegetischen Drei-Zeiten-Methode beginnend mit der Zeit  des Vaters (Altes Testament), des Sohnes (beginnt mit dem Neuen Testament) und des Heiligen Geistes (endet nach seiner Vorhersage 1260) lässt sich diese Dreierteilung metaphorisch  auf die gotische Kathedrale übertragen. Die gotische Kathedrale steht für das traditionelle Christentum (wo Gottvater angebetet wird) und in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi  bei Individualisierungsreife als Entwick-

lungschristentum (Gottes Sohn) abgelöst wird. Der Heilige Geist steht schliesslich als Lebensform-Transzendierungs-Kraft für die Entwicklungs- Individualisierungs-Geschichtlichkeit (als ein Gottes-Lebens-Grundgefühl)*.


*Für den evangelischen Theologen, Philosophen und Begründer der modernen Hermeneutik Friedrich Schleiermacher ist das " Lebens-Grund-Friedens-Gefühl" der eigentliche Inhalt des Gottesverhältnisses. Religion und Gott sagt Schleiermacher ist weder Theologie, noch menschliches Bewusstsein, philo-
sophische Metaphysik oder ein moralisches Anhängsel wie bei dem Philo -

sophen Kant. In der gefühlten Beziehung zum Unendlichen zeigt sich die Erhabenheit des Göttlichen, das Getragen und " Geborgendaheimseins "

jetzt in der Zeit und Ewigkeit. Alles wird zu einer Offenbarung und jeder

spürt, dass es zweifelsfrei so ist. In dieser naturhaften, kristallklaren

und einfachen, direkten Empfindungswelt als Tiefenblick ins Wesenhafte, dessen Unmittelbarkeit auch nur noch in der (klassischen) Musik (religiöse Musikalität), wo das göttliche Wort zum Ton wird, zu finden ist, ist jede Disputation über Religion nur Lärm von gestern und jeder Diesseits(pro-
fan,Natur)-Jenseits(sakral, Übernatur)-Dualismus wird zum ad Absurdum   geführt. Es ist die profunde Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchen-

lehrers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat, das heisst, in allem

seine Ruhe gefunden und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu ler-
nen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt.

Viele sehen in ihm den Denker als die Zukunft des Christentums.

 

II.) Siehe auch im Gliederungspunkt " Die Drei-Zeiten-Methode des Joa-

chim Fiore " in Individualgeschichtlichkeit


III.) Siehe auch " Die säkulare Nachfolge Christi ist immer etwas Eigenes "

in Evolutionäre Nachfolge Christi

 

>  Leben ist für den Gotiker ein " Urwort ", was seine Frömmigkeit begründet. Nichts an der Kathedrale ist ohne symbolischen Sinn

aber auch nichts ist überflüssig, weil für die Statik notwendig. Die Übersteigerung des Symbolischen ist einer der wesentlichen Züge alles Gotischen. Die gotische Form, was zweckmässig zu sein

scheint, wird gesteigert ins Monumentale. Es ist die Weiterent-

wicklung des mittelalterlichen, gotischen Geistes. Im Mittelalter

sind Bauwerke etwas Lebendiges, das verändert, umgebaut, er-

neuert und mitunter eingestellt werden darf und nie beendet wird.

Der pädagogische Bildungskunstwert (Kopf und Verstand) wird

dem selbsterzieherischen Entwicklungslebenswert (Herz und

Gefühl) untergeordnet. Bildungs-Kultur-Lernen  ist dem schulischen Lernwissen verpflichtet, während das Entwicklungs-Kultur-Lernen Entwicklungs-Entwicklungs-Kultur-Lernen der gotische Entwicklungslernprozess als " Gotisches Lernprinzip " darstellt.


> Das Gotische Lernprinzip ist in der letzten Tiefe der weite Entwick-

lungs weg von dem kunstgeschichtlichen, architektonischen Bildungs- und Besucherwissen der Gotik mit der Anmerkung:

" Nur der Dumme weiss alles " oder "Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt, der alle Antworten weiss-Dschuang Dsi, Meister des Daoismus " zur profunden Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchenlehrers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat d.h.,

in allem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) ge-

lernt hat, was es zu lernen gibt. Im Frieden ist alle Entwicklungs- Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit als

das lebenslange Lernen gesühnt und die Vergangenheit aufge-

hoben. Im Frieden sein entfällt jeder Zeitdruck, weil ein " Ewig-

keitsgefühl " und es bleibt  gleich, was  ich getan habe oder noch

zu tun gedenke. Dieser innere (Entspannungs)frieden als ein

Einheits-Geist-Bewusstsein ist die stärkste (Selbst)wirk-, Schaffens- und Bildekraft als auch das quantenphysikalische (unreligiöse)

Phänomen, dass nur der Geist die Ursache aller Materie ist und

auch die Lösung aller Probleme ist. Nicht umsonst heisst es;

" Gott hat kein Gesicht, Gott ist Frieden und innere Freiheit".

Schon deshalb muss es Gott geben, sonst könnte ich nie zum inne-

ren Frieden gelangen. Wenn ich meinen Frieden habe stellt sich

diese Beweisfrage gar nicht mehr Dieser Frieden in allem gilt als

das Höchste, Erstrebenswerteste, beinhaltet auch jegliche Sicher-

heit (Schutz, Heilung, Lösung) und alles Wissen." Der Weise tut nichts, trotzdem bleibt nichts ungetan ". Gott wirkt sich selbst,

sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in

dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Reingungs-Prozess-Transzendierungs(Auflösung)-Transformations (Gestaltungs)-Geschehen. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht *.

 

* I.) Dieser Frieden in allem gilt als das Höchste, Erstrebenswerteste, beinhal-

 tet auch jegliche Sicherheit und alles Wissen. Es ist die Positivität des Nicht-

wissens, " das ich weiss, dass ich nichts weiss ". Wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiss (Quelle unbekannt). Es ist nicht ein Vergessen was man weiss, sondern dass man weiss im Sinne von

nicht mehr daran denken. Wo man nichts weiss, (nicht daran denkt), wird der Wissensdualismus aufgehoben und das Wissen zum Allwissen (Wissensfrei-

heit). Es ist das Eingestehen, dass man etwas nicht weiss als Wissen (Kon-

fuzius). Auch ist es das vollendete Wissen einerseits als Nichtwissen und andererseits ein Allwissen, welches erst durch das Entwicklungs(gott)ver trauen gegeben ist.


II.) " Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frieden. Der Mensch, der sich im beständigen  Laufen befindet, und zwar in den Frieden,  der ist ein himmlischer Mensch. Es ist etwas was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe bringen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott geworden (was noch nicht transzendiert worden ist). Wer Gott hat, den behindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen findet man keinen Frieden, weil alles dem Veränderungsgesetz des Vergehens und Wer-

dens unterliegt. Niemals ist ein Unfriede in dir, der nicht aus dem Eigenwillen

kommt "*.


* Meister Eckhart


> Dem Menschen ist ein Verbesserungstrieb eigentümlich, der seine Kräfte vermehren und authentischer werden lassen will. Diese voll-

zieht sich nach einem innewohnenden, dialektischen Prinzip und man kann noch nicht einmal etwas dagegen tun. Hier erkennt der Mensch, dass nicht er Entwicklung (Dominationsmacht), sondern

die Entwicklung den Menschen macht (Wirkmacht). Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die 

Welt  in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Trans-

zendierungs(Auflösung)-Transformations (Gestaltungs)-Geschehen. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht *.


*I. Die Hypothese, " dass nicht der denkende Mensch die Entwicklung, sondern die geistdurchdrungene Entwicklung den Menschen macht oder das bekannte Goethe Wort " du glaubst zu schieben aber du wirst geschoben " findet seine Bestätigungsentsprechung  ideen- und erfahrungsgeschichtlich bei vielen Philosophen, Weltweisen und Religionen z.B. in dem Metapher und in der Volksmundweisheit: " Der Mensch denkt, Gott lenkt. Der Mensch dachte, aber Gott lachte ".

 

II.) BiIdungs-Kultur-Lernen  ist Straßburg besuchen, um vom " Liebfrauen- Münster " mehr zu erfahren und zu wissen. Entwicklungs-Kultur-Lernen  ist  nach Straßburg zu fahren, um in der Auseinandersetzung mit dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen. Es ist der kulturelle Fortschritt

vom vergangenen, unsinnlichen, konservativen, idealistischen Bildungs-(Werther)Vorbild Johann Wolfgang Goethe in Frankfurt/Wetzlar und Wei-

mar zum zukünftigen, sinnlichen, evolutiven wirklichkeits-idealistischen Entwicklungsvorbild Meister Eckhart in Erfurt und Straßburg. Weimar

steht für das Alte-, Bewahrens- und Verwaltenswerte, während Straßburg

für das ewig junge, Aufbruchs- und Erneuerungswerte steht. Es ist der Weg bspw.vom Weimarer baugeschichtlichen Bauhaus zum individualgeschicht-

lichen Straßburger Münster. Beim Bildungslernen besitze ich z.B. historisches Gebäude- und Baustilfaktenwissen über einen Sakralbau z.B. Straßburger Münster (was ich wissen soll und die Erkenntnis  ist identich mit  dem begrif-

fenen Gegenstand). Beim Entwicklungslernen ist es ein kulturelles Bau-

stilwissen von „dem  Geist, der in Stein gemeißelt wurde", dem dynami-

schen, gotischen Lernprinzip und der Stein auflösung etc. als Analogie und Ausdruck meines Entwicklungsstrebens und Lebensgrundgefühls (was ich einmal werden soll und die Erkenntnis ist identisch mit dem ergriffen wer-

den durch den Gegenstand). Es ist die Weiterentwicklung der Bildung mit seinen statischen Bildungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wur-

zeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bil-

dungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisierungs-Selbstbildung

als dynamischer Entwicklungs(lern)begriff, welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt ist *.


* 1.) Das staatliche Bauhaus, inzwischen meist nur Bauhaus, wurde 1919

von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine Zusam-

menführung von Kunst und Handwerk darstellte. 


2.) " Die Baukunst soll ein Spiel des Lebens und der Zeit  sein "*.


* Walter Gropius, Architekt und Gründer des Bauhauses

III.) Johann Wolfgang Goethe war ein sinnlicher Lebemensch, aber in seiner idealistischen Dichtung fehlt die sinnliche Seite und damit ist sie nur das halbe Leben.

IV.) Entwickler sind gotische (ruhelose, suchende) Lernnaturen. Ruhe,Frieden und Sicherheit ist aller Unruhe, Unfrieden und Unsicherheit Suchziel, weil

der Ruhepol der archimedische Punkt ist, von dem alles ausgeht und nur in

der Lebensveränderungsbewegung dauerhafte, innere Stabilität gegeben ist. Kennzeichen dieser Bewegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit.

 

V.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwicklungs-und Vermittlungs-Verständnis " eines Meister Eckhart

 

> Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich  gegenseitig und findet seinen Lebensausdruck imn gotischen Lernprinzip. Das Gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel und neu-

zeitliches Abbild  der menschlichen Entwicklung und führt zu dem aristokratischen Gemütsleben des Mittelalters zurück zu den tiefs-

ten Strukturen mütterlicher Instinkte. Jeder Entwicklungsweg geht nur über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprinzip die Entwicklungszukunft in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi zu gestalten. Dass ist ihre eigentliche Seele, aber auch ihre Lebenstiefe und bleierne Lebensschwere. Das gotische Lernprinzip wird mit Recht als "ducis  divina" bezeichnet, wo der Himmel die

 Erde berührt und eine lebenstragende, lebenshaltgebende Führung " von oben her " ist.  Das gotische Lernprinzip ist ein Stück Mittel-

alter, welches in die Neuzeit hineinragt ohne ideologischen Ballast

als welterobernde Macht, welches der Menschheit einen neuen Begriff vom Leben schenkt und alle bewegt, um vom Sichtbaren

zum Unsichtbaren zu gelangen und damit die Diesseits-Jenseits- Sichtweise aufhebt. Alles was zu mehr Individualisierungs-Wahr-

heit, Kultur, Zeitlosen, Frieden, Lebensursprung und " mehr Gott-

entwicklung" im Sinne vom Meister Eckhart führt, wird als wert-

vollster Schatz der Menschheit betrachtet. Die gotische Kathe-

drale hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige

auch wieder verändern. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtig-

keit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit

steht. Das gotische Lernprinzip ist von der Bildungsforschung nicht "chemisch rein " und von der Wissenschaftspädagogik objektiv empirisch zu erfassen, weil es eine individuelle Definition eines Sachverhalts oder eines nachträglichen, kategorisierten Lebenser-

kenntnis-Grundgefühls ist, was zu individuellem Erfahrungswissen geworden ist.


> Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff und diesen nicht zu kennen nicht nur eine Bildungslücke darstellt,  sondern einem Lebensdaseinsverlust gleich kommt. Je besser ich das goti-

sche Lernprizip kenne, desto gelingender wird mein Leben. Die Le-

bensfrage ist immer nur die Gottesfrage und die Antwort ist das go-

tische Lernprinzip. Das gotische Lernprinzip ist die Kultur der Ver-

gangenheit als nicht abgeschlossene, offene Kultur, die sich in der Gegenwart als Entwicklungskultur neu erschliesst. Der gotische Mensch ist mit den Elementen des Lebens ringender, suchender

und auseinandersetzender Mensch. Deshalb liegt seinem Entwick-

lungscharakter ein gewisse Unruhe. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Prozessakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persön-

lichen Individualisierungs-Entwicklung liegt alle Religion einge-

schlossen, die der Mensch braucht. Je besser ich das gotische Lern- prinzip kenne, desto gelingender wird mein Leben. Die Lebensfrage

ist immer nur die Gottesfrage und das ist das gotische Lernprinzip.


> Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Sie stellen den Beginn und das Ende der immanenten Entwicklungs-Eigenschafts-Zielrichtung in Form der Zwei-Stufen-Methode dar. Die Metaphysik der Formensprache der Gotik als Kathedralbauprinzipien sind Entwick lungsschlüsselmerk-

male und identisch mit den Entwicklungseigenschaften, Entwick-

lungsattributen, Entwicklungswerten und Entwicklungstugenden

als die Formen- und Universalsprache der Lebensentwicklung

( " Das Christentum hat eigentlich keine eigene Sprache " *). Die Vielfalt der gotischen Formen besitzen eine religiöse Symbolkraft

und " aus der Entwicklungsbrille " betrachtet eine transzendie-

rende Entwicklungs(symbol)kraft als ein Spiegelbild von zeitlosen, lebendigen, lebensgültigen Eigenschaftsmerkmale der Entwicklung als entwicklungsindividuali- sierender, bildender Logos-Sinn wie bspw:


* Paul Johannes Tillich war ein deutscher und später US-amerikanischer protestantischer Theologe und Religionsphilosoph.


  • von der Baudynamik zur Entwicklungsdynamik.
  • von der Bauunruhe zur Entwicklungsruhelosigkeit.
  • von dem Baustreben zum Entwicklungsstreben.
  • von der Bauspannung zur Entwicklungsspannung.
  • vom Baubewusstseins-Grundgefühl zum Entwicklungs-Bewusstseins-Lebens-Grundgefühl.
  • von der Bau(kathedralen)individualität zur Entwicklungs- individualität.
  • von der Bauwiderstandsdialektik zur Entwicklungswiderstands-Lebens-Widerspruchs-Dialektik.
  • von der Baudekonstruktion zur Lebenskonstruktion.
  • vom Bausinnziel der Ein- und Ganzheit zum Lebenssinnziel der Ein- und Ganzheit.
  • von der Bauharmonie zur Lebensübereinstimmung als  Entwicklungskonformität.
  • von der Baubefreiung zur Entwicklungsbefreiung.
  • von der Baureife zur Entwicklungsreife.
  • von der Bauausdauer zur Entwicklungsausdauer
  • von den ständigen Baunachbesserungen zu den ständigen Entwicklungsnachbesserungen.
  • von der Bausinnsymbolsprache zur Entwicklungslebens- sprache.
  • vom Bauwerdeformwillen zum Entwicklungswerdeformwillen.
  • von der Transzendierung der Bauschwere zur Transzen dierung als Transformierung der Lebensschwere.
  • von der religiösen Baubegeisterung und Volksfrömmigkeit    zur Entwicklungsbegeisterung und der Lebensgläubigkeit.
  • vom Bau-Jetzt-Zeitpunkt zum Entwicklungs-Jetzt-Zeitpunkt *.

* Siehe auch " Es gibt nur ein Zeitpunkt des jetzt und wir leben zu keinem

anderen Zeitpunkt als im Jetzt "in Evolutionäre Allzeitnutzung


  • von der Bauarbeitseinstellung (alles Gott zur Ehr) zur Entwicklungseinstellung als Entwicklungslebensgrundgefühl (alles ausser Entwicklung ist vergeudete Lebenszeit).  
  • das Entwicklungsabstrakte als objektive Wirklichkeit und Realisierung des Absoluten im Relativen in allem.  
  • die entwicklungserziehende, entwicklungsbildende und    entwicklungsvermittelnde Kraft in allem. 

  • die entwicklungsdynamische, erweiterte Sichtweise in allem. 

  • das Niedrige als das Höchste in allem.

  • das Ewige und Zeitlose im augenblicklichen Zeitlichen und das "Jetzt und Ist " als die Ewigkeit in allem.
  • das Unvergängliche im Vergänglichen in allem.
  • das Jenseits im Diesseits in allem.
  • die Einheit und Ganzheit als Überwindung des Dualismus in allem, um vom Vielen zum Einen in allem zu kommen.
  • das Individuelle im Allgemeinen in allem.
  • das Undogmatische im Dogmatischen in allem.
  • das Unmittelbare im Mittelbaren in allem.
  • die Offenbarung in der Transzendenz vom verhüllenden befreit in allem.
  • das Gesetzmässige im Zufälligen in allem.

  • das Ausdauerstehvermögen im " nicht weiter machen   wollen " in allem.

  • die Besonnenheit im Rausch in allem.

  • das Entwicklungslicht in der Entwicklungsdunkelheit in allem.
  • mein Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg  als  

    evolutionaere,säkulare Nachfolge-Christi  in allem.

  • das erste Lebensbedürfnis im zweiten Lebensbedürfnis in allem.
  • das Genie der Selbstevolution  in allem.  

  • jede  immaterielle, unsichtbare Innerlichkeit in der materiellen, sichtbaren Äusserlichkeit in allem.  
  • jedes Ausseralltägliche im Alltäglichen in allem.  
  • jedes Wesenhafte im Wesenlosen in allem.  
  • jedes Zweckfreie im Zweckhaften in allem. 
  • jede Disziplinierung im Disziplinlosen in allem.
  • jede Verbesserung als die Wortsteigerung des Guten in allem.
  • das Unbeschränkte im Beschränkten in allem.
  • das Individualgeschichtliche im Geschichtslosen in allem.
  •  jede ständige Verbesserung des Alten als das Bessere, anstatt  das ständig Neue als das Bessere in allem *.

* Siehe auch Gotisches Lernprinzip 2


  • das Natürliche im Unnatürlichen in allem.
  • der universelle, entwicklungsbestimmende-Individualisierungs-Sinn im dinglich Materiellen anstatt des materiellen Gebrauchs- und Wertsinnes in allem.

  • das Überökonomische im Ökonomischen als Mittel zum        Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck) in allem.
  • die Entwicklungsmaske der physischen, sinnlichen Erschei- nungen als Mittel zum Individualisierungszweck und Ego-transzendierung in allem.
  • das Heilende im Kranken in allem *.

* Siehe auch " Rezeption Salutogenese, Geist-,Gebets- und Glaubens-  heilungen" in Entwicklungsgotik 1


  • das Glückliche im Unglücklichen in allem.
  • das Unwandelbare im Wandelbaren in allem.
  • das Vollkommene im Unvollkommenen in allem *.

* Siehe auch " Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit voll-

bracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend, wenn es vom negativen Pol gereinigt wurde. Wo

keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur

eine verkleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung widerstanden habe,

bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervor gegangen und das

Böse wird zum Guten "in Entwicklungs- Individualisierungs-Lebens-Wider-

spruch


  • das Lebensvertrauen entwickeln lernen in der Glau- benslosigkeit und ständigen Glaubenszweifel in allem.
  • die Aufrichtigkeit im Unaufrichtigen in allem.
  • Ruhe und Frieden im Ruhe- und Friedenlosen in allem.

  • die Freiheit hinter dem Unfreien in allem.
  • das Kultur-Lernen hinter dem Bildungs-Lernen

    in allem.
  • das Abtragen der Lebens-Individualisierungs-Entwicklungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit in allem *.
  • das Entwicklungslernen als lebenslanges Lernen in allem.
  • das Lebensübersteigende im Leben in allem.
  • jeder Lebenskrisendruck als Wandlungshinweis in allem.
  • das lebenssubjektive, individualgeschichtliche im Lebens- objektiven, allgemeingeschichtlichen als " mein Genie der Selbstevolution " in allem.
  • die Gewissheit im Wissen in allem.
  • die Ordnung in der Unordnung in allem.
  • die Problemlösung als Aufhebung der Spaltung in allem*.

* Das Problem als Lebensgegensatz lässt sich nicht durch Wissen und Denken aufheben, weil Wissen und Geist auseinander gefallen sind. Alleine durch statisches Wissen lassen sich keine Probleme lösen, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungs-Irrtums-Prozess selbst organisierend erfolgt. Deshalb ist der Entwicklungslernprozess das Problem und die Lösung zugleich. Jede Krise,  jede Krankheit,  jedes Problem,  jedes Klagen sind generell gesagt immer eine Krise des dualistischen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung/ Wertewandel als mangelnde Entwick-

lungskonformität einer Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit, welches nie das ganze Problem erfasst (Teil-und Begrenztheit) und erst in der Einheit durch das dimensionelle Denken die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist (Ganz-und Einheit).

Es fehlt durch die dualistische Zerspaltung der Zustand der Lebensüber-

einstimmung (" Einheits-Bewusstseins)", wo sich jedes Problem sofort

auflöst, weil die Dualität entfällt und durch den Bewusstseins-Modus

Dualität das Problem erst entstanden ist. Beim eindimensionalen Gebrauch

der Denkkraft als Abstraktion wird das Er- und Ausgedachte zum Problem

und beim mehrdimensionalen Gebrauch der Entwicklungstranszendie-

rungskraft als Konkretion löst sich das Problem auf.


  • der Wert in Unwerten in allem.
  • das Mögliche im Unmöglichen in allem.
  • das Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes in einer vorbildlosen Gesellschaft in allem.
  • die Dankbarkeit im Undankbaren in allem.
  • die Berufung  in jedem Berufs-Bildungs-Lebenslauf   in allem.
  • die Tugend in der Schwachheit der Untugend zu vollbringen in allem *.

* Siehe auch das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch


  • die Reifewartegeduld in der Unreife in allem.
  • die Sicherheit und das Verlässliche im Unsicheren und Unverlässlichen in allem.
  • der eigene Individualisierungsweg als das Entzivilisationslernen in der Wegevielfalt der Zivilisation in allem.
  • das Planwechsellernen im Entwicklungslebensfluss in allem.
  • die Entspannung in der Anspannung in allem.
  • das Kind bleiben als Erwachsener in allem.
  • die Entwicklungszielerreichung als Geschenk ohne zu wollen in allem.
  • Der Lebenssinn in jedem Unsinn in allem.
  • die Unabhängigkeit in Abhängigkeiten in allem.
  • die Entwicklungskonformität als Lebensübereinstimmung im Weltenlärm in allem.
  • die Entwicklungsbereitschaft in der Entwicklungsresistenz  in allem.
  • der Goldrand hinter dem Krisenrand in allem.
  • die Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung  hinter jeder Erscheinung in allem *.

* Siehe auch http://www.die-gotische-kathedrale.de/Covid-19


  • das Überirdische im Irdischen.
  • die Individualkultur in der Allgemein- und Unkultur in allem.
  • sterben lernen  in allem.

  • wo die inneren Bedürfnisse wichtiger werden, als die  äusseren Bedürfnisse in allem.  
  • die Erfassung der Entwicklungsindividualisierungsidee als der unentwickelte Möglichkeitsreichtum des Entwicklungslebens des gotischen Lernprinzips in allem.
  • die individuellen Entwicklungshinweise und  entwicklungssub- jektiven Merkmale als Probierstein des Entwicklungseigenem in allem. 

  • die Entwicklungszielursachen ", warum ich da bin und warum es geschieht " in allem.

  • das Entwicklungsprinzip der Entwicklungsattribute als Entwicklungslerntugenden in allem.

  • der Entwicklungsvollzug " im Hier und Jetzt " in allem *.

* Siehe auch " Gott ist ein Gott der Gegenwart, wie er dich findet so nimmt er dich und sieht nicht an was du gewesen bist, sondern was du jetzt bist. Wenn der Mensch sich von der Sünde gänzlich abwendet, so tut Gott, als wenn er nie in Sünde gefallen wäre " in Meister Eckhart


  • das evolutionierende Geschehen als die Wesensverwandtschaft mit der Evolution in allem.
  • " das unten grösseres  und tieferes lernen möglich ist als oben ", weil Entwicklungsveränderungen nicht verordnet werden können in allem.
  • das Suchen wichtiger ist, als es gefunden zu haben in allem.
  • die spürbare Lebensunmittelbarkeit selbstehrlicher ist, als die abstrakte Vermittlung in allem.
  • das Wissen wofür (was ich  einmal sein werde) wichtiger   ist, als das Wissen wovon (was ich weiss, nachschlagen kann und bin) in allem.
  • das Gelehrte und Gepredigte, weil eben studiert, gegenüber dem, der das Gelehrte durch den Entwicklungsprozess transzendiert hat, alles  " nur leeres Stroh " ist in allem.
  • das es nicht auf Wahrheit, Tugend, Werte und Wissen ankommt, weil das höchste Gut und die Entwicklungsreife sich nicht damit erreichen lässt, sondern um die Befolgung des Entwicklungs-Individualsierungs-Gewissens und dadurch alles erreicht wird in allem.
  • dass jede Bildungsinvestition und gut gemeinte Belehrung gegen- über der geschenkten Individualisierungs-Entwicklungsreife gegenüber ein Nichts ist in allem.
  • dass das Gotische Lernprinzip  als das Entwicklungs-Kul tur-Lernen (Tiefe,Zeitlosigkeit und Tranzendenz) und nicht  das Bildungslernprinzip als das Bildungs-Kultur-Lernen (Breite, Zeitgeistigkeit und ohne Transzendenz) das Lernen der Zukunft ist in allem. Weil die Zukunft der Bildung aber Entwicklung heisst, ist nur die Entwicklungs(vorbild)kompetenz wichtig. Deshalb ist das Entwicklungs-Sozialisierungs-Lernen oberste Bildungspflicht *.

* I.) Diese Entwicklungseigenschaften in allem brauchen nicht auswendig ge-

lernt zu werden und zu allerletzt braucht man sie eigentlich nicht zu ken-

nen, weil diese bei Entwicklungsreife in allem naturgemäss gegeben sind,

von selbst ausbilden und aus sich heraus wirken.


II.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


II.) Siehe auch " Vom traditionellen, statischen Gottes-Jenseits-Begriffs-

verständnis zum evolutionären, dynamischen Gottes-Diesseits-Ent-

wicklungsverständnis " in Evolutionaerer-Gottesbegriff


III.) Siehe auch evolutionäre Allzeitnutzung


IV.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


V.) Siehe auch Bringschuld einer Entwicklungs-Individualisierungslosigkeit


VI.) Siehe auch säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi


VII.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


VIII.) Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen


IX.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


> Das Leben künstlerischer Formen wird von zwei widerstreben-

den Prinzipien beherrscht; einem schöpferischen-originalen und einen konservativ-traditionsgebundenen dialektischen Prinzip.

Die Destruktion im Gotischen ist zugleich die Formwerdung, die

das  Objekt vernichtet, um etwas neues zu schaffen, weil immer

nur das eine durch das Andere gefunden wird. Die Gotik ist ein Instrument des Glaubensstrebens sich Gott anzunähern, wäh-

rend Entwicklung ein Instrument des Strebens zur Individualisie-

rung ist auf seinem Entwicklungs-Lebensweg immer "gottähn-

licher " zu werden d.h. mehr zum inneren Frieden der Lebens-

übereinstimmung zu gelangen. Die gotische Symbolsprache (Pri-

märsymbolik) und der alte Bedeutungssinn bekommt durch die Interpretation des Entwicklungs-Individualisierungslebens- (Sekundärsymbolik) einen neuen Sinn. Für den mittelalterlichen Menschen ist die dingliche Welt überhaupt nur als Symbol ver-

ständlich für die einzige ontologisch gültige Bestimmung der Wirklichkeit, weil er jenseitszentriert war. Jeder gotische Begriff, jedes Baumerkmal, jede gotische Form, jede Allegeorie, jedes Gleichnis, jede Symbolmetapher hat ihre eigene Gottes- und Ent-

wicklungs-Individualierungs-Wahrheit*.


* I.) " Bei der Gotik ist nicht jede Form wie die andere, jede Form erscheint spontan geschafften und selbst dort wo ihr Charakter konventionell festgelegt ist, von einem subjektiven Willen durchbildet. Dadurch kommt in jede Form

ein eigensinniges genialisches Eigenleben. Nicht die Wiederkehr des Gleichen ist das Prinzip der gotischen Bauweise, sondern die Abwandlung eines Formenprinzips durch viele Möglichkeiten. Nicht Regelmässigkeit erstrebt, sondern Mächtigkeit, Freiheit und Fülle. Das wesentliche in der gotischen Form sind nicht das Gesetz und Regel,  sondern die unmittelbare Ausdruckkraft "*.


* In Textanlehnung  Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist


II.) So wie nicht die Wiederkehr des Gleichen das Prinzip der gotischen Bauweise ist gelten als Metaphervergleich z.B. Traueranzeigen. Diese sind

ein überholtes, zeitwidriges Spiegelbild einer oft nur entwicklungslosen Vergangenheit, wo der Verstorbene nur alt und älter geworden geworden ist. Jeder kennt die vielen alltäglichen Todesanzeigen, welche die Unternehmen

für ihre ehemaligen Mitarbeiter inserieren." Über 48 Jahre bis zu seiner Verrentung hat er seine Arbeitskraft und ausgezeichnetes Fachwissen zur Verfügung gestellt. Seine Zuverlässigkeit über Jahre gilt unser Dank. Er war

ein vorbildlicher Mitarbeiter, der eine unersetzliche Lücke hinterlassen
hat .... usw". Aus der Entwicklungsbrille betrachtet sind achtunvierzig Jahre

in gleicher Berufs- und Tätigkeitsdausübung "verlorene Jahre" . Das Leben

ist auf Wachstum, nicht auf Wiederholung und Beharrung ausgerichtet. Wiederholung als Kreislauf und " alle Jahre wieder " ist ungeschichtlich und entwicklungslos. Das Signum für Entwicklung ist die Spirale. Der Mensch ist nicht dazu geschaffen worden, wie ein Zirkuspferd in der Manege immer

wieder im Kreise herum zu laufen.Als Individuum ist er einzigartig und nicht austauschbar.


III.) Die Gotik als Form erhebt  den Anspruch, den alten, substanziellen

Glauben wieder herzustellen (religionsbildende Form-Transzendierungs-

Kraft des traditionellen Christentums) zur Entwicklung erhebt den An-

spruch, den substanziellen Entwicklungs-Lebens-Glauben wieder herzu-

stellen (entwicklungsbildende Form-Transzendierungs-Kraft des Urchristentums).

IV.) In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kunstwissenschaft immer

stärker für die symbolische Bedeutung der Sakralarchitektur interessiert.

V.) Allgemein betrachtet steht das Symbol für die subjektive Schöpfung

der künstlerischen Schaffensleistung. Die Entwicklungssymbolsprache

versucht die ontologische Bedeutung der Entwicklungswirklichkeit

hinter den Gegenständen der sinnlichen Wahrnehmung, die unsichtbare Wirklichkeit des Intelligiblen und den Lebensentwicklungscharakter

einer Metapher zu begreifen.

VI.) Das Straßburger Münster z.B. repräsentiert architektur- und kunst-

geschichtlich die Individualgotik und gilt in der entwicklungssymboli-

schen Weiterentwicklung als formschöpferischer Ausdruck für die Entwicklungs-Individualisierung. Das bedeutet in der Konsequenz,

dass sich jeder Einzelne in dieser Kathedrale wiederfinden muss als sei

diese nur für ihn geschaffen worden. Dass Individuelle kann aber nicht

gesucht werden und intellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende ist.


VII.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt Nr. XX " Gotische Entwicklungs-Individualisierungs-Eigenschafts-Tugenden und Entwicklungs-Lern-Grundprinzipien sind " im Gotischen Lernprinzip


VIII.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer

gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster

IX.) Christlich interpretiert ist die Welt eine Lehre von Gott und Gott leuchtet aus allen Dingen. Das Niedrige ist nur da um zum Höheren (Gott) zu gelangen und in allem seinen Gott zu begreifen als Gleichnis, welches auf Höheres ver-

weist, was verwirklicht werden soll als Mittel zum Entwicklungs-Individua-

lisierungszweck, als " Gottesebenbildlichkeit ". Alles ist nur da, um zur Ent-

wicklungsreife zu seinem einzigartigen Entwicklungs-Lebens-Suchweg

in der evolutionaeren,säkularen Nachfolge-Christi  zu gelangen. Gott gibt

alle seine Gaben, damit er sich selber geben kann. Es ist die gegenseitige Durchdringung materieller Wirklichkeit und " göttlichem Dasein". Das Ent-

wicklungswesen in den Dingen erkennen, heisst Gott erkennen. Vor Gott ist nichts leer und alles ist Zeichen für ihn. Jede Natur ist Gottes voll, um darin seinen Gott zu erkennen und alle Dinge auf ihr Höchstes hin zu vollenden.


X.) Nach Meister Eckhart  ist jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen .


XI.) Siehe auch " Vom traditionellen, statischen Gottes-Jenseits-Begriffs-

verständnis zum evolutionären, dynamischen Gottes-Diesseits-Ent-

wicklungsverständnis " in Evolutionaerer-Gottesbegriff


>  Die Entwicklungsidee ist aus dem Geist der Gotik geboren und fin-

det  im Geist der Gotik statt. Der Geist der Gotik und der Geist der Ent-

wicklung durchdringen sich gegenseitig. Eine Kultur gilt nicht abgeschlossen, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt, was über den Menschen hinausweist und er dazu fähig sein kann, wenn er sich entwickelt. Nur soweit uns etwas noch aus einem Werk anspricht,

ist es für mich lebendig und es wird damit die Vergangenheit auf-

gehoben. Solange es mich lebendig anspricht ist, wird es kulturell und nur darauf kommt es an. Die Gotik hat nie ihren vermittelnden und höher weisenden " Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck-Gleichnis-Chiffre-Prüfstein und Selbstserziehungs-Charakter-Hin-

weis"  verloren, um sich in der Auseinandersetzung der Individual-

entwicklung ein anderes Gegenüber als Bestätigung und Lebens-

sicherheit ausserhalb der Gesellschaft zu suchen, weil das Leben auf etwas begründet sein muss, was das Leben übersteigt und das Ab-

solute ausserhalb der Relativität dieser Welt liegen muss *.


*I.) Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Alles ist als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck vergleichbar. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form

zu gelangen. Ob dieses Suchen  durch die Vernunft (Scholastik) oder durch

das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich.


II. " So beherbergt die gotische Welt gleichsam unter einem Dach Mystik

und Scholastik. Was die Dombaumeister in Stein empor führten, das ent-

spricht auf philosophisch-theologischer Ebene den nicht minder kühn errichteten Ideengebäude, gestützt auf die Philosophie von Platon und Aristoteles, sowie auf die arabische Welt vermittelte Wissenschaft " *.


* Quelle aus " Die deutsche Mystik, Gerhard Wehr, Anaconda Verlag

GmbH, Köln


III.) Viele gotische Kathedralen gehören zum Weltkulturerbe. Was einen Gott näher und zu Gott bringt, wird als das Wertvollste und als Juwel der Mensch- heit betrachtet.


IV.) Siehe auch " Materie wird zu Geist, so lässt sich das Wesen der Kathedrale zusammenfassen. Vom Baubeginn (Geburt) angefangen spiegelt die gotische Kathedrale bis zu ihrer Fertigstellung (Entwicklungsziel) mit ihrer wechsel-

haften, krisenhaften, gottvertrauenden, langjährigen Bau-Sieger-Geschichte metaphorisch und symbolhaft die Entwicklungs-Individualisierung-Ge-

schichte eines jeden Einzelnen wieder. Nichts menschliches ist ihr fremd. Deshalb besucht man immer und immer wieder die Kathedrale. Das ist der Punkt, den es zu begreifen gilt und nur das ist das Geheimnis des Straß-

burger Liebfrauenmünsters. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich

noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch immer derselbe mit

seiner (unbewussten) (Erlösungs)Sehnsucht nach Selbstsein einer Ent-

wicklungs-Individualisierung. Es ist die wahre Lebensquelle als Besucher-

motivation und die Bauarchitekturfakten und Wissens-Zahlen sind nur zweitrangig. Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff"

in Zukunft Strassburger Muenster


V.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und  auch der Evolution unterworfen. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, technischen und materiellen Fortschritt weiter so festhalten, als wenn es absolut wäre. Georg Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These

vom Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist, in der die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform nicht mehr der Verkleidung eines Kunst-

werkes z.B. Architektur, Musik, Philosophie, Malerei, Religion, Dichtung, Schriftstellerei, Wissenschaft  bedarf, wenn es mit der Kunst oder Religion  nicht mehr weiter geht und diese keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr

auf die kulturelle Entwicklung des Einzelmenschen haben. Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen und der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums als Kulturträger bedarf

wie zum Beispiel die Wahrheits-Individualisierung durch das gotische Lernprinzip.


VI.) Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf Höheres

zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst

noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte

lebten ursprünglich nicht aus sich selber heraus, z.B. die Brandenburgischen Konzerte von Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vincent van Gogh oder eine gotische Kathedrale sondern diese waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll. In kulturellen Ent-

wicklungsphasen der Menschheit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwick-

lungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle Medium

genauso zutreffen wird.


VII.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Entwicklungs-

lebenskunst (Natur), die akademische Kultur zur Selbstkultivierung erhöht

und z.B. das Musikgeschichtliche wird zum Individualgeschichtlichen. Es

wäre eine Kultur, welche den ganzen Menschen erfasst, wo von Friedrich Schiller und alle Romantiker immer nur geträumt haben. Die Rahmenbe-

dingungen für die individuelle Entwicklung als die Entwicklung des Welt-

geistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)erziehung  des Menschen (Herder)

in der (Entwicklungs)freiheit (Kant) als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil

wir in der besten aller(Entwicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraus-

setzungen und potentielle Individualisierungs-Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und die ver- gangenen, gedachten, philoso-

phischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet.  Im abendländi-

schen Denken gab es immer wieder Umbruchsituationen, an denen

sich die Weichen für eine neue Erkenntnisrichtung  stellten und die zukünf-

tige Entwicklung aller festlegte.

 

> Die Details der Formensprache der Gotik sind identisch mit den Eigenschaften der Entwicklung als die Formensprache der Lebens-

entwicklung. Die Gotik lebte und wurde erst gelebt von den stän-

digen Verbesserungen des Jetzigen, was auch das zentrale Wesens-

merkmal der Entwicklung ist. Der unruhige Geist der Gotik der un-

ruhige Geist der Entwicklung ist, weil die Ruhe aller Suchunruhe

Ziel ist. Er bildet die Beziehung aller Bauteile zum Ganzen und

zu seinen Teilen. Das Prinzip der Gotik ist der dynamische Sturm

und Drang als das schöpferische Lebensprinzip, um alles zu bele-

ben als der Sinnzweck des Lebens und der gotische Kunstform-

wille in erster Linie motivierend zur Nachahmung zwingen

möchte. Die Formen und Schönheit einer gotischen Kathedrale

werden nebensächlich das durch die Dynamik ausgelöste Glücks-
gefühl und ein " Emporgehobensein " als transzendale Er-

fahrung. Die gotischen Kathedralen für das Gebet und den Gottesdienst (Funktion) werden zu gotischen Kathedralen für

die Reflektion und stehen im Entwicklungsdienst (Individual-

sinn) und werden zu einem einzigartigen Lebensgefühl (Identi-

fikation). Ursprünglich war jede Kunst eine formenschöpferische,

mit deren Abbild die Gottheit angebetet wurde. Und diese For-

men nahmen immer gotischen Charakter an, weil sie aus der Sehnsucht, der Lebensschwere, der Unruhe, der Angst und der Unsicherheit des Menschen entsprangen, der polare Widerstreit

von Gott und der Welt als Fundamentaltheologie *.


* I.) Alle  Formen,  welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des

Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer- und Schnitzerkunst bspw.

ist eine tief ernste, fast düstere Stimmung gemeinsam, weil die Menschen

der Gotik von Unglücken und der Pest verfolgt waren. Sie hatten Sehn-

sucht nach einer besseren Welt im Jenseits. In ihrer Not und Verzweif-

lung suchten sie Trost und Hilfe bei den Heilmitteln der Kirche. Nur so

sind die asketische Vergeistigung und der der fanatische Baurausch zu verstehen.


II.) Die Mystik des Kirchenraumes einer gotischen Kathedrale entspricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott

in der mystischen" Eins-Werde-Erfahrung " findet sich z.B. in der Dyna-

mik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Lichtdurchflutung wieder. Die gotische Bauweise

gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues über-

haupt, was der Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.


> Die Gotik steht für das Frühlingshafte, Zukünftige und  den Auf-

bruch und Erneuerung  einer Entwicklergeneration. Gott ist immer jung und der Teufel ist alt. Es ist der tiefe, hintergründige, gotische Aufbruchsgeist und Entwicklungsgesamtsinn der Kathedrale in geistiger Anlehnung an Meister Eckhart " Einen Menschen zur Entwickung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt erschaffen ". Die Gotik ist ein ewiges Jugendideal, idealstiftend wie ein Winne-

toufilm von Karl May (als Wertverkörperung für Frieden, Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte), eine neue Bewegung wie der olym-

pische Gedanke (Ideale des Altertums als kulturelle Erziehungs-

ziele und eine Idee) oder vergleichbar mit Goethes Briefroman

" Die Leiden des jungen Werthers, der einen neuen Sturm- und

Drang einleitete (als Gegenpol zum " Establishment ", den ver-

steinerten, stockkonservativen, gesellschaftlichen Verhältnissen

und überkommenen Lebenstraditionen) und gibt der Jugend ihre Würde und ihre Zukunft zurück. Der Glaube an einen Stern ist der jugendlichen Seele eigen *.

* I.) Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern. Der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner Sehnsucht nach Selbstver-

wirklichung der Entwicklungsindividualisierung als die wahre Lebens-

quelle.


II.) Die Jugend wird nicht ohne Entwicklung der Immanenz und wenn er

nicht mehr transzendieren kann, überleben können und wenn sich der

Mensch nur auf seine materielle Bedürfnisse, seine Wünsche und " das es nur

so weiter geht und ich kann bleiben wie ich bin ", ausrichtet .


III.)  Es ist wieder ein Quantensprung von bspw. Kants entwickelten katego-

rischen Imperativ als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allge-

meines Gesetz werde " zum Gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzel-

nen Menschen kategorisch ist.


IV.) Wenn einer seinen Entwicklungs-Vorbild-Weg gegangen ist, hat er wir-

kungsquantenphysikalisch den Weg frei gemacht für andere als das wis-

senschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Es

wurde (Entwicklungs)raum als physische Realität geschaffen, der vorher

nicht da war und erst diese Raumexpansion gibt jedem die Chance, in

den (Vorbild)kraftraum einzutreten, wenn dieser auch das praktische Mo-

ment der Veränderung beinhaltet diese schöpferische Möglichkeit (durch Selbstentwicklung) wahrzunehmen.Wenn der Endpunkt von einem Men-

schen verwirklicht wurde, so stellt dieser Mensch stellvertretend auch für

seine Gattung das Endprodukt der Evolution dar.  Wenn es einer erreicht hat,

ist es  für alle erreicht und erreichbar gemacht. Der Dichter Friedrich Schiller würde sagen;  " Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er für alle erworben*.


V.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


VI.) Siehe auch  " Evolutionärer Zeitbegriff Albert Einsteins " in evolutionäre Allzeitnutzung


VII.) Siehe auch " In eigener Sache " in Entwicklungsgotik


> Die gotische Kathedrale kann als ein Individualisierungs-Ent-

wicklungs-Lebensweg zu sich selbst (Gottannäheung) in einer evolutionaeren, säkularen Nachfolge-Christi verstanden werden,

was in Entwicklungsgotik 1 bis  Entwicklungsgotik 9 rezipiert

 wird, wo das traditionelle Christentum zum Entwicklungslebens-

tun wird. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Indi-

vidualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Schaffensakt nicht tren-

nen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die

der Mensch braucht. Die religiöse Deutung  der Evolution (" Gott

will sich in jedem einzelnen Menschen selbst werden ") als die Entwicklungsindividuation ist das, worauf es nur ankommt. Es ist

der kleine Unterschied ob Religion als Konfession gelebt wird (ausserhalb von mir) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb

von mir) und " die Diesseits-Jenseits-Spaltung " transzendiert wird, die erst die Religion notwendig macht.


Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(geschichte).

Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottes-

verhältnis. Sollte der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein
guter Staatsbürger gewesen ist, was die anderen gemacht haben,  nach seinem Bekanntheitsgrad, wie viele Tore einst z.B. als Fuß -

ballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bankkonto- stand,welche Position, welchen Beruf und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte, sondern nur nach seinem persönlichen Got-

tesverhältnis d.h., ob er sich treu und entwicklungsehrlich geblie-

ben ist (sterben in der Lebensauseinandersetzung gelernt hat), das Bessere und Höhere gewollt und egoistisch war für andere. Nur

jeder Einzelne ist vor Gott gestellt und wird in Auge in Auge gefragt,

ob er seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen gefolgt ist, seiner  Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld  der Ent- wicklungslosigkeit nachgekommen ist und in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi  seinen Entwicklungsweg gegangen

ist. Dieses ist das einzige, was  den Menschen begründet und seinen Lebenssinn ausmacht*.


* Jeder einzelne Mensch ist vor Gott gestellt und erlebt die Nähe des Todes aus seiner eigenen, höchst individuellen, einsamen Sichtweise und ist auf sich selbst zurück geworfen. Der Einzelne kann nur seinen Weg  einsam und ganz alleine in dieser Grenzsituation beschreiten, " schwimmen oder untergehen ",

" zerbrechen oder aufbrechen" und hoffen bis zum Schluss auf ein Wunder

und sich überraschen lassen. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ". Der Gottesbegriff wird religiös

aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelnd nach Meister Eckhart interpretiert. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein gelebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar. Im selbstwirken-

den Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er muss  Mensch werden, um sich selbst sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Werde-Ausdruck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist  Gott mir näher, als ich ( " mein Ego ") mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist, das Gott etwas " Grosses und Bleibendes " mit mit vor

hat und ich vom Ganzen her gesehennotwendig bin. Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, sondern eine mit einander verbun-

dene Ganz- und Einheit (Plastizität) als Interverbundenheit, woran es nicht

der geringste wissenschaftliche Zweifel gibt. Jedes Individuum ist  ein Teil

des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip).


II.) Siehe auch Individualgeschichtliches  Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckhart



> Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebenssystems und den Genius der christlichen Religion in lebendiger, Entwick-

lungsgestalt, welches jedem Einzelnen ungeheure Energien zur Vervollkommnung mit gegeben hat. Kein anderer Baustil wie die Gotik hat mit einer selten erreichten Schwungkraft und Tiefen-

blick die Entwicklungsfacetten der religiösen Unruhe und neuen religiösen Bewegung als Entwicklung aufgezeigt und diese Lebens-

empfindung ist der Entwicklungs-Individualisierungs-Fingerab-

druck eines jeden persönlichen Lebensweges. Es sind die Türme

der gotischen Dome, welche in den Himmel ragen als (Strebe)-

willen zur Höhe und Zeichen, die Himmelsnähe zu verkürzen als Sehnsucht der Schöpfung, in den Gottesursprung als den Anfang zurückzukehren. Beim Bildungs-Kultur-Lernen schule ich mich an grossen Gedanken anderer, aber beim Gotischen Lernprinzip des Entwicklungs-Kultur-Lernens  arbeite ich mich an hohen Gedan-

ken anderer empor. Beim Bildungslernprinzip wird eine Antwort

auf meine Problemfragen erwartet, aber die Probleme bleiben bestehen, während beim gotischen Lernprinzip das Leben meine Problemfragen beantwortet und die Probleme lösen sich von

selbst  (vom Selbst her) auf, weil die Lösung immer in einem dyna-

mischen Entwicklungsprozess selbstorganisierend erfolgt *.


* I.) Jedes Problem ist generell gesagt immer eine Krise des partiellen,gespal-

teten Bewusstseins (fehlende Lebensüberübereinstimmung als mangelnde Entwicklungskonformität), welches nie das ganze Problem erfasst und erst

in der Einheit die Spaltung aufgehoben und das Problem gelöst ist. Der Ent-

wicklungslernprozess dient dazu, den Wissensdeterminismus und Begriffs-

dualismus des Problems als Weltwissen in der Transzendierung aufzulösen, weil das Wesen (Ursache) und die Erscheinung einer Sache (Wirkung) nicht identisch sind und sich erst dadurch das Unwissenheitsproblem als fehlende (Lebens)übereinstimmung ergibt. Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion wird das Er-und Ausgedachte zum Problem und

beim mehrdimensionalen Gebrauch der Entwicklungstranszendierungskraft

als Konkretion löst sich das Problem auf*.


* Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Reizung unserer Sinnesorgane durch Lichtwellen und Moleküle die einzige Quelle unserer Informationen zur Welt sind. Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert und es ist der Entwicklungs-Lebens-Werde-Formwille-Prozess in
der Geistdurchdrungenheit, wo dieses Bewusstsein gebildet wird. Der Ent-
wicklungslernprozess ist eine dynamische Auffassung der Formenerfassung
als Prozessprägekraft des Formens, wo das Gestaltlose, Innerliche des Ent-
wicklungsgeschehens durch Transzendierung " als Kernspaltung des Indivi -

dualisierungs-Seins( Individual-Logos) " zur Wissens-Form-Klarheit transfor-

miert wird, wo das Innerliche veräusserlicht und eine Nichtform in eine neue (Wissens)form gebracht wird. So erfolgt wissenschaftlich unscharf gesagt in

der " Entwicklungs-Auseinandersetzungs- Prozess-Bewegung " die Neuschöp-
fung im und durch das Licht. Licht ist die eigentliche Substanz von allem was wir in der Raum-Zeit-Realität wahrnehmen. Licht hat transformatorische, transzendierende Eigenschaften und ist das Prinzip für alles.  Licht ist Mittler zwischen körperlichen und unkörperlicher Substanz als das schöpferische Prin-
zip, das alles Wachstum auf Erden hervorbringt.

II.) Siehe auch " Gewissenentscheidung als Problemlösung " in  Entwicklungs- Individualisierungs-Gewissen

III.) Es  ist der Drang alles weiter zu entwickeln, was kennen gelernt wurde.

Es ist die Verbesserung des ehemals Besten.Es wird alles getan in der Absicht, es schlussendlich zu überwinden, um zum Frieden zu gelangen.

IV.) Wenn alles als Entwicklungs-Sinn-Mittel zum Individualisierungs-Zweck und als Chance der Weiterentwicklung gesehen wird, lässt sich dieses mit einer Vincent van Gogh Metapher vergleichen, der erst mit jedem neuen, gemalten Bild zur Meisterschaft gelangt ist und sich zur Meisterschaft als die Reifephase seiner Bilder hoch gemalt hat. Kulturelle Schöpfungen, wo die " Seele "

ihre Ruhe findet, sind z.B. die sixtinische Madonna oder das klassizistische Parlament in Wien, Suchunruhe dagegen strahlen Vincent van  Goghs " Sternennacht " oder die " Westfassade" des Straßburger Münsters aus.


V.) Im Mittelalter war es meistens eine Ilussion " vom Vielen zum Einen " zu gelangen, weil die Mehrzahl der Menschen arm waren, noch nicht einmal das Lebensnotwendigste hatten und die wenigsten lesen und schreiben konnten. Das Entwicklungsüberflüssige ist entwicklungshemmend " aber als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck " dienend. Dieses ist erst heute gegeben und deshalb auch erst heute möglich.


VI.) Siehe auch  Heute ist die beste aller Zeiten


VII.) Siehe auch Materialismus mit Entwicklungs Transzendierungs Bewusstsein


VIII.) Der gotische Geist als religiöse Kraft ist immer die Vertikalrichtung.

Was er auch immer bewerkstelligt, es drängt ihn die Massen zu türmen,

die Formen steil hinaus zu führen und sie nach oben zuzuspitzen. Er denkt den steineren " Babelgedanken " des hoch hinaus *.


* Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.

 

IX.) Die Gotik ist ein in Frankreich entwickelter Baustil um 1280 als " opus francigenum " * .


* Siehe auch Zukunft Straßburger Münster

 

X.) Gotische Kathedrale als Bischofskirche einer Stadt, in Norddeutsch-

land Dom, in Süddeutschland Münster genannt, eine Eindeutschung des

lateinischen Namens für Kloster.

 

XI.) Viele hunderte von Jahren bis zum 19.Jahrhundert fanden die go-

tischen  Kathedralen kunsthistorisch kaum Beachtung, als wenn diese

für die Kunst nicht vorhanden gewesen wären. Das griechische Bauideal

hat über sie hinweg gesehen. Erst mit Johann Wolfgang Goethe, der einen Gotikrausch entfesselte und die Nachahmung der epigonenhaften Roman-

tik des 19. Jahrhunderts, rückte die Gotik wieder in einen baugeschicht-

lichen und kulturhistorischen Mittelpunkt.

 
XII.) Selten hat sich der Geist der Gotik unbedingter und grösser im Plan

offenbart, als in den Pyramiden *.

 

* Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.


XIII.) Der persönliche Entwicklungsweg kommt in der Bibel nicht vor. Die
evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der eigene Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg.
Der einzige Heilsweg geht dann nicht mehr

nur über Christus, sondern im persönlichen Verhältnis zu Gott durch Ent-

wicklung, wo sich im persönlichen Entwicklungsprozessweg in den Lebens-

transzendierungsüberwindungen als Christusnachfolge das  persönliche

Heil vollzieht. Der Lebensprozess gilt als Metapher für eine immer gültige

und natürliche Bedeutung des Lebens- und Leidens Christi. Die Gotik steht

als Symbol für die " dunkle, bleierne Entwicklungs-Lebens-Individualisie-

rung-Krisenseite " des eigenen Entwicklungsweges (als säkulare Nachfolge Christi in der veränderten, geschichtlichen Situation), den Gott bei Entwick-

lungsreife für jeden vorgesehen hat und gangbar ist, weil dieser gegangen und der Weg frei gemacht wurde für alle*.


*1.) Nur über Armut, Entbehrung und  Leiden ging  bisher  der Weg aller Reli gionen ins Göttliche.bErst das  Leiden hat der Menschheit das  Gefühl der -

Religion, den Gedanken eines  Gottes  erschaffen. Mystische Erfahrung ist

ohne den Durchgang von Leiden nicht zu erreichen. Deshalb sind alle For-

men, welche die Gotik hervorbringt, Formen des Leidens. Die Mystik des Kirchenraumes entspricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott in der mystischen Eins-Werde-Erfahrung fin-

det  sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedra-

lenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Lichtdurchflutung wie-

der. Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der

Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der Empfindungswelt und dem

Raumgefühl der Deutschen entspricht.


 2.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes. Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen.

Wer auf sein Leid  tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und

alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn  und die  Notwendigkeit des Weltlei-

dens


3.) Nach dem  Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd  nur jeder Schmerz,  den zu überwinden, wir  Kraft besitzen. Es war für ihn nicht der   Tribut, den man  zahlen muss um das  Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen 

wie bspw. bei Pascal (dass die Krankheit der natürliche, glückliche Zustand 

des Christen sei) und Kierkegaard und so vielen anderen christlichen Philo-

sophen. Der Schmerz war für ihn eine  Macht und mit dem man sich furchtlos mit  allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu über-

winden. Leiden war  für  Nietzsche eine  Schule der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss  mehr als die Weisesten wissen können. Erst im  Leiden  weiss

man wer man ist. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Geund-

heit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr erleben und ent-

deckte das Leben  gleichsam neu. Das Notwendige gilt nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je  mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je  grösser sein Leiden, weil die gestalterischen Kräfte sich abstosssen.


4.) " Ohne Leiden bildet  sich kein Charakter  "*.


* Freiherr von Feuchtersleben


XIV.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer der eigene, gegangene

Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Welt " in Evolutionäre Nachfolge Christi


XV.) Siehe auch " Gotisches Lernprinzip in der Berufs- und Arbeitswelt "

in vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


XVI.) Siehe auch Vom Bildungs- zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XVII.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


XVIII.) Siehe auch Bringschuld einer Individualisierungs-Entwicklungslosigkeit


XIX.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip 
  

XX.) Im persönlichen Entwicklungs-Individualisierungsweg erfüllt sich

die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Friedrich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts und Ego (Spaltung und nur Teile), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles und egoistisch für andere (Aufhebung der Spaltung und das Ganze). Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu werden. Ich bin mich selbst, mehr kann ich nicht sein, denn wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu wer-

den. Wenn ich Arzt, Quantenphysiker oder Baggerfahrer bin, aber das sind

 viele andere auch und das ist kein Alleinstellungsmerkmal einer Individua-

lisierung. Es ist der Entwicklungsverlauf " von der klassischen, kartesiani-

schen, dualistischen Denkformel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehr-

ten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickle mich, des-

halb werde ich ". Was ich einmal wollte war immer Lebensunruhe und Lebens-

irrtum, was ich nicht wollte, war Frieden und Problemlösung. Frieden ist auch immer Ursache und Wirkung zugleich. Die Vision des Werdenden ist mächtiger als die Bestandsaufnahme des Gewesenen. Der Mensch ist kein fertiges und vollkommenes Wesen, dessen Entwicklung z.B. im Alter abgeschlossen und vollendet ist, sondern er ist noch unfertig, unvollkommen und befindet sich inmitten einer Entwicklung auf etwas anderes und höheres angelegt ist, als er

es heute darstellt. Es ist die produktive Unzufriedenheit als der spannungs-

hafte Bezug zum Ganzen, welcher mich in Lauf hält.  Dann ist der Quanten-

wechselsprung vom äusseren, materiellen, entwicklungslosen Ich-Bewusst-

seins-Geist Zeitalter zum inneren, geistigen Transzendierungs-Selbst-Be-

wusstseins-Zeitalter der Entwicklungs-Individualisierung erreicht.


XXI.) Der Individualismus als die Entwicklungseinzigartigkeit ist das herr-

schende Prinzip der Welt. Jeder Zerfall der menschlichen Gesellschaft beginnt mit dem Aussterben des Einzelnen, weil der Gesellschaftsmensch evoluti-

onär betrachtet eine Fehlgeburt ist. Der sich entwickelnde Einzelne ist der Schlüssel für  alles, weil ein Staat, eine Gesellschaft als anonyme Masse sich nicht kulturfähig ist und sich nicht entwickeln kann. Die Entwicklungsziel-

richtung verläuft vom Gesellschafts- und Zivilisationsmenschen zum Ent-

wicklungskultur- und Individualisierungsmenschen.


XXII.) Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und be-

wusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf

dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft orien-

tierungslos, ein Werteverfall beklagt wird und moralische Autoritäten fehlen. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwirkung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaft-

licher Konformismus. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und

nicht umgekehrt. Weil aller Sinn durch das eigene Leben entwickelt werden

muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Weltanschauung

und Lebensentwurf auch immer einem sagen, wozu man lebt.


XXIII.) Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied,

" das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der

die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort. Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas  schlechtes zu tun ". Immer waren es Genies der Selbst-

evolution, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet

haben.


XXIV.) Deshalb gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wissenschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen

Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt eigentlich sinnlos und damit am Leben vorbei gelebt und hat nicht selbst gelebt. Deshalb darf für das Individualisie-
rungsstreben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, kein körperliches Leiden ein Grund, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und kein gesellschaftliches Anpas-

sungsnormverhalten ein Hindernis und nur ich der alleinige Schuldige bin. Wo andere nur Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Gründe, Risiken

und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglichkeiten und bin stärker

als die stärkste Ausrede. Wer das tut, der hat er soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel mehr. Auch wenn jeder sagt, dass es unmöglich ist und weil ich dieses nicht weiss, mache ich es trotzdem.


XXV.) Es gilt in Anlehnung an das Wort von Meister Eckhart: " Einen Menschen zur Entwicklung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt zu erschaffen ". Entwicklung wird als etwas Lebendiges angesehen was erschafft, während

die erschaffene Welt als leblos und vergänglich betrachtet wird und dem inflationären Wertewandel unterliegt. Deshalb ist jede Neuschöpfung dem Geschaffenen überlegen und entzieht sich der Gefahr, dass z.B. eine Lebens-

leistung durch den Zeitgeistwandel entwertet wird. Darüber hinaus gilt der niedrige Geldsinn nur als Mittel zum höheren Entwicklungs-Zweck-Sinn und  nur das  Entwickelte ist für  ewig. " Deshalb ist ein Stück Entwicklung mehr wert, als die ganze Welt ".   

 

XXVI.) Das neue Jugendverständnis ist nicht eine Sache der Anzahl der

Lebensjahre, sondern ausschliesslich eine Sache der inneren Einstellung

und des Lebensgefühls im Sinne von Aufbruchstimmung, Suchbewegung

und Lebenssinngebung, von Formbarkeit und Entwicklungsveränderung

und nicht festgelegt, nicht besserwisserisch, sondern lebenseinsichtig im

Sinne von " nur der Dumme weiss alles besser ". Es ist ein stiller Entwick-

lungsprotest gegen die versteinerten, erstarrten, lebenssinn-,entwicklungs- und gewissenlosen Lebensverhältnisse,  Anpassungs- und Vereinnah-

mungszwänge und leeren Gewohnheitstraditionen. Das Individualisie-

rungsstreben als vorherrschendes Sturm- und Drang-Jugendverständnis

als erste Jugend kommt das Entwicklungs-Sinn-Jugendverständnis als zweite Jugend hinzu, als Symbol für persönliche Wandlung, " das Kind im Jedermann ", ein Aufbäumen gegen die gesellschaftliche, verantwortungslose " lahme Rentnerrolle " und kulturelle Selbstentwicklung. Der Ruhestand als Arbeits-

endziel (bei der Rente angekommen) wird zur Lebenszielsetzung, um diesem einen Sinn, Bedeutung und Wert zu verleihen (bei sich selbst angekommen).


XXVII.) Der Alterungsprozess als kunstwissenschaftliche Vergleichsmeta-

pher ist ein hinüber gleiten von der griechischen Ruhe zu einer bewegten

" Altergotik ". Jede grosses Lebenswerk endet mehr oder weniger im Barock.  

 

XXVIII.) Die Lebensauffassung eines Entwicklungsmenschen ist vom unruhigen, unsicheren leidenden, lebensschweren, überpersönlichen, unrhythmischen gotischen Geist geprägt, während im Gegensatz der Alltagsmensch die Lebens-

auffassung des ruhigen, sicheren persönlichen, glücklichen, lebens leichten, rhythmischen griechischen Geistes besitzt *. 


* 1.) Der Humanismus ist zu schwach für einen tief greifenden Wandel, um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietzsche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien oberflächlich gewesen.


2.) Der Humanist als der viel Wissende liebt die Welt gerade um ihrer Vielfalt willen und ihre Gegensätze schrecken ihn nicht ab. Nichts liegt ihm ferner die Ungerechtigkeiten aufheben zu wollen nach Art eines  Fanatikers und Syste-

matikers, der alle Werte auf einen Nenner bringen will und nur seine  Wahr-

heit kennt. Das ist das Signum des humanistischen Geistes weltanschau-

liche Gegensätze nicht als Feindschaft zu werten und für alles scheinbar Unverein bare und  Spaltende die übergeordnete Einheit als das Mensch-

liche zu suchen und versuchen wird erst einmal als  tugendhaft gewertet.

3.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur den Weg

der Bildung. Erasmus * und die " Erasmiker " (Humanisten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden vermittels der Bil-

dung und des Buches. Als büchergläubiger Gelehrter zweifelt er niemals an

der vollkommenen Lehr-und Erreichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete,

nur der Unbelehrbare gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irrtümer hin. Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bildungsdenk-fehlschluss und die Überschätzung, die menschliche Natur und Triebwelt

durch Bildung zähmen, kultivieren und zivilisieren zu können.


4.) So müsste das chaotische und Bestialische von selbst abklingen, Kriege, Verfolgungen, Streitigkeiten zum abgelebten Anachronismus werden und

die Ungerechtigkeiten in der Welt mit zunehmen der humanistischer

Bildung nach und nach verschwinden. Aber dieses Gut-Böse-Feindbild ist

etwas  zu einfach, dass es nur eine gebildete, obere zivilisierte Schicht gibt

der eine untere, ungebildete unzivilisierte Schicht gegenüber steht. Wenn

es gelingt diese Schicht nach oben zu ziehen, bleibt dann nichts mehr zu tun.Der didaktische und organisatorische Grundfehler des Humanis war,

das er von oben herab das Volk belehren und kultivieren wollte,  statt  zu versuchen es zu verstehen, von ihm zu lernen und gemeinsam von der Stufe aus, wo es steht, kleinste Kultivierungsschritte zu gehen.


* Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Gelehrter des Re-

naissance-Humanismus. Er war für sein Jahrhundert mehr als eine literarische Erscheinung. Er wurde in den Burgundischen Niederlanden, einem Teil des Heiligen Römischen Reiches, geboren und war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahlreicher Bücher. Er sprach und schrieb meistens lateinisch. Als büchergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals

an der vollkommenen Lehrbarkeit und Erreichbarkeit des Sittlichen und er

gilt als  Symbol und gemässigter Reformer der stillen, aber unaufhaltsamen  wirkenden Vernunft. Er war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Repräsentanten des europäischen Humanismus, zählte zu den geachtesten Gelehrten und Geistesgrössen seiner Zeit und man nannte ihn " den Fürsten

der Humanisten ".Erasmus war mehr ein sammelnder,  suchender,  kommen-

tierender und komprimierender Geist, der seine Substanz nicht so sehr aus

sich selbst hatte, sondern aus der Welt gewann. Er wirkte nicht so sehr

durch seine Intensität, sondern durch seine Extensität. Für den Philosophen Niccolò Machiavelli sind Macht und Machtentfaltung der letzte Sinn, für Erasmus die Gerechtigkeit. Damit sind für alle Zeiten die zwei grossen und ewige Grundformen der Weltpolitik in geistige Formen gegossen, die prakti-

sche, diplomatische  und die ideale, ethische Form.


5.) Aber statt der gelehrigen Humanis triumphierte die Intoleranz (Refor-

mationsstreit) und dieses war dann die tiefste Ursache für seinen raschen Niedergang. Seine Ideen  waren gross, aber nicht die Menschen, die sie verkündeten. Humanistische oder " erasmische " Naturen sind keine Dauerkämpfer oder Martyrer, welche für  ihre Überzeugung durchs Feuer gehen. Sie sind  Studierstuben- und  Bücherhelden und wollen es jedem

recht  machen. Und nicht ehe der Humanismus sein Werk der Weltvereini-

gung wahrhaft begonnen hatte, zerschlägt die Reformation die letzte geis-

tige Einheit Europas, die "ecclesia universalis "mit einem eisernen  Ham-

merschlag entwei. Der Humanismus  hat, wenn wir ihn historisch betrach-

ten, eigentlich nur eine kurze und glorreiche Blüte gehabt, die wenigen Jahrzehnte zwischen den grossen Weltzeiten der Renaissance und  der Re-

formation.


6.) Der Humanismus ist kein Vorläufer des Liberalismus. Keinen Augenblick denken Erasmus und die Seinen daran dem Volk dem ungebildeten, un-

mündigen Volk das geringste Recht einzuräumen, obwohl sie abstrakt die

 ganze Menschheit lieben. Dem alten Adelshochmut ist nur ein neuer ge-

setzt, jener durch drei Jahrhunderte weiterwirkende akademische Dünkel

der einzig und alleine nur dem Lateinmenschen, dem Universitätsgebil-

deten den Anspruch zuerkennt, über Recht und Unrecht, über Sittlichkeit

und Unsittlichkeit zu entscheiden. Die Humanisten sind ebenso entschlos-

sen im Namen der Vernunft zu regieren wie die Fürsten im Namen der Gewalt

und die Kirche im Namen Christi. Ihr Traum zielt auf eine Oligarchie, eine Herrschaft der Bildungsaristokratie. Nur die Kultiviertesten im Sinne der Griechen sollen die Führung der Polis, des Staates übernehmen*.

 

* Die Textabschnitte Nr. 2 bis Nr. 6 in inhaltlicher Textanlehnung  an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig, " Triumpf und Tragik des

Erasmus von Rotterdam"


* Siehe auch " Humanismus-Rezeption im Gliederungspunkt " Geschichts- philosophische Betrachtungsweisen"  in Neues, digitales Zeitalter


XXVIII).) Die Wirkung der gotischen Kathedrale ist innen. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form zugelangen. Ob dieses Suchen durch die Vernunft (Scholastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker

und Publizist.

 

XXIX.) Beruhigte, saturierte, glückliche, nur noch den Genuss suchende

Menschen und Völker kennen nicht den " elementaren Willensausbruch "

wie z.B. der Geist der Gotik in der Kunst. Nur werdende, im Umbruch sich weiterentwickelnde oder auch alternde Menschen (je näher sie dem Grabe zuschreiten) und Völker erwacht wieder das "Jünglingstemperament ", eine neue Begierde und " über-sich-hinaus " orientierende Suchunruhe. Sie sind

voll im Geiste der Gotik. Völker, die in einem heiteren Klima leben fassen die Kunst nicht so ekstatisch auf. Sie suchen mehr das Glück und den Genuss, die gotischen Naturen dagegen sind nie heiter, ruhig und harmonisch. Nur wenn

sie in der polaren Spannung leben sind sie glücklich *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker

und Publizist.


XXX.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer

gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster

 


> Die gotische Architektur ist ein umfassendes Gesamtkunstwerk

und abbildende Sinnkunst. Der abbildende über sich hinauswei-

sende,  übersinnliche Symbolsinn für das Grosse als eine Sprache,

der sich Gott bediente, ist das Wesen und der kulturelle Wert der gotischen Kathedrale. Die Symbolik " der heiligen Geometrie " als göttliche Ordnung findet sich der Baukonstruktion und in der architektonischen Formensprache wieder. Das wahre Maß im Kathedralenbau steht allegorisch für das wahre Lebensmaß und Sinnbild einer Lebensordnung. Maß, Zahl und Gewicht waren von grösster Bedeutung für die gotische Architektur. Die Kathedrale

sollte in allen Maßverhältnissen ein Modell der Weltordnung sein als Abbildung der übernatürlichen Realität *.


* " Wer die Geometrie (der Kathedrale) begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen " * .


* Galileo Galilei war ein italienischer Universalgelehrter. Er war Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker und Astronom

 

> Zahlen bedeuteten keineswegs nur irgend welche Mengen und Grössenangaben, sondern waren religiöse-symbolische Arithmetik, nach der sich das mittelalterliche Weltbild ordnete. Die Nummero-

logie basiert auf der Annahme, dass Zahlen, neben ihrer mathema-

tischen Funktion, auch eine wegweisende, ratgebende Bedeutung haben, die es zu entschlüsseln gilt. Auch die Geschichten der Bibel wurden  von den Menschen des Mittelalters wörtlich genommen

und nicht symbolhaft und im übertragenen Sinne verstanden.

Die gotischen Baumeister waren davon überzeugt, dass die Ord-

nung des Himmels und der Erde auf mathematischen Gesetzen beruht, die allen vollkommenen Gestalten ihre Harmonie geben.

Das Geheimnis der Maßbeziehungen sind  Regeln der Mystik, die alleine schön und  von Ewigkeit sind, kann man fühlen.


> Beispielsweise wird bestimmten biblischen Zahlen eine beson-

dere metaphorische Bedeutung zugewiesen. Die  Zahl eins steht z.B. für Gott als Einheit, Einzigartigkeit, Einmaligkeit und Unverwech-

selbarkeit,  die Zahl zwei für die Polarität zwischen Gott und der

Welt und überwindet die drei, die Zahl der Spaltung. Die Zahl drei

ist auch Ausdruck für die Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit, drei Ein-

gangsportale und nach einem Bibelvers wird Jesus in drei Tagen auferstehen. Die vier ist die Zahl der Ordnung und  symbolisiert

die vier Himmelsrichtungen, die vier Mondphasen und die  vier Evangelien. Die Zahl sieben (eine heilige Zahl (ist immer eine symbolische Zahl und verweist auf die Verwandlung des Men-

schen hin, erinnert an die sieben Sakramente, die Worte Jesu am Kreuz, die Weihen, welche der Priester erhält. Der siebte Schöp-

fungstag ist heilig. Die Zahl acht steht für einen Neuanfang, weil

acht Menschen nach der Erzählung auf der Arche gerettet wor-

den sind und für die acht Seligkeiten. Die Zahl zehn mahnt an die zehn Gebote Gottes als das Gesetz der Furcht, während die elf für

die Auffassung der Überschreitung der zehn Gebote. Die Num-

mer dreizehn galt als eine Glücks- und Vollkommenheitszahl und weist auf Jesus mit den zwölf Aposteln beim Abendmahl hin.


> Auch ein Grundmass der Vollkommenheit war für die Baumeister das Quadrat. Aus den Zahlenverhältnissen des Quadrats wurden die Proportionen am Bau abgeleitet; man sagte, es sei " ad quadratum " zu bauen. Die Zahl neunzehn, zusammengesetzt aus der Quer-

summe von sieben und zwölf, war schlechthin die magischste

aller Zahlen und steht für die Weisheit Gottes. In sieben Tagen

wurde die Welt erschaffen und die Zahl zwölf deutete auf die

zwölf Apostel, zwölf Tore hat des himmlische Jerusalem, verweist

auf die zwölf Stämme Israels, die Anzahl der Kirchenväter und der Tugenden  und auf die zwölf Tierkreiszeichen mit ihrer griechisch-mythologischen Geschichte. Die grössere Zahl vierzig steht für

eine lange Zeitdauer als Reifezeit und Prozess einer religiösen

Läuterung in Anlehnung an die vierzig Jahre, welche die Isra-

eliten in der Wüste ausharren mussten, es gab vierzig Versuch-

ungen Jesus und wer christlich geprägt ist, kennt die vierzig Tage

als Fastenzeit. Der Numerus steht für die Anamnesis als göttliche Zahlenordnung, welche die Realität widerspiegelt. Der Symbolismus der Zahlenbeziehungen gilt heute als unwissenschaftlich und ist bedeutungslos geworden *. 

 

* I.) Nach der " Vier-Stufen-Theorie "existieren vier Weltebenen. Die äussere, materielle Realwelt, die virtuelle (digitale) Möglichkeitswelt, die innere Bewusstseinswirklichkeitswelt und die Welt der Mathematik. Die Welt der Zahlensymbolik und der Mathematik existiert unabhängig vom Menschen.

Ein Beispiel dafür ist die Zahl Pi. Sie gibt das Verhältnis vom Kreisumfang 

zum Kreisdurchmesser an. Diese Zahl Pi ist überall in der Realwelt, wenn ein Kreis auftaucht, vorhanden und das zeigt, dass sie keine gedankliche Konstruk-

tion unseres Gehirns ist.


II.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in der unsterb- lichen Seele, welches bei der Geburt vergessen wird. Es ist auch die (Ent-

wicklungs)-Wieder-Erinnerungs-Pädagogik Platons und die Sublimierungs-

these des Aristoteles, wo alles Wissen schon im universellen Bewusstsein

als emergente Eigenschaft ausserhalb vom Einzelgehirn existent ist und

der " Ichcharakter " bei der Theorie des Bewusstseins in Frage gestellt

wird. Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen-Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon.


III.) Siehe auch " Vom traditionellen, statischen Bildungs-Schul-Eigenschafts-Sozialisierungs-Lernen (BL) zum evolutionären, dynamischen Entwicklungs-Lebens-Eigenschafts-Individualisierungs-Lernen (EL) " in Vom Bildungs-zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


IV.) " Das Wahre ist das Ganze " *.


* Georg Friedrich Wilhelm Hegel, deutscher Philosoph


V.) Es ist der auch wissenschaftliche, überwundene Dualismus z.B. von der Getrenntheit des Körpers und des Geistes anstatt ich bin in meinem Körper ". Aus dieser Sichtweise ist das Quantenbewusstsein  " Der Denker hinter allen Gedanken als " Geist und Selbst " ausserhalb vom Körper und " dem Ichhirn ", welcher selbstschöpferisch interagiert. Es fehlt zur Zeit noch die Bewusst-

seinsentwicklung, für dieses Plastizitätsbewusstsein, weil eine gesamthafte Sichtweise, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität

als Ganzes kein Gegenstand des Erkennens. sondern nur der Erleuchtung ist. Aber es ist auch nur eine Frage der Zeit, weil das Kennzeichen der Entwick-

lungsbewegung die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit als Lebens-Individualisierungs-Übereinstimmung und Interverbun-

denheit ist. Auch religiös wird das Ziel der Schöpfung als Rückkehr in die ursprüngliche Einheit, in das göttliche Sein gedeutet, das in die Einheit zum Ursprung zurück will, was als Unsterblichkeitsfaktum gedeutet wird. Denn

noch gilt seit dem Jahre 1641 bis heute immer noch das fälschlicherweise " Cogito ergo sum " des René Descartes *. 


* René Descartes war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler


V.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot

zu kriegen " in  Das Leben ist unsterblich

 

VI.) Diese  vorherrschende dualistische Sichtweise wird als normal angesehen und findet seinen Ausdruck in allen menschlichen Lebens bereichen. In der westlichen Schulmedizin z.B. hat der Körper kein vitales Lebenszentrum, sondern ist  nur eine Ansammlung von organischen Teilen. Krankheit gilt

immer noch als Fehlfunktion eines biologischen Mechanismuses, beschäftigt sich mit Abnormitäten und es herrscht immer noch die von der Quanten-

physik überwundene Weltanschauung des Geist-Körper-Dualismus und

dem darin enthaltenen Kausalitätsdenken vor. Gesundheit wird definiert

als Abwesenheit von Krankheit. In der pathogenetisch orientierten Medizin wird das Krankheitssymptom unabhängig vom Patienten behandelt, obwohl jeder weiss, dass kein Arzt der Welt einen gesund machen kann und  nur

in der Salutogenese dieser Widerspruch aufgeben wird. Es lässt sich auch

keine Krise und kein Problem mit den gleichen Denkmustern lösen und da-

mit den Dualismus überwinden.


VI.) Jede Krankheit, jede Krise und jedes Problem sind allgemein gesagt im-

mer eine Krise des partiellen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebens-

übereinstimmung als mangelnde Entwicklungskonformität), welches nie das

ganze Problem erfasst und erst in der Einheit die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist. Es ist der Unfrieden der noch nicht zu Frieden geworden ist. Der Entwicklungslernprozess ist das Problem und die Lösung zugleich. Auch Zukunftsplanungen werden wegen den vielen Faktoren ausser-

halb meines Einflussbereiches und besonders wegen den Wissensunwäg-

barkeiten fraglich, weil das Bekannte noch nicht das Ganze ist und besonders ein längerer Vorhersagezeitraum bleibt wegen der Komplexität und Ambiguität (Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz) Glückssache und reine Speku-

lation.


VII.) Siehe auch Rezeption über " Geistheilung, Salutogenese, Gebets-und Glaubensheilungen " in Entwicklungsgotik


VIII.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Corona und Religion "  in

http://www.die-gotische-kathedrale.de/Covid-aktuell


IX.) Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamen-

tale  Aussage der Entwicklung. Evolutionsprozesse entziehen sich  einer exakten Vorhersage und es hat sich immer entwickelnd ergeben. Deshalb ist alles langfristig festgelegte entwicklungsfeindlich und schliesst die evolu-

tionären Möglichkeiten des Wandels und der Veränderung aus. Die zukünf-

tige Entwicklungswirklichkeit lässt sich nicht durch Planung zu recht biegen und einsperren. Irrtum, Lebenskrisen und Ereignisse sind  in der Planungs-

vernunft nicht vorgesehen, obwohl entwicklungszielkausal  zum Menschen zugehörig und es das suchende Leben ist. Der Indeterminismus der Zukunft lässt sich nur durch Lebensvertrauen und den Glauben als allumfassende Einheit, Ganzheit und Zeitlosigkeit abdecken und absichern. Wer glaubt und vertraut und schliesst alle Unwissenheit mit ein.


X.) Siehe auch " Siehe auch " Berufliche Planung "  Nr. IV in Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Lebenslauf


XI.) Der Glaube wird als objektiver Begriff angesehen, weil er das Ganze

also auch die unbekannte Wirklichkeit in der Totalität mit erfasst und das

noch nicht Entwickelte, als die noch zu erfahrene Realität mit  ein schliesst.

Die Totalität lässt sich nur durch den Glauben erfassen und sie lässt sich nicht durch eine Wissens- und Erkenntnissumme rationalisieren und objektivieren. Wenn ich in " unbekanntes Terrain " vorstosse, nützt mir meine Ratio, mein ganzes Wissen, alle Beratung und meine Erfahrung wenig, aber wenn ich

einen starken Glauben habe, nützt dieser mir das sehr viel. Trotz der Kraft

des Glaubens ist alles in der Schwebe des Nicht-Gewusst-Seins, aber auf-

grund des Lebensvertrauens habe ich meinen Frieden und die innere Anspannung entfällt, weil die Gewissheit des Vertrauens ist stärker, als die Wissensgewissheit. Alles Wissen bleibt ohne den Glauben ein Nichtwissen

und damit ist alles Wissen ohne den Glauben ein Nichts. Wir sind stärker,

wenn wir glauben, als wenn wir viel wissen und wir wirken mehr durch das, was wir glauben, als durch das, wir sagen. ". Deshalb steht der Glaube, weil umfassender und wissender über dem Wissen. Es geht weniger um einen Transzendenzglauben, sondern um eine Transzendenz in der Lebensbe-

troffenheit zu entwickeln. Erst aus der Begrenztheit der eigenen Erkenntnis

und ist eine experimentelle Erkenntnis. Jede Betrachtung muss mit Axiomen  (mit nicht beweisbaren Sätzen) beginnen, denen erst vertraut werden muss.

Ich muss erst glauben, dass ich durch die Glaubenserfahrung erkennen kann und diese erschliesst erst die Glaubenslogik. Es gibt kein Wissen ohne den Glaubensakt, sondern wir müssen einfach erst glauben. Früher wollte der Mensch nicht mehr glauben, sondern nur noch wissen und heute will der Mensch wissen, warum er glauben muss.


XII.) Warum sind viele Quantenphysiker gläubige Menschen ? Der Glaube

wird philosophisch als eine übergeordnete Kraft definiert die das Universelle, Archetypische (Welt der Ideen) das Individuelle und das Angeborene mitein-

schliesst. Der Glaube und die Gefühle sind ein konkretes Faktum und die Kraft des Wahrmachens. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfahrungen und bilden die Ganzheit ab. Dass die Materie

sich entsprechend meines Bewusstseins und meiner Überzeugung verhält (Glaubensoffenheit) ist quantenphysikalisch unstrittig. Die Glaubenswirk-

lichkeit schafft die neue Realität und bringt das Geschehen selbst hervor,

was bei der Makrophysik als unwissenschaftlich ausgeschlossen wird, in der Mikrophysik ein entscheidener, wissenschaftlicher Messparameter ist.


XVII.) Der Glaube wurde während der Aufklärung in rationales Vernunfts-

wissen transformiert (Versachlichung der Aufklärung) und zum Bildungs-

system erhoben. Die Aufklärung will nur wissen und nicht glauben. Auch

für den Philosophen Nietzsche ist die Aufklärung auf dem halben Wege

stehen geblieben. Es war die Aufklärung selbst, die uns in die Unmündig-

keit geführt hat und die Aufklärung wird erst durch  eine neue Aufklärung "

als ihre Hauptarbeit " zu Ende gebracht wird ", weil u.a. " die  Glaubens-

 kraft " nichts abstraktes und nur für " fromme Menschen " ist, sondern

eine wissenschaftliche, wie in der Quantenphysik nachweisbare als Wahr-

heit akzeptierte Kategorie ist, welche wirklichkeitserschaffend ist. Es ist die Widerlegung des Philosophen Immanuel Kants Vernunft gegen den Glauben, der jeder Glaubenserfahrung jegliche Wirklichkeit  abgesprochen hat. Die

ganze Wissenschaft beweist wegen ihrer Grenzen eigentlich nur, dass wir glauben müssen. Wissenschaft ist kein Gegensatz zum Glauben, sondern nur eine andere Form vom Glauben.


XVIII.) Warum wurde der Lebensglaube geistes- und lebenswissenschaft
lich

aus dem Lebensvollzug heraus genommen und u.a. in den Sonderbereich  der Religion gestellt und in die Welt des Sonntags und Werktags gestellt? Auch

der Glaube unterliegt dem geschichtlichen " Werden und Vergehen und aus diesem Gesetz kann keiner heraustreten. Deshalb wird die Zukunft neue Glaubensformen hervorbringen. Der Glaube, der im 21. Jahrhundert wieder ernst genommen wird, wird ein aufgeklärter, quantenphysikalischer und

selbst entwickelter Lebensglaube sein, der den bisherigen erstarrten und formalisierenden Religionsglauben der kulturellen Praxis ablösen wird *.


* XIX.) Siehe auch Entwicklungs-Lebens-Glauben


XX.) " Wir sind von der Wissenschaft und Technik vom Aberglauben

erlöst, aber der neue Glaube an die Beherrschbarkeit unserer Lebens-

welt erweist sich zunehmend als Irr- und Aberglaube. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende seiner Überlegung *.

 

* Max Planck, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger.


XXI.)Beim gotischen Lernprinzip stehen sich neurologisch gesprochen

zwei Bewusstseinskategorien polar gegenüber;das kognitive, analytische, rationale, logische, intellektuelle, risikoscheue, wort- und textgebundene, zielgerichtete, kontrollierende, deduktive, zeitgeistige, lebensgetrennte, relative und " kopflastige Veränderungs-Realitäts-Bildungsprozess-Wis-

sens-Bewusstsein der linken Gehirnhemisphäre (IQ-Intelligenz Quotient)

und das gefühlsmässige, intuitive, phantasiehafte, symbolische, ganz-

und einheitliche, holistische, risikobereite, bildgebundene, unspezifische, erlaubende, induktive, melodische, symbolische, vorstellende, bewusst-

seinslosgelöste, entwicklungsreife, glaubende, lebensvertrauende, zeit-

lose, transzendierende, objektive und " gemütslastige " nicht-rationale

Transformations-Wirklichkeits-Entwicklungs-Prozess-Gewissensbewusst-
sein der rechten Gehirnhemisphäre (EQ-Entwicklungs-Individualisie-
rungs-Transzendierungs-Quotient) und versucht beide Seiten zu vereinen. Diese rechte Gehirnhemisphäre der Entwicklungs-Prozess-Transzendenz

sind keine wissenschaftliche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens und des Wahrmachens.

 

XXII.) Das dualistische und deterministische Denken gilt im heutigen, nach-

quantischen Physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles mit

allem verbunden ist, wissenschaftlich als überholt und überwunden, auch wenn es noch im Lebensalltag vorherrschend ist. Das trifft auch für die reli-

giöse " Diesseits-Jenseits " Sichtweise zu. Das Universum ist kein Sammel-

surium von vielen Einzeldingen, sondern eine miteinander verbun-

dene Ganz- und Einheit (Plastizität) als Interverbundenheit.


  

                      Fortsetzung  Der gotische Baustil 2