Die Zukunft des Straßburger Münsters 2 Bildungs-Kultur-Lernen versus Entwicklungs-Kultur- I.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die allgemeine Geisteskultur und Objektkunst als Überlieferungsform. Kultur ist ein Zustand und das was der Mensch in seiner allgemeinen Kulturgeschichte hervorbrachte und hervorbringt. Es sind auch Kulturtechniken wie bspw. lesen, schreiben, rechnen, sprechen, Problemlösungstechniken lernen als gebannte Schrift- und Objekt-Schulkultur eines veräusser- lichtes, sinnliches Kulturschaffens (passiver Kulturbesitz ausserhalb von uns). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die individuelle Entwicklungskultur und Lebensobjektkunst als Erschaffensform. Es ist eine noch zu bannende Schrift- und objektlose, verinnerlichte Entwicklungslebenskultur (Kulturentwicklung , wo in der Entwicklungs-Individuali- sierungs-Lebensübereinstimmungs-Bewegung dem Leben Formwert, individualgeschichtliche Bedeutung und täg- licher Lebenssinn gegeben wird und der Mensch selbstge- staltend hervorbringt (aktive Kultur innerhalb von uns).
II.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besitze ich z.B. historisches Gebäude- und Baustilfaktenwissen über einen Sakralbau (z.B. Straßburger Münster). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein kulturelles Baustilwissen von " dem Geist, der in Stein gemeißelt wurde", dem dynamischen Gotischen Lernprinzip und der Steinauflösung etc. als Analogie und Ausdruck meines Entwicklungsstrebens und Lebensgefühls *. * 1.) Dieses Kathedralen-Gedanken-Erbgut des Gotisches Lernprinzips lässt sich in jede andere Kultur inkultivieren, weil dieses universell, trans- und interkulturell, überkonfessionell und nationenübergreifend der ganzen Menschheit gehört und die Menscheneinzelwürde der Ent- wicklung ein konstitutiver Menschenrechtswert darstellt, gleich auf welcher Entwicklungsstufe und wo immer auf der Welt sich jemand befindet. Eigentümer des Straßburger Münsters ist der französische Staat und steht unter der Obhut der staatlichen Denkmalpflege. Das Bauwerk besitzt eine hohe nationale, symbolische Identifikationskraft, aber kulturell und wegen der " Interverbundenheit des Verschränkt- heitsprinzips " gehört es jedem und allen. 2.) Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Persönlichkeits-Men- schenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die universell für jeden gelten und damit eine Allgemeingültigkeit besitzen. " Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer ". " Keine Religion ist die " einzig wahre Religion“. " Kein Volk ist das auserwählte Volk ". " Kein Prophet ist der grösste Prophet.
III.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Kraft und Grösse des Menschen als das Maß der Dinge im Vordergrund. Es wird versucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinnbestim- mung in der geistigen Interessens-Auseinandersetzung mit den Kulturschöpfungen der Menschheit zu erreichen als Bil- dungskonstruktion und ästhetischer Hedonismus (die Tugend wird zum Wissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Schwächen und die Nichtigkeit des Menschen im Vor- dergrund. Es wird versucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinnbestimmung in der praktischen Auseinander- setzung an den Widerständen, dem Ungeplanten, in den Krisen des Lebensalltages und Untugenden zu erreichen als Bildungsdekonstruktion und innerweltliche Transzen- dierungsaskese (Das Wissen wird zur Tugend). IV.) Es ist vom kulturellen Suchen des Bildungsmenschen, was aber nicht gefunden wird, weil ich es selbst noch nicht geworden bin und deshalb unbefriedigend bleibt (unwürdi- gend) zum entwicklungskulturellen Selbstseinwerden eines besonderen Menschen, wo ich nicht mehr suchend bin, weil ich es innerlich entwicklungsprozessual transzendiert habe und damit selber geworden bin (würdigend) *. *1.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmass- nahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unter- schied aus." Weil wir nichts sind, suchen, bewundern wir, ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen zum " weil ich mich selbst werde und bin, bin das Beson- dere und mache den Unterschied aus.Durch immer mehr Selbstähnlich- keit neutralisieren wir die Fremdartigkeit und jeder Personenkult wird mir fremd. 2.).) Es geht nicht mehr um die Wandlung der gesellschaftlichen For- krise trägt keine Wirklichkeit in sich, weil sie sich immer im Innern des Menschen abspielt und deshalb von Reformen von ausserhalb nicht zu beheben ist. Nur was von innen kommt lebt wirklich. Dem gesicherten Bewusstsein der angeeigneten Umwelt ist eine Problemlösung nicht mög- lich, weil die Krise das noch Erkannte und Erfasste darstellt. Die Tat- sächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht ihm gegenüber. Der existentielle Lebenskampf nach aussen enthebt und entlastet ihn, mit sich selbst zu kämpfen. einer vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat. Wir verändern und verbessern den gegangenen Vorbild-Entwicklungs-Lebensweg geworden oder nicht geworden sind. Wenn ich etwas mache, was ich nicht wirklich bin, das ist Verwässerung. Es fehlt das " Herzblut " als Stosskraft und ist eigentlich nur eine flüchtige Erfahrung mehr. 3.) Siehe auch "Jeder ist ein (potentielles) Genie der Selbstevolution " in
4.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter
4.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " im Gliederungspunkt " Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
5.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes
6.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynami- schen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf 7.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung
8.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen 9.) Siehe auch evolutionäre Altjugend 10.) Siehe auch evolutionäre Allzeit-Jetzt-Nutzung 11.) Siehe auch Rematerialisierungslernen 12.) Siehe auch Christentum-frueher-und-heute 13.) Siehe auch Unsterblichkeitslernen V.) Es ist vom materiellen und immateriellen überlieferten, kulturellen (Welt)erbe als Stolz einer Nation und der Mensch- heit mit der Bewahrungsverpflichtung des Kulturgutes für zukünftige Vermittlungsweitergabe an die nächste Genera- tion, aber jede Generation und jeder Einzelne muss kultu- rell gleich " wie Sisyphos seinen Felsblock der kulturellen Erbsubstanz bergauf wälzen,um nicht überrollt zu werden ". Diese geschichtliche-kulturelle Erbsubstanz ist nur von bleibenden und tragenden Lebenswert, wenn der gegangene geschichtliche Erkenntnis- und Erfahrungsweg als persön- licher Entwicklungsweg nochmals als Gewandelter ge- gangen wird und zu gleichen Wissen und Erkenntnissen führt. Trotz aller technischen, ökonomischen, demokrati- schen, medizinischen, bildungs, politischen, sozialen und anderen zivilisatorischen Errungenschaften, steht der einzelne Mensch kulturell noch am Anfang seiner Entwick- lung.
VI.) Es ist von der vorherrschenden Gesellschaft und kultu- rellen Zivilisation, welche nur zwangssolidarisch ver- und aufteilen kann zu erst im Verzicht oder als Mittel zum Ent- wicklungs-Individualisierungs-Wahrheits-Zweck wird kulturelle Substanz geschaffen und kann nicht durch Konsum, Wohlstand, Bildung, eine Gesetzgebung oder Reichtum, sondern nur durch die Askese und Entsagung begründet und erhalten werden *. * Siehe auch " Eine Vorbildautorität ist immer mit Askese und Entsagung des eigenen, gegangenen Entwicklungsweges verbunden, der nur durch sie begründet und erhalten werden kann " in Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes
VII.) Es ist von der Kultur und Kunst als Ware, Kulturbesitz, Besichtigungs- und Spekulationsobjekt (je teurer die Kunst und der materielle Geldwert, desto grösser die Kunst) zur Kultur und Kunst, welche die Sehnsucht nach oben wach ruft weil durch die Dinge hindurchgegangen und durch sich auf Höheres verweist, wozu er durch seine Entwicklung fähig sein kann (je grösser die Kunst als immaterieller Wahrheits- gehalt, desto grösser der kulturelle Entwicklungswert). VIII.) Es ist von der Kunst und dem veräusserlichten Kunst- schaffen " als Beseelung " der materiellen Kunstgegen- stände (körperliche, sinnliche, Kunst) zur Entwicklungs- lebenskunst als dem verinnerlichten Entwicklungsschaffen, indem ich meinem Leben Wert, Bedeutung und jeden Tag Sinn gebe (körperlose, sinngebende Lebenskunst) *. * 1.) In der Aufklärung als Welterklärungsmodell ohne Götter- und über- natürliche Kräfte hat sich der rätselhafte und mit Religion behaftete Seelenbegriff zur Psyche und Psychophysik (Lehre von den seelischen Kräften) als Wissenschaft gewandelt. Er wurde durch den " Bewusst- seinsbegriff " ersetzt und dadurch völlig unreligiös verwendet. In der praktischen Psychologie heute verbirgt zumeist die materialistische "ich Vorstellung", dass seelisches nur oder vorwiegend als Produkt körperlicher Prozesse und das Geistige nur als Ergebnis physikalischer und chemischer Prozesse im Gehirn zu betrachten ist. Obwohl es ver- schiedene Seelenauffassungen gibt, hat " die Idee der unwissenschaft- lichen Seele " alle wissenschaftlichen Begriffsbildungen, überlebt und " der Tummelplatz die Seele als Psyche ",was nicht das tiefere Wesen und das kategorische Individual-Logos dieses Entwicklungs- Prozess-Lebens-Kernes ist ", erst einmal durchschritten werden muss. 2.) Die Seele wird im Hinduismus als " das höhere Selbst" verstanden und ist kein Gegenstand des Erkennens. So wie es kein Bewusstsein vom Leben gibt und Tod gibt, gibt es auch kein Bewusstsein von der Seele. Es gibt immer nur Bewusstsein von etwas " als Gegenstands- bewusstsein", aber die Seele schwindet mit der gegenstandslosen Wahrnehmung. Die Seele ist aber as dem Körper verleihende Lebens- prinzip an sich, die dem Körper aufbauende und erhaltende Vitalkraft schlechthin, ohne die der Mensch gar nicht bestehen könnte und ohne die ja auch sein materieller Körper sofort zu leben aufhörte. Der Mensch besteht aber nicht nur aus Körper und Seele, denn er ist eine Drei-Einheit bestehend aus Körper, Seele und Geist.
3.) " Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Indivi- dualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas schlechtes zu tun". Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kulturleben ist der Starke der Nichtangepasste. IX.) Es ist von der abgeschlossenen Bildungstraditionskultur und künstlichen Zivilisationskultur als " Stolzkultur " ausser- halb von uns (Kulturwissensbesitz und Kulturpflege ) zur Ent- wicklung als Kulturträger und natürlichen Entwicklungszivili- sation als lebendige Entwicklungswürdekultur in uns (Kultur- entwicklung als Bewusstseinswahrnehmung von Veränderung, wo dieses in der Entwicklungs-Lebens-Prozess-Transzendie- rung neu gebildet wird) *. * Wissenslernen verändert nichts.
X.) Es ist von der statischen Bildungskultur der Individual- entwicklung Einzelner, welche sich in den Kulturausdrucks- formen und Kulturschöpfungen der Architektur (z.B. Gro- pius), Musik (z.B. Mozart), Dichtung (z.B. Goethe) Malerei (z.B. Cezanne), Philosophie (z.B. Schelling), Wissenschaft etc. an denen wir weiter uns entwickeln können und sollen (nor- mativ) zur dynamischen Entwicklungskultur der Individuali- tätsentwicklung in der permanenten Selbstweiterentwicklung eines jeden Einzelnen durch die persönlichen Lebensquellen als Mittel zum Individualisierungszweck hindurch zur Kultur wird (konstitutiv)*. *1.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und auch der Evolution unterworfen. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, technischen und materiellen Fort- schritt weiter so festhalten, als wenn es absolut wäre. Georg Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These vom Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist, in der die Wahrheit in ihrer Aus- drucksform nicht mehr der Verkleidung eines Kunstwerkes z.B. Archi- tektur, Musik, Philosophie, Malerei, Religion, Dichtung, Schriftstelle- rei, Wissenschaft bedarf, wenn es mit der Kunst oder Religion nicht mehr weiter geht und diese keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr auf die kulturelle Entwicklung des Einzelmenschen haben.Eine ver- gangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen. Weil diese auch dem entwicklungsgeschicht- lichen Gesetz des Werdens und Vergehens unterliegen ist die Zeit gekommen ist, wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums als Kulturträger bedarf wie zum Beispiel die Wahrheits-Individualisie- rung durch das gotische Lernprinzip. 2.) Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte lebten ursprünglich nicht aus sich selber heraus, z.B. die Brandenbur- gischen Konzerte von Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigen- bauers, ein Gemälde von Vincent van Gogh oder eine gotische Kathe- drale sondern diese waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll.In kulturellen Entwicklungsphasen der Mensch- heit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwick- lungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle Medium genauso zutreffen wird. 3.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Entwick- lungslebenskunst (Natur), die akademische Kultur zur Selbstkultivie- rung erhöht und z.B. das Musikgeschichtliche wird zum Individual- geschichtlichen. Es wäre eine Kultur, welche den ganzen Menschen erfasst, wovon Friedrich Schiller und alle Romantiker immer nur ge- träumt haben. Die Rahmenbedingungen für die individuelle Entwick- lung als die Entwicklung des Weltgeistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)erziehung des Menschen (Herder) in der (Entwicklungs)frei- heit (Kant) als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil wir in der besten aller(Entwicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraussetzungen und potentielle Individualisierungs-Entwicklungsmöglichkeiten ge- schaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und die vergangenen, gedachten, philo- sophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet. Im abend- ländischen Denken gab es immer wieder Umbruchsituationen, an denen sich die Weichen für eine neue Erkenntnisrichtung stellten und die zukünftige Entwicklung aller festlegte. XI.) Es ist von der allgemeinen Geisteskultur und der Objekt- kunst als Überlieferungsform (Kultur als Zustand und das, was der Mensch selbst gestaltend in seiner allgemeinen Kul- turgeschichte hervorbrachte) zur individuellen sich entfalten- den Entwicklungskultur und Lebenskunst als Entwicklungs- form (Kultur als Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess als das, was der Mensch selbst gestaltend in seiner individu- ellen Kulturgeschichte hervorbringt). XII.) Es ist vom allgemeinen Kulturverständnis des Suchens des Absoluten in den kulturellen Schöpfungen (das Absolute ist erfassbar in der Kultur als zweite Natur) zum individuellen Entwicklungskulturverständnis des Findens des Absoluten in der eigenen Entwicklungsverfassung (das Absolute ist erfass- bar im Leben als erste Natur). XIII.) Es ist von der staatlichen und privat geförderten und subventionierten Kulturpflege (" Entweder-oder-Kultur ") zur Einzelentwicklung als Kulturträger , die kostenlos zu haben ist ( " Sowohl-als-auch-Kultur "). XIV.) Es ist von der vergesellschaftlichen Degenerierung durch den Konformitätsdruck der Zivilisation als organisierter Wille aller (Kultur ist zur Zivilisation geworden) zur gesellschaft- lichen Genese durch die Überwindung der Zivilisation und erst in der Individualisierungsentwicklung ist man zivilisiert als Entwicklungswille des Einzelnen (Zivilisation wird zur Kultur) *. * Siehe auch Individualgeschichtlichkeit XV.) Es ist von dem, was aus dem Menschen wird, hängt davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (kulturelles Erbe des Besichtigungs-Kultur-Tourismus und multikulturelle Vielfalt) zu dem, was aus dem Menschen wird, hängt davon ab, was er entwicklungskulturmässig aus sich macht (kul- turelle Substanz wird nur vom Einzelnen in der Entwicklungs-Individualisierung geschaffen und multi-individuelle Vielfalt). XVI.) Es ist von der säkularen z.B. Bankenhochhausarchi- tektur, welche Kunstanleihen bezüglich der Licht-, Raum- und Meditationseigenschaften bei gotischen Kathedralen nimmt zur sakralen, gotischen Kathedralenarchitektur als Höhepunkt europäischer Kunst, in der sich die Wahrheit und der Genius der christlichen Religion (entwicklungs)symbolhaft in den Formenelementen wieder findet *. * Siehe auch Der gotische Baustil XVII.) Es ist von der Kraft und Grösse des Menschen als das Maß der Dinge und deshalb der Versuch die kulturelle Ent- wicklung und Lebenssinnbestimmung in der geistigen Inte- ressens-Auseinandersetzung mit den Kulturschöpfungen zu erreichen (die Tugend wird zum Wissen) zu den Schwächen des Menschen und seiner Nichtigkeit und deshalb der Versuch einer Entwicklungskultur und Lebenssinnbestim- mung in der praktischen Auseinandersetzung an den Wider- ständen und in den Krisen des Lebensalltages zu erreichen (die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit voll- bracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Nur, weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus hervorgegangen und der " Fluch wurde wiederum zum Segen ") *. 1.) Das Böse gilt nicht mehr als Synonym für eine Theologie der Schwach-
heit, sondern wird zur Wachstums- und Aufstiegsmöglichkeit gedeutet.
Es ist nicht das Symbol für den Fall, sondern für Entwicklung, nicht für
einen Lebensverlust, sondern für Lebensfreiheit, nicht für Selbstverfeh-
lung, sondern für Selbstwerdung. Diese Entwicklungsdialektik, welche nicht im vorherrschenden Moral und Erfolgsschema vorgesehen ist, wird zur Zeit als unmoralisch, versagerisch und oft ungesetzlich angesehen. Das " moralische Böse " geschieht mit absoluter Lebensnotwendigkeit, dass daraus Besserung geschieht. Daraus folgt: " Von das Böse ist ver- werflich und wird bekämpft (Theologie des Guten als negativer Kampf) zu das Böse ist als ein Teil von mir zu akzeptieren und zu transzen- dieren, weil Gott das Böse als Erziehungssinnmittel zugelassen hat. Erst Gott im Gottlosen suchen führt zu mehr Gott (Theologie der Krise als positiver Kampf). Durch Worte erziehen wird zu einer Erziehung durch den Lebensreifedruck, was allmählich zu einem befreiten Leben durch die Entwicklungs-Prozess-Transzendierung wird. Nur, weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus hervorgegangen und der " Fluch wurde zum Segen ". Das Sprich- wort " Wer für die Sünde zu alt ist, preist die Tugend ", das war gestern. 2.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch 3.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwicklungs-und Vermittlungsverständnis " eines Meister Eckhart
XVIII.) Es ist von der Kultur und gotischen Architektur als Objektkunst und stets ein Produkt der äusseren Freiheit zur Entwicklungskultur und gotischen Architektur als Entwick- lungs-Lebens-Prozess-Kunst und stets ein Produkt der inneren Einheit. XIX.) Es ist von z.B. Ich unterstütze " die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ", weil ich möchte, dass unsere (Kultur)ver- gangenheit eine Zukunft hat (Gegenwarts- und Zukunfts-Bezogenheit) zu ich unterstütze meine Vergangenheitsbe- wältigung, dass ich eine Zukunft habe (Vergangenheits-Bezogenheit) *. * 1.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Mensch, was die Erziehung und Bildung aus ihm machen (Immanuel Kant-Philosoph). Was aus dem Mensch geworden ist, ist das Ergebnis der Biologie, der Psychologie, der Päda- gogik und der Soziologie anderer Wissenschaften. Beim Entwicklungs- Kultur-Lernen ist der Mensch, was er aus sich selbst heraus macht. Was ich geworden bin und weiter noch werde, bin ich nur aus mir selbst ge worden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungser- lebnisse, welche mich geformt oder Sponsoren, welche mich weiter- gebracht haben sondern das Ergebnis eines individuellen Entwicklungs- strebens, da jeder Entwicklungs-Lebensweg immer, weil noch von niemanden gegangen, autobiografisch, autodidaktisch und bildungs- dialektisch angelegt ist. Beim Entwicklungslernen vergleiche ich mich mit niemanden, weil jeder Mensch ein einmaliges Genie ist und ich mir selbst Vorbild, Weg und Ziel bin. Es wird das Richtige, Grosse, Bessere und Höhere in der Gegenwart nur bei sich selbst gesucht und entwickelt und ausser dem persönlichen Lebensrhythmus interessiert einen irgendwann nichts anderes mehr. Bekannt, erkannt und allen bekannt heissen dann unbekannt, unerkannt, nur sich selbst bekannt und innerlich gross. Es ist selbst alles kennen lernen, aber möglichst unbekannt bleiben. In der äusseren Welt bin ich erst einmal ein Nichts, aber in der inneren Welt ein Genie der Selbstevolution. Was ich habe, haben viele andere auch, doch was ich bin, ist kein anderer. Ich bemühe mich immer mehr selbst zu werden und selbst zu sein, weil es die Anderen ja schon gibt. Ein Original ist bekannter- weise mehr wert als eine Kopie. Gerade jetzt, wo er den Menschen in sich zu erkennen beginnt, erkennen die Anderen auch seinen Wert. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird zum Mittelpunkt für die Anderen. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses. 2.) Von der Zukunftserwartung, welche eine Weiterentwicklung der Vergangenheit ist und der Weg in die Zukunft von der Gegenwart unmittelbar nach vorne führt zur Zukunftserwartung, wo ich meine Zukunft durch Entwicklungs-Individualisierung ständig neu transzen- diere und durch das " neu-erschaffen " im Lebensgrundgefühl in Anlehnung an den Maler Salvador Dali mich am liebsten nur an die Zu- kunft erinnere. Dieses setzt ein abtragen der Entwicklungs-Individu- alisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit voraus, weil die Zukunft von der Vergangenheit vorbelastet ist und damit schon die Weichen für diese gestellt sind. Es ist eine neue Lebensauffassung, wo ich meine Zukunft im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzen- dierungs-Prozess im " Hier und Jetzt " ständig neu erschaffe und nicht mehr von der Vergangenheit und Gegenwart, sondern von der Zukunft her geleitet werde als Vergangenheits-Nachbesserung. Dem Menschen kann auf diesem Wege nur das begegnen kann, was er selber war und heute ist, mithin nichts anderes, worunter er heute leidet und was er abwenden möchte. 3.) Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müs- sen uns von ihr freimachen. Eine andere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Es ist die schon fast para- doxe Ausgangslage, dass man eine bessere Zukunft nur erwarten kann, indem man ihr erst den Rücken kehrt und sich der Aufarbei- tung seiner "Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Ent- wicklungslosigkeit des nicht gegangenen Entwicklungsweges widmet, welche tausend Masken trägt. Die Zukunft ist nicht in dem Sinne offen, dass ich vom Standpunkt der Gegenwart nur planen und mir neue Möglichkeiten erschliessen muss, um damit die Zukunft zu gestalten, sondern sie ist bereits durch die Vergangenheit vorherbestimmt, abgesteckt, eingegrenzt und vorentschieden worden. Wer darüber nach denkt wird erkennen, dass der Mensch, der die unbewältigte (Schuld)vergangenheit ausblendet und nur nach vorne lebt, seine (Planungs)zukunft bereits hinter sich hat. 4.) Die Vergangenheit des Einzelnen wird in dem Maße zertrümmert, indem er erkennt, dass er diese Vergangenheit selber ist, dass sie lebendig ist und das in ihr seine Schuld ruht, die durch seine Le- benshandlungen bzw. seiner Entwicklungsresistenz gigantisch ange- wachsen ist und fortwirkend sein jetziges und zukünftiges Leben mit neuer Schuld der Entwicklungslosigkeit auomatisch vorbelegt hat. Er kann sich zwar vornehmen ein neues Leben zu leben und die besten Vorsätze besonders an Silvester fassen. Aber das nützt auch wenn ernsthaft in die Tat umgesetzt wenig, weil das neue Leben nicht das am nächsten Tag beginnt. Der Weg in die neue Zukunft führt nur über eine Veränderung jener lebendigen Vergangenheit, welche die Zukunft erst einmal besetzt hat. Der einzelne Mensch wird ein anderer nur in dem Maße, indem es ihm gelingt, das gestern, vorgestern, und der er bisher immer gewesen ist, immer noch ist und deshalb morgen sein wird, zu durch Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierung langsam zu verwandeln. Dieses geschieht in der Regel mit der Auseinandersetzung seiner eigenen unbewältigten Entwicklungs- schuld-Vergangenheit eins langen, quälenden Prozesses, der sich im Stillen in der Verborgenheit des Einzelnen vollzieht. 5.) Die Dinge werden allein entschieden im " Hier und Jetzt" der Gegenwart, und sie werden in dem Maße bestimmt, in der der Mensch mit dieser Gegenwart Ernst zu machen beginnt. Die Zukunft nähert sich dann in dem Maße, indem er es aufgibt, auf sie zu warten und indem er begreift, dass er eigentlich auf sich selber wartet. Man könnte sagen; solange der einzelne Mensch auf seine Zukunft wartet, hat er keine Zukunft. Denn es ist nicht so, dass die Zukunft irgendwo in der Ferne des diesseitigen Horizontalen liegt, sondern, sie fliesst von oben aus der Vertikalen in den Augenblick der Gegenwart ein und sie wird Wirklich- keit nur dort, wo der Mensch im " Hier und Jetzt " die Faust der Tat" in seinem Leben sprechen lässt. Von der Geschichte sagte der Historiker Leopold von Ranke einmal, dass jede Epoche unmittelbar zu Gott sei. Das gilt auch für jede einzelne Phase eines persönlichen Entwicklungs-In- dividualisierungs-Lebenslaufes, der in jedem Augenblick unmittelbar zu " Gott " ist, wie auch immer der Gottesbegriff verstanden wird und der erst aus der Vertikalen das Elementare der Wirklichkeit erhält, die heute dahin geschwunden ist. 6.) Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahr- heit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt bspw. durch Reformen, Technik und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unterschied aus. Es geht nicht mehr um die Wandlung der gesellschaftlichen Formen, sondern um eine Wandlung des Menschen selber. Jede Lebenskrise trägt keine Wirklichkeit in sich, weil sie sich immer im Innern des Menschen abspielt und deshalb von Reformen von ausserhalb nicht zu beheben ist. Dem gesicherten Bewusstsein der angeeigneten Umwelt ist eine Problemlösung nicht möglich, weil die Krise das noch Erkannte und Erfasste darstellt. Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht ihm gegenüber. Der existentielle Lebenskampf nach aussen enthebt und entlastet ihn, mit sich selbst zu kämpfen. XX.) Es ist, wenn die gotischen Kathedralen einmal ver- wittern und verfallen werden, weil sie nicht mehr den kulturellen Zeitgeistgeschmack treffen, der Sinn nicht mehr verstanden wird, dass die Kathedrale auf etwas hinweist, was das Leben übersteigt und deshalb niemand mehr bereit ist, für die permanente Renovierung und Restaurie- rung Geld zu spenden oder Steuergelder dafür zu ver- schwenden zum Geist der Gotik, dem gotischen Lern- und Entwicklungs-Individualisierungs-Prinzip wo jeder Einzelne wegen der " Individualisierungs-Bring-Schuld der Entwick- lungslosigkeit " vor Gott gestellt ist, als der Genius des Christentums und dessen Zukunft als Entwicklungs-Le- bens-Christentum im Entwicklungs-Prozess-Tun, in architek- tonischer Entwicklungsbaugestalt, welcher nicht verwittert, weil die Wahrheit ewiglich und ohne Geld zu haben ist. Es ist der endgültige Beweis, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht wie auch die Quantenpysik es bestätigt und nicht die sicht- bare, gegenständliche Materie, sondern nur der Geist das Wirkliche ist. Nicht der Mensch macht die Entwicklung (Domi- nationsmacht), sondern die Entwicklung macht den Menschen (Wirkmacht). Es ist auch ein Indiz dafür, dass die gotischen Kathedralen als Kulturträger ersten Ranges die Zukunft der Menschheit darstellen *. * 1.) " Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess- Transzenzendierungs (Auflösung)-Transformations (Gestaltung)-Gesche- hen *. * In Anlehnung an Meister Eckhart 2.) Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Jede Kultur ist nichts anderes als die Verwirklichung und Ge- staltung einer grossen Seele. Ohne sich über die die religiöse Substanz bewusst zu sein, von der er selber getragen wurde, wurde die Existenz nur auf Kultur und Bewusstsein ohne das göttliche Gegenüber gestellt. Das Wesen aller Kultur war und ist aber immer Religion und die Grundla- gen des Denkens sind religiöser Natur. Folglich ist das Wesen aller Zivi- lisationskultur Irrreligion. Nur wo eine Religion stark ist, ist der künstle- rische Ausdruck auch stark und analog wo nur das Entwicklungsstreben stark ist, ist auch die Entwicklung stark. 3.) Siehe auch www.entwicklungschristentum.de XXI.) Bei dem Individualisierungsstreben werden nicht nur grosse Gedanken und Wahrheiten gewusst, sondern es wird sich an grossen Gedanken und kulturellen Schöpfungen emporgear- beitet und in der ständigen Entwicklungs-Transzendierungs-Reflexion individualisiert. Der Schlüssel liegt in der Besucher- permanenz der gotischen Kathedrale, weil davon gefesselt und nicht in der einmaligen, touristischen Kathedralenbe- sichtigung als Pflichtbesuchsprogramm des " ich war ja schon da gewesen und kenne es ". Die Zeit war dafür noch nie so reif, weil die Menschen noch nie so weit davon entfernt waren *. * 1.) Es ist nicht der allbekannte, touristische geschichtliche-Erinnerungs-Besichtigungs-Ort, sondern das Selbtserfahrene und Selbstentdeckte. Der Unterschied liegt darin, wenn ich etwas gesehen und kennen gelernt habe interessiert es mich nicht mehr, aber wenn ich davon gelernt habe, will ich immerfort noch mehr davon lernen.
2.) Das Heilige ist immer etwas weltliches, nachdem er sich sehnt und was ihn fasziniert. Ein Mensch, ein Ort, eine Zeit, ein Gegenstand, ein Ritual. Der Mensch wird dadurch in seinen Inneren erschüttert. Der Mensch fühlt sich in seiner Tiefe weniger von dem gotischen Architek - turbaustil an sich betroffen, sondern ist von dem Genius des Christen- tums berührt, welches dieses Artefakt atmet.
XXII.) Wahrheit ist immer anachronistisch. Für die Wahrheit von morgen ist die Welt immer von gestern. Die Wahrheit erweist sich nicht als wahr, weil sie sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie wahr ist und beweist sich selbst. " Die Wahrheit kann warten, sie ist es gewohnt, Douglas Ger- rold, englischer Dramatiker und Humorist ". Das touristische Sehenswerte ist nicht das Wesen der Sache und ein oberfläch- liches " Nichts " gegenüber dem unsichtbaren Geist der Gotik. Wer glaubt, dass der oberflächliche " Massen-Kultur-Geld-Konsum-Besucher-Tourismus " weiter die Zukunft und der Daseinssinn für die gotische Kathedrale ist, dem sei in Er- innerung gerufen: " Das Auto hat keine Zukunft, ich setze auf das Pferd " *.
* Wilhelm der II, ehemaliger, deutscher Kaiser. * 1.) Das Leben hat immer Recht und steht höher, als jeder theoretischer, dogmatischer Wahrheitsanspruch, was als Weiterentwicklung und Zukunft der Gotik verstanden werden kann. Die Entwicklungswahrheit entspricht der inneren Lebensnotwendigkeit als die Wahrheit, welche sich einem erschliesst. Die Wahrheit enthält nur soviel Wahrheit, wie sie selbst errungene Entwicklungswahrheit enthält. Jede Wahrheit muss, um sie zu erkennen, gelebt werden als erlebte Wirklichkeit und nicht nur als ein Gedankengebäude. Der Grund, auf dem sich der Mensch stellt darf kein anderer sein, als die sich ihm unmittelbar im Entwicklungs- lebensgeschehen eröffnende Wahrheit. Das Leben bewahrheitet sich erst durch die persönliche Entwicklung und diese bringt erst die Wahrheit unserer persönlichen Entwicklungsschuld der Entwicklungs- losigkeit an das Licht. Jede Wahrheit muss, um sie zu erkennen erlebt werden und die Wahrheitsverifizierung liegt im Erkenntnisprozess selbst als die Wahrheit der gemachten Selbsterfahrung.Was nicht die volle Wahrheit ist, verhindert sie zu erkennen. Der Wahrheitsbegriff der Aufklärung betrachtet Entwicklung selbst als Wahrheitsfunda- ment, dass im strebenden Bemühen des Menschen liegt seine Lebens- ziele zu finden. Entwicklungswahrheiten sind deshalb selbsterziehe- rische Wahrheiten, weil die Wahrheitssuche als Evolutionsaspekt im Menschen angelegt ist. Überall wo Entwicklung vorherrscht, sind die Gedanken auf ewige Wahrheiten ausgerichtet. Entwicklung ist ein Zunehmen der Erkenntniswahrheiten und deshalb steht der Mensch immer in der Wahrheit. 2.) Die Entwicklungswahrheit ist das was trägt als "der grosse Entwick- lungszug nach oben " und immer stärker als alle Widerstände, Umstände und widrigen Verhältnisse. Die " Entwicklungs-Mittel-Zum-Zweck-Sinn-Wahrheiten " sind Entwicklungsweghinweise, die Entwicklungs-Eigen- schafts-Lebenstugenden gelten als notwendige Unterformen der Wahr- heit. Die konkreten Situationswahrheiten sind keine Vollkommenheits-Wahrheiten, sondern im Entwicklungs-Transzendierungs-Lebens-Pro- zess wird man von der Wahrheit gereinigt. Die Wahrheit hat eben seinen Preis, während der Irrtum kostenlos ist. Die Entwicklungswahr- heit des Lebens- und Gottvertrauens gilt als grösste (Entwicklungs)- tugend. 3.) Das ist eine notwendige Wahrheit, dass man Entwicklung in allem und alleine im Sinne haben muss. " Ein Stück Entwicklungswahrheit ist mehr wert als die ganze Welt". Die Entwicklungswahrheits-Transzendie- rung ist Teil der menschlichen Kultur und wenn es um die Wahrheit geht, gibt es keine Tabus oder falsche Rücksichtsnahme. Um dieses Wahr- heitsziel zu erreichen, darf für das Individualisierungs-Wahrheits-Streben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, keine Tradition unumstösslich, kein körperliches Leiden ein Hindernis, keine Nieder- lage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und ich der alleinige " Schuldige " bin. Wo andere nur Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglichkeiten und bin stärker als die stärkste Ausrede. Es bleibt die Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit eines jedes Einzelnen. Wenn ich einmal an meinen Tod denke, erkenne ich, das fast alles, was für mich wichtig, einfach lächerlich ist. " Wer das tut, der hat er soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel, viel mehr ". 4.) Die Wahrheit hat nur zum Entwicklungsbeginn " schlechte Kleider an “, aber am Ende setzt sich die überlegene Kraft der Entwicklung immer durch. Das Leben hat sich im Laufe der Evolution immer durch- gesetzt, nicht der menschliche Wille und nicht die Mehrheit, sondern die Entwicklungsmut bewiesen haben und zu einem Individuum ge- worden sind, werden als Sieger vom Platz gehen. Das die Grundorien- tierung Entwicklung richtig sein muss, weil die menschliche Natur Entwicklung ist. 5.) Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung
XXIII.) Im Mittelalter war die gotische Kathedrale in erster Linie ein Sakralort für kirchliche Gottesdienste und religiöse Rituale. Erst wenn die Kathedrale zum " Entwicklungs-Le- bens-Gottesdienst der Individualisierungsentwicklung " wird, kommt die Gotik zu ihrem Ursprung zurück, weil das Leben nach dem " Individual-Gott-Entwicklungsverständnis eines Meister Eckeharts " Gott sich in jedem Einzelnen werden will und dieses das "Gotische Lernprinzip in Hochkultur ist. Es schon ein kleiner Unterschied, ob Religion gelebt wird (aus- serhalb von mir) oder das Leben zur Religion wird. Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch das Verschränkungsprinzip der Quantenphysik faktisch nicht gibt, das Spannungsverhältnis des religiösen Dualismus zum ad absurdum geführt hat und Gott diesseitig im Jenseits zu fin- den ist. Das dualistische und deterministische Denken gilt im heutigen, nachquantischen Mikrophysikzeitalter der Bezie- hungen und Ganzheit, weil alles mit allem verbunden ist, wissenschaftlich als überholt, auch wenn dieses Gott-Welt-Getrenntsein im Lebensalltag noch vorherrschend ist und dass erst der Dualismus Religion notwendig macht. Religion darf kein vom Leben abgesonderter Bereich gelten. Es gilt nach der Aufklärung der Aufklärung eine neue, nicht-dualis- tische Welt einzurichten und eine Entwicklungs-(Individua- lisierungs)-Lebensart zu entwickeln, die zeitlos von dem ständigen Wandel unberührt bleibt *. * 1.) Siehe auch www.entwicklungschristentum.de 2.) Siehe auch Evolutionäre Allzeit-Jetztnutzung XXIV.) In Wirklichkeit ist unsere Kultur " ein Friedhof des Vergangenen " und die Summe des Erkannten und Geform- ten. Sie hat als Kultur nur noch einen akademischen, vor- kulturellen, vorbewussten Bildungswissens- und Museums- wert und die Kunst ist als Ware, Spekulationsobjekt und als seelenloser Besichtigungstourismus entartet. Unsere Kul- tur ist zur blossen Zivilisation verkommen und hat ihr Greisentum erreicht*. * 1.) Die Kunst wird zum Kunstgewerbe und das Leben hat sich ökono- misiert. Früher war die kulturelle Leistung einer Nation von Bedeutung und Wert, heute ist es der Reichtum Einzelner und das Sozialprodukt als die wirtschaftliche Leistung des Landes. Aber es lassen sich keine kulturellen Bindungen auf der Grundlage wirtschaftlicher Indikatoren aufbauen. Das Wesentliche der Kultur besteht nicht aus materiellen Errungenschaften. 2.)" Die Kunst ist mächtiger als die Erkenntnis, denn sie will das Leben, und jene erreicht als letztes Ziel nur die Vernichtung "*. * Friedrich Wilhelm Nietzsche, klassischer Philologe und Philosoph 3.) Der höchste Grad der menschlichen Kultur ist der höchste Grad der Entwicklungsspannung, die der Mensch im Entwicklungsungleichgewicht aushalten kann, um in der Instabilität seines Lebens Stabilität zu finden. 4.) Der Besichtungs-Kulturtourismus findet sich in einem Erlebnisbericht und wie Vulkanmagma wälzte sich die Masse vorwärts. Sie kapitulier- ten vor den anstehenden" Menschenschlangen und den langen Wartean- stehzeiten " vor den Museen und Kirchen. Immer wieder war der Blick auf die Kunst verstellt, mussten sich ständig fliegender Händler erwehren und waren endlich froh, nach vier Stunden wieder genervt und müde im Bus zu sitzen. Bei dem Menschengewühle, welches sich durch die his- torische Altstadt schiebt und nichts anderes tun als den Selfstick hoch- zuhalten, um dann in den sozialen Medien vorzuführen, was sie tolles gesehen und erlebt haben. Von Erholung, Genuss und Erbauung konnte wirklich keine Rede mehr sein. 5.) Was eigentlich zur menschlichen Mitte der Ruhe führen soll bringt nur noch mehr Unfrieden. Wir machen uns nur etwas vor. Der Kultur- tourismus ist zu einem Geschäft verkommen und verbraucht unsere besten Kräfte, ist nur Unruhe und kostet Geld ohne bleibenden Wert, aber die Kulturschöpfungen warum es eigentlich geht, bleiben auf der Strecke. In Museen wird wieso kein persönlicher Entwicklungsweg ge- funden. Ein beschaulicher und besinnlicher Kulturtourismus ist bei den Massen an Besuchern und Urlaubern gar nicht mehr möglich. Bei diesem Sight-Seeing-Schelldurchlauf hat das Individuelle keine Chance und kei- nen Gestaltungsfreiraum mehr. Wahre Kultur als Individualkultur d.h., wenn man sich in einer Kunstausdrucksform erkennt, was einen über- steigt, ist dagegen erkraftend, aufbauend, erhebend, zeitlos und diese gibt es umsonst, andernfalls ist es wert- und sinnlose Lärmkultur. 6.) Für Touristen sind mittlerweile viele Kulturmetropolen mehr ein Alp-als ein Besuchertraum und andererseits sind für viele einheimische Bewohner dieser Städte die Massen an Besucher( obwohl sie das Geld bringen) zur " Plage " geworden, gegen die man sich schützen sollte und nicht mehr willkommen sind (" Tourist go home "), weil ihr Lebensraum gefährdet ist. Der Massentourismus überfordert nicht nur die Bewohner und die Infrastruktur vor Ort, die mit ungewohnten Menschenansamm- lungen konfrontiert werden, sondern gefährden auch das ökologische Gleichgewicht sensibler Regionen und die Lebensgewohnheiten der Menschen. Der Tourist zerstört etwas, was er eigentlich liebt. Mit pro- phetischer Sicherheit und einem Röntgenblick lässt sich sagen, dass diese Art des touritischen, leeren und krisenanfälligen Monokultur- tourismus eines Kauf-, Verzehr-, Unterhaltungs- und fotografierenden Besichtigungstourismus bald der Vergangenheit angehört. Die Pandemie " Covid 19 " zeigte, wie krisenanfällig dieser traditionelle Tourismus ist, viele Menschen vor Ort plötzlich zum Sozialempfänger werden und sich allmählich zu einer höheren Tourismus-Entwicklungsstufe eines kultu- rellen-Individualisierungs-Tourismus durchringt wie bspw eine Busfahrt in die Stadt Straßburg um die Stadt kennen zu lernen und vom " Lieb- frauen Münster bauarchitektonisch " mehr zu erfahren und zu wissen (Antizipation) zum Individualtourist, welcher nach Straßburg fährt, um in der Auseinandersetzung mit dem Liebfrauen-Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen (Reflektion). Die Ausgaben in den nicht nach- haltigen Bildungskonsum werden zu Ausgaben in die bleibende Entwicklung*. * I.) Bildungs-Kultur-Lernen st einen Aufsatz über z.B. den letzten Schulausflug im Elsass zu schreiben (Erlebnis- und Vergnügungsreise). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist eine schriftliche Erfahrungs- und Er- kennt nis auseinandersetzung z.B. über den Schulausflug im Elsass zu schreiben als " die beste Bildung findet der Mensch auf Reisen " (Ent- wicklungserkenntnisreise). Es ist von Holiday z.B. Besuch eines Frei- zeitparks als Tourismusmagnet und Zeitvertreib (Unterhaltung, Fotos, Wissen durch Erleben und Geschichtslosigkeit ) zu Holy-Day z.B. den Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwicklungsmagnet und kultu- relle Zeit (Veränderungsreflexion, Wissen durch Erkenntnis und das Historische wird anziehend, weil selbst individualhistorisch). II.) Das Straßburger Münster ist eine Welt für sich. Es wäre nur eine Touristenattraktion und die Symbolik reiner Schein, wenn die Kathe- drale nur ein architektonischer Baustil wäre und nicht das Christentum widerspiegeln würde. Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebenssystems und den Genius der christlichen Religion in architek- tonischer, kunstgeschichtlicher Gestalt. Materie wird zu Geist, so ließe sich das Wesen der Kathedrale zusammenfassen. Die Mystik des gotischen Domes berührt die tiefsten Empfindungen der religiösen Seele, was die wertvollsten Momente im Leben des Menschen sind. Die Sehenswürdigkeit wird zur Sehnsuchtswürdigkeit. Die gotische Kathedrale ist Sinnbild der eschatologischen Kraft des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts ist. Dass ist ihre eigentliche Seele, aber auch ihre Lebenstiefe und Lebensschwere. III.) Beim Anblick einer Westfassade einer gotischen Kathedrale z.B. ist es nicht der allbekannte, touristische Besichtigungsort, sondern das Selbstentdeckte. Der Unterschied liegt darin, wenn ich etwas gesehen und kennen gelernt habe, interessiert es mich nicht mehr, aber wenn ich davon gelernt habe, will ich immerfort noch mehr davon lernen. Es geht um eine reflexiv erinnernde Wiederaneignung des verlorenen gegange- nen, christlichen Erbgutes als das Gotische Lernprinzip in Stein. Jede gotische Kathedrale bildet den geistigen, kulturellen Mittelpunkt der Stadt und ist ein "Wirkkraftfeld " für jeden Besucher, die auch das Ge- fühl des endlich zu Hause angekommen auslöst und das Ziel der Sehnsucht erreicht zu haben. Es ist von dem Geld-touristischen, flüchtigen Sehens- würdigkeits-Besuch der gotischen Kathedrale (Objekt-Wahrnehmungs-Bewusstsein des Wissens) zum kulturellen, nachhaltigen Entwicklungs- besuch der gotischen Kathedrale, nachdem die kritische Masse für Veränderungen als Sättigungsgrad erreicht ist und nach dem allgemei- nen Gleichgewichts- und individuellen Reifegesetz der quantitativen IV.) Das mittelalterliche Leben war vollkommen durchwirkt von religi- ösen Triebkräften, dass auch die gesamte Wirtschaftstruktur von ihnen abhängig war und das überwiegend statische, mittelalterliche Wirt- schaftsleben durch den Kathedralenbau die nötigen Wachstumsimpul- se erhielt. Der Bau einer gotischen Kathedrale galt auch als eine Zu- kunftsinvestition. Früher waren es die religiös motivierten Pilgerströ- me, welche Gewerbetreibenden und dem Handel Arbeit und Brot gab und die Kirchenkassen füllten. Heute sind es die kulturell motivierten Touristenströme, welche die städtische Wirtschaft (noch) ankurbeln.
len Rüdesheim, Rotenburg ob der Tauber oder Heidelberg wird wieder Ruhe einkehren. Das nur Schöne, Idyllische, Postkartenmotivische, der entwicklungslose " Kitsch und Kommerz ",nur essen und trinken, "Sou- venierkauf und Schunkeln" und in der Hauptsache billig wird Platz machen müssen für das Individual-Besondere eines intelligenteren Entwicklungs-Individual-Kultur-Tourismus und es werden immer mehr Einzelne werden. Nur was ich in mir trage und bin, kann ich auch kulturell erkennen. Der Kreuzfahrttourismus, wo Tausende von Men- schen z.B. drei Stunden Zeit haben und ein touristisches Kleinod in Beschlag nehmen, kann als ein Maximum an oberflächlichem Touris- mus gedeutet werden.Um es auf den Punkt zu bringen, der gesamte Welttourismus war zwischenzeitlich durch die Corona-Krise zusammen gebrochen und hat den Ruf nach einer neuen Qualität des Tourismus verstärkt. Wenn die Wirtschaftsleistung vom Tourismus abhängig ist und die Touristen weg bleiben, fehlt etwas im Geldbeutel und der ehemalige Segen wird zum Fluch. Deshalb ringt sich der Massentourismus allmählich zu einer höheren Entwicklungsstufe eines kulturellen-Individualisierungs-Tourismus durch .Der Tourismus des Aus-und Erlebens und " nix wie weg "hat seine Zeit gehabt und der Tourismus einer Selbstverwirklichungs- entwicklung hat jetzt seine Zeit. Deshalb sind nur entwicklungs(indivi- dual) konforme " Tourismus-Investitionen " auch die besseren und zu- kunftssicheren Investitionen*. * Wegen dem Klimaschutz müssen in naher Zukunft Abstriche bei den Konsum- und Lebensgewohnheiten gemacht werden. Aufgrund der schlechten Umweltbilanz ist " mal schnell übers Wochenende " nach Venedig fliegen nicht mehr verantwortbar. 7.) Die Einschränkungen der Reisefreiheit und der Beinahestillstand des sozialen Lebens lassen das natürliche Aus- und Erleben als Entwicklungs- Ruhe und Frieden aller Unruhebewegung Suchziel ist. Auch ist dieses wiederum ein Wertewandel-Signum, dass der krisenanfällige Monokul- turtourismus eines nur Kauf-, Verzehr-, Unterhaltungs-, Vergnügungs- und fotografierenden eisschleckenden Besichtigungstourismus bald der Vergangenheit angehört und sich zu einer höheren Entwicklungsstufe eines kulturellen-Individualisierungs-Tourismus durchringt. Viele gehen ja auch nicht wegen den Bildern ins Museum oder wegen der Aufführung ins Theater, sondern es ist ein " Glamour Faktor " des sehen und gesehen " werdens. Wer kann schon ein angebotenes Gläschen Sekt und dazu ein Lachshäppchen ausschlagen ? Der boomende " Pilger-Bibeltourismus " im Heiligen Land und der" Geschäfts-Neugierde-Gewohnheits-Besucher-Tourismus " ist nur eine kultur- und religionsgeschichtliche, notwendige Übergangserscheinung des Menschen, der das darstellt, was er sich bewusst ist zum Menschen, der nur das ist, was er sich nicht bewusst ist. 8.) Das Drei-Gang-Menü nach dem kulturellen Pflichtprogramm interes- siert immer noch viele Besucher mehr, als noch zwei weitere Kir- chenbesuche. Es ist vordergründig eine Kulturreise, aber zu Hause angekommen, wird über essen, trinken und kaufen " erzählt. Die kulturellen Schöpfungen stehen auf dem Markplatz, in den Museen, aber sie erreichen die Menschen nicht wirklich mehr. Wie heisst es in einem Bonmot so treffend," dass die Touristen die Kathedralen besuchen und die Einheimischen die Kneipen ". In Wirklichkeit ist unsere Kultur " ein Friedhof des Vergangenen " und die Summe des Erkannten und Ge- formten. Sie hat als Kultur nur noch einen akademischen, vorkultu- rellen, vorbewussten Bildungswissens- und Museumswert und die Kunst ist als Ware, Spekulationsobjekt und als seelenloser Besichtigungs- tourismus entartet. Unsere Kultur ist zur blossen Zivilisation verkom- men und hat ihr Greisentum erreicht. 9.) Auch der (Welt)tourismus unterliegt auch dem ewigen geschicht- lichen Gesetz des Vergehens und Werdens einer spiralförmigen Weiter- entwicklung und eine Entwicklung zurück kann es von ihrer Gesetzes- natur nicht geben. Die Entwicklung ist irreversibel, da jede Stufe auf der vorhergehenden aufbaut. Vergangenheit ist verflossene, alte Energie und die Verschiebung hat bereits den Punkt der Rückkehr überschritten. Damit ist der Entwicklungsprozess nicht mehr umkehrbar d.h., es gibt keine Entwicklung zurück. Kulturkritisch betrachtet ist der oberfläch- liche Besucher-Tourismus ein vorkultureller Entwicklungsfortschritt auf der Horizontalen als ein Näher- und Weiterkommen (von der Bewusst- seinserkenntnis ging die Krise aus, welche nie die Totalität und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er hat und sich be- wusst ist ) zum kulturellen Fortschritt als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Vertikalen, was Jahrzehnte und Jahrhunderte lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt, als eine Form der Selbstzerstörung (zu deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der Mensch nur das ist, was er nicht hat und sich nicht bewusst ist). 10.) Entwicklungsstufen ehemaliger und heutiger religiöser und kultureller Wirtschaftsfaktoren:
* Wenn ich mich z.B. im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht*. * "Man sollte immer nur das lesen, was man bewundert"*. *Johann Wolfgang Goethe. 11.) Meister Eckhart sagt Gott ist nicht in Begriffen und Büchern zu finden und will auch nicht angebetet, sondern sich selbst werden und durch mich in die Welt zurück kommen.Im Leben ist alle Religion zu finden, welche der Mensch braucht. Im Kern geht es ist um die Fest- stellung Meister Eckharts, das jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdishar- monie, jedes Problem und Krise, jedes gute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung, jede Empfindung, jedes Leiden seine eigene Gotteswahrheit hat. Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, sondern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt eindringen und durch die Dinge hindurch gehen.Die Materieatome werden gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen. Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der Quantenphysik nachgewiesen, dass Geist und Materie austauschbar sind und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht die sichtbare Materie, sondern der Geist ist das Wirkliche. 12.) Es ist eine höhere Entwicklungsstufe der Materie (Reise) als ver- dichteter, gebundener Geist und als kulturelle Verkleidung, welche auf Höheres verweist, um die (Erkenntnis)sehnsucht nach oben wachzu- rufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe und der Sinn alles weltlichen ist. Es ist alles Sinnliche, welches für den Geist ge- schaffen wurde, um sich von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Zweck zur neuen Bestimmung aufwertet. Durch eine Ent- wicklungs-Transzendierungs-Sichtweise wird der bisherige Materie- hauptzweck als Mittel zum Entwicklungs-Lebens-Zweck als Remateriali- 13.) Am Beispiel einer " Wochenende-Städtefahrt bedeutet dieses:Für den Reisenden ohne die Meister-Eckhart Erkenntnisbrille war es am Montag danach nur ein erzählreicher, aber schnell vergessener Städtetrip mehr und der Termin für die nächste Wochenend-Städtefahrt steht schon fest. Es zählt immer nur wo ich gewesen bin, was ich gesehen und erlebt habe und was es gekostet hat (Erlebnisreise eine Touristen).Weil das eine nur durch ein anderes endlos ersetzt wird, war die Reise sinn-und wert- los. Für den Erkenntnissammler dagegen ist/war die Fahrt ein Entwick- lungssegen und z.B. die 350 Euro für die Städtefahrt die beste Ent- wicklungsinvestition, welche noch mehr (Geld)segen bringt (Erkennt- nisreise eines Individualisten). Es sind gemachte Erfahrungen, welche nur dort gemacht werden können aber im Grunde genommen keinen anderen Menschen interessieren.Neben den vergänglichen Reiseerleb- nissen gesellen sich jetzt bleibende Entwicklungs-Erkenntnisse. Das sichtbare, materielle ist die Form und die äussere Erscheinung, die un- wenn ich es mir kaufen kann. Das Vermögen sich der Dinge zu enthalten, gibt dem Menschen mehr Vermögen, als die Dinge zu besitzen. Die Wahr- heit zu besitzen ist (bis zur Entwicklungsreife) nicht so erstrebenswert, wie viel Geld zu besitzen, während Entwicklung nie zu einem Besitz wird. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache und damit ums Geld haben. Das Höhere schliesst automatisch das Niedrige (Geld) mit ein oder wie Meister Eckhart es sagt: "Wer Gott hat, hat auch alles andere".Textfortsetzung in Meister Eckhart. XXV.) Siehe auch die Webpräsenz Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen Die Gotik und das Christentum I.) Die Zukunft aller Religionen besteht in der natürlichen Reli- giösität, welche dem Menschen eigen ist als die Entwicklung zur individuellen Menschwerdung, die Transzendierung der Immanenz durch den Entwicklungsprozess. Alle grossen Welt- offenbarungsreligionen sind nur noch archaische Relikte, weil diese wie alles in der Welt dem Gesetz des geschicht- lichen Werdens und Vergehens unterliegen, während die Ent- wicklungsindividualisierungswahrheiten die Kraft der zeit- losen religiösen Wahrheiten haben. Die Mittelbarkeit des persönliches Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenspro- zesses religiös gedeutet ist ehrlicher, als die abstrakte Ver- mittlung der Gebote, Tugenden und Wahrheiten. Die Indi- vidualität ist die begriffliche Fassung des Lebens und der Einzelne ist nur wahr und existiert wirklich, wenn er indivi- duell wird. " Die Seele " wird als Lebensmetapher für den Indi- viduations-Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess verstanden. Das Leben lebt nur durch die Seele und diese verleiht auch dem menschlichen Körper seine Form. Es ist der formbilden- de Lebensprozess, welcher sich selbst hervorbringt (Emanation). II.) Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Welt-Diesseits (Materialistik) und Gott-Jenseits- Sichtweise (Mystik), die es aber durch das Verschränktheits- prinzip der Quantenphysik als säkulare Interverbundenheit faktisch nicht gibt, miteinander verwoben ist, komplementär zusammen gehört und das Spannungsverhältnis des religiösen Diesseits (Realwelt)-Jenseits (Wirklichkeitswelt) Dualismus zum ad absurdum geführt hat. Das menschliche Wesen ist ein Teil des Ganzen und die konventionelle Vorstellung von Zeit und Raum sind mit der Relativitätstheorie überholt. Die scheinbare Tren- für jedermann selbstverständliche, nachvollziehbare Wirklich- keitsdimension einer wesen-und naturhaften, notwendigen Religiosität, wo es den Dualismus "Gott-Welt". nicht gibt. Das tiefste Wesen der Religion lässt sich nicht säkularisieren, aber es lässt sich im Leben erfahren*. *1.) Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein oder er wird nicht mehr sein*. * Karl Rahner, Theologe. 2.) Die moderne Physik und Kosmologie haben das Bild vom Universum (lat. universus " gesamt ", von unus und versus " in eins gekehrt ") als ein unteilbares, dynamisches Ganzes unwiderruflich bewiesen. Sicher gilt dass die innere Welt ein einziges Bewusstsein darstellt und alles in der Welt miteinander verknüpft ist, das Grösste mit dem Kleinsten und das Allernächste mit dem Entferntesten. Alle Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbeziehung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen und Bewusstseinsakten zu- sammen in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Be- ziehung zum grössten, möglichen Ganzen, welches folglich nur ein Einziges sein. Die Erklärung der Verschränkung zeigt, wie die materielle Welt und die innere Welt durch den ständigen Informationsaustausch miteinander verbunden sind und nicht nur mit jedem Individuum, son- dern auch mit jedem Punkt des Universums. Zwei verschränkte Objekte, obwohl Lichtjahre entfernt, trotz grosser, räumlicher Distanz sind miteinander verbunden und können Informationen austauschen. Das zeigt doch deutlich, dass es eine geistige Welt neben der materiellen Welt lostgelöst von Raum und Materie geben muss. Aus diesem Grunde ist jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen, da auch die komplexen Vorgänge des Entwicklungs-Geist-Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen und diese bleibt nach dem biologischen Tod weiter bestehen. Das Universum ist in allen Teilen eine eng zusammenhängende Welt mit unendlichen Verflechtungen und Wechselwirkungen (z.B. ohne den Mond wäre die Erde nicht bewohnbar) und ein lebendiges Werden- 3.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die Einheitssichtweise der 4.) Eine Einheits- und Ganzheitssichtweise ist z.B. möglich durch den Glauben. Der Glaube wird als objektiver Begriff angesehen und hat III.) Gott ist ein hybrides Wesen, diesseitig und jenseitig zu- und werden zur Wirklichkeit. Das dualistische und deter- ferntesten, makrowissenschaftlich überholt und wahrheits- widrig, auch wenn dieses " getrennt sein " im religiösen Sterbealltag noch vorherrschend ist, dass erst den Dualismus Religion als " Zwei- Reiche-Lehre " eines antiken Welt- und scholastischen Gottesbildes notwendig macht . Es gilt der quantentheoretische Grundsatz, dass alles bekanntlich mit allem zusammenhängt und weil das Ganze nur ein Einziges und eine Einheit ist und deshalb keine Zweiheit einer Dualität geben kann. Die Kirche verdankt ihr Dasein, dass der Mensch von seinem wahrem (Selbst)sein getrennt ist und muss sich mit der praktischen Schwierigkeit auseinandersetzen, in der Welt auf ein Reich hin zuleben, dass nicht von dieser Welt ist. IV.) Das Jenseits ist die allumfassende Wirklichkeit und das den Menschen übersteigt, was man noch nicht ist und als Menschenaufgabe verwirklicht werden soll. Das Ende der Evolution wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären. Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott nur in der einen Hälfte (Jenseits) zu Hause ist, aber nicht in der alltäglichen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits). V.) Nicht die Religion ist ein Ausdruck von Entzweiung (Dualis- mus), sondern die fehlende Religion. Religion und Leben sind zur Zeit zweierlei, aber das Leben selbst ist Religion und deshalb ist jeder Mensch religiös. Ob wir etwas von Gott wissen, religiös erzogen worden sind, konfessionell geprägt oder Atheist sind oder nicht, spielt dann keine Rolle mehr. Die Entwicklung eines jeden Menschen geschieht auch ohne diesen Hintergrund. Nicht der Mensch macht Entwicklung, sondern nur die Entwicklung macht den Menschen und wir können noch nicht einmal dagegen etwas tun. Entwicklung ist die Auflösung der Religion in ihr Wesen und das ist das Leben,welches selbst zur Religion wird. Nur eine Religion wird ernst genommen, wenn sie nicht aus- serhalb vom Leben steht. Durch die Auflösung in das Leben wird das Religiöse entmystifiziert, ist lebensnormal und so real wie die Hand am eigenen Arm. Religion ist angeboren und gehört konstitutiv zum Menschsein. Deshalb ist jeder Mensch religiös. Die Religion und der Glaube an Gott sind vom Menschen als Anlage mitgegeben. Alle Lebensfragen werden behandelt, als wenn sie Religion wären. Religion als solche muss keiner Denk-und Diskussionsbehandlung unterworfen werden *. * 1.) Ein Mensch, der 2000 Jahre christlich geformt wurde bleibt im Positiven wie im Negativen christlich, alles andere ist Unfug und Spielerei. Die religiösen, geburtsbedingten Werte kann man nicht erwerben. Sie sind Schicksal. Es ist der archimedische Punkt des abendländischen Menschen, von dem aus alles bewegt wird und dieser ist religiöser Natur. In der Tiefe seines Wesens ruhen starke mytische Kräfte, welche sich dem bewussten Zugriff entziehen. Das Leben ist tief religiös und völlig untheologisch zugleich. Wahre Religion findet man nur im Leben und die Einzelentwicklung ist die christliche Auffassung vom Leben, weil nur jeder Einzelne am Ende vor Gott gestellt ist. Das religiöse Grundmuster bleibt als ein neues, zeitgemässes Religionsverständnis auf der Grundlage der alten, unvergänglichen Wahrheiten. 2.) Das dritte Jahrtausend werde entweder ein religiöses sein oder überhaupt nicht stattfinden*. * Andre Malraux, Schriftsteller. 3.) Ich habe im Leben mehr wahre Theologie gefunden als bei allen Doktoren aller Unversitäten zusammen genommen*. * Martin Luther, Reformator. 4.) Religöse Begriffe sind in der Welt problematisch. 5.) Gott kann auch keinen zweiten Gott schaffen. Wenn er etwas er- schafft, muss es wesenhaft endlich sein. Er kann auch nicht zum empirischen Objekt degradiert werden. Es ist ein anderer Gott, der über dem Schlafzimmerbett unserer Väter und Urgroßväter hing.
6.) Gott ist nicht in Begriffen, Büchern und will nicht angebetet, son- dern sich selbst werden und durch mich in die Welt zurückkommen. Der jenseitige Kirchengott wird zum diesseitigen Lebensgott. Es wird nicht mehr gewartet auf Gott, sondern Gott wird in und durch die Entwicklung gesucht. Es ist nicht mehr der gedachte Gott der Griechen, sondern der lebendige Gott Meister Eckharts. 7.) Natürlich ist das Gottesbild der modernen Physik weit entfernt von der Vorstellung eines religionsstiftenden Übervaters. Albert Einstein, der Vater der Relativiätstheorie glaubte an den Gott des Philosophen Spinoza, welcher sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden offenbart und nicht an einen Gott, der sich mit dem Schicksal und den Handlungen der Menschen abgibt. VI.) Dieses macht deshalb auch keine klerikale Religions- VII.) Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott nur in der einer frommen Hälfte (Jenseits/sakral/Übernatur/Wirklichkeit/Ewigkeit/Gott/Gebet) zu Hause ist, aber nicht in der alltäglichen, unfrommen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits/profan/Natur/Realität/Zeit/Welt/Leben). Viele Christen leben in zwei Welten. Obwohl alles in der Welt eine Beziehung zum Unbedingten/Absoluten hat, wird die Religion als besonderer Bereich betrachtet. Religion und Welt sind zwar getrennt, aber Religion und mein Leben sind iden- deren Hände hat wie meine. Keine Religion will, wenn sie ihren Namen verdient die Welt wirklich verbessern, sonst hört sie auf Religion zu sein. Religion muss draussen bleiben, weil es nur ausserhalb von der Welt Vollkommenheit gibt und das Leben übersteigen muss oder das Religiöse muss in das Leben aufgelöst werden, sonst bleibt der Dualismus wieder bestehen. Es ist die alte Weisheit, dass es gut ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht ist, in der Väterreligion zu sterben*. VIII.) Wir befinden uns inmitten eines religiösen Aufbruchs, wo die christliche Religion auf eine neue Stufe ihrer Entwick- lung gehoben wird, vom gottgefälligen zum entwicklungs- gefälligen Leben jenseits von Bekenntnissen und Denomina- tionen. Früher wurden die Freiheiten der Religion unter- geordnet, während heute in der Freiheit die Religion erst entdeckt und zurück errungen wird oder wie der Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg einst sagte: " Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott !" Es ist die Sehnsucht nach kirchlicher Erneue- rung, die auf eigener Erfahrung gründet und zu ihrem Ur- sprung zurückführen will. Mit der theologischen Dialektik wird kein Mensch erneuert. Auch besteht die Sehnsucht nach Spiritualität und was das Leben übersteigt beim Einzelnen wegen der Relativität der Weltwerte weiter und dieses Suchvakuum, was die beiden grossen Kirchen in Deutschland hinterlassen haben, nicht von was und wem auch immer gefüllt werden kann und auch keine Erneuerung mehr zugetraut wird. Das Christentum ist nicht rückständig, sodnern nur die Vermittlung der bib- lischen Botschaft entspricht nicht mehr den religiösen Bedürfnisinteressen des heutigen Menschen. Deshalb wird wegen der Religion die traditionelle Religion ab- gelehnt. Sie ist nur da, für das Entwicklungs-Lebens- Christentum " als Tun " transzendiert zu werden. Ent- wicklung ist das Religiöse im Leben als Individuali- sierungs-Sinn-Zweck und der religiöse Raum ist die Welt. Wenn die biblische Botschaft entwicklungsindividualisie- rungsmässig interpretiert wird, dann ruft für Gläubige " Jesus " nicht zu einer wahren Religion auf, sondern zum Leben. IX.) Entwicklung als Transzendierungs-Prozess kann sich nur auf der religiösen Ebene vollziehen und hat sich immer auf ihr vollzogen, weil sich das Leben nur religiös begründen lässt einerseits, weil Gott in jedem einzelnen Menschen in der Individuierung sich selber will und andererseits wegen der Unsterblichkeitsthese, welche quantenphysikalisch die religiöse " Weiterleben nach dem Tode-Hoffnungs-Spekulation " bestätigt. Menschlich zu existieren heisst immer religiös zu existieren. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individua- lisierungs-Prozess-Bewusstseins-Transzendierungsakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Das Wesen aller Kultur war und ist immer Religion und die Grundlagen des Denkens sind religiöser Natur. Das Heilige ist immer etwas weltliches, nachdem er sich sehnt und was ihn fasziniert. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die reli- giöse Deutung der Evolution als die Entwicklungsindivi- duation ist das, worauf es nur ankommt (d.h.,was Gott im Lebensalltag mit mir vor hat, warum ich für alle da bin) Alles andere ist zweitrangig. Es ist der kleine Unterschied ob Religion gelebt wird (ausserhalb von mir als lehramt- licher Akt) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb von mir als Akt des Suchens). Es ist die Religionsent- wicklung vom Standort des Geistesleben zur Religionsent- wicklung vom Standort des Einzelnen, wo der Religions- begriff fast identisch ist mit dem Entwicklungsbegriff. Natürliche Religiösität ist im theologischen Sinne völlig unreligiös, ideologiefrei und nicht in Philosophie aufgelöst, aber das " Individualisierungs-Logos-Prinzip " gilt wirkungs- individualgeschichtlich-theologisch als ein Religionsver- ständnis in höchster Potenz. Das Heil ist ja nicht wo die Kirche ist, sondern die Kirche ist da, wo das Heil ist *. * 1.) Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(geschichte). Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottverhältnis weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist. 2.) Siehe auch " Religions-und Gottesverständnis " eines Meister Eckhart 3.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das-Leben-ist-unsterblich
4.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen X.) Eine Philosophie aus dem Leben und für das Leben als Bergpredigt gab es bisher noch nicht. Die traditionelle Theo- logie muss den Bruch mit dem Leben überwinden, eingehen auf Interessen und die Probleme des heutigen Menschen als Einzelner, also für den Zeitgeist da sein, aber ohne dem Zeitgeist zu verfallen und von jedem lebensernst genom- men wird. Das Wesen einer Religion besteht aber gerade darin, dass es die zeitlichen Formen Vergangenheit, Gegen- wart und Zukunft überschreitet und diese transzendiert. Das Christentum war immer eine Individual(schuld)religion und der Genius des Christentums findet seine Ent- sprechung in der " Entwicklungs-Individualisierung-Le- bens-Gewissens-Bring-Schuld des eigenen, nicht ge- gangenen Entwicklungsweges ohne Schuldgefühle der Gegenwart und Vergangenheit ", weil nur der Einzelne vor Gott gestellt ist. Dadurch wird das Christentum in der Zeit über die Zeit in neuem Gewande gerettet. Es ist der Weg vom Traditionschristentum gestern zum Entwicklungs-Lebens-Wahrheits-Urchristentum heute. Der rote Faden dieser Webpräsenz bleibt " die säkulare Nachfolge Christi " als individualgeschichtliche Entwicklungs-Indi- vidualisierung in allen Lebensbereichen entsprechend der persönlichen Entwicklungsreifebereitschaft als die Sehnsucht nach dem Leben. Das Religiöse wird profani- siert (entweiht) und das Profane wird religiös (geweiht). XI.) " Die göttliche Botschaft " muss auch den Zeitgeist in sich aufnehmen, ohne dem Zeitgeist zu verfallen, wenn diese ernst genommen werden will. Die Kirche ist nur noch eine Institution des positiven Rechts, die um ihre Daseinsbe- rechtigung ringt und die Lehrautorität der Kirche überzeugt nur noch wenige. Die Tradition fortführen, wo Tradition immer weniger gilt, kann nicht der richtige Weg sein. Wenn die Kirche unglaubwürdig wird, hilft die Evolution bei der Suche nach einem neuen Weg. Die ehemalige Chris- tianisierung ist heute nur noch eine oberflächliche, unbe- deutende Randerscheinung. Mit der Bekehrung zum Chris- tentum bildete sich der " deutsche Volkskörper ", aber die Kirche war bei unseren Vorfahren im germanischen Volks- geist immer ein Fremdkörper und nur übergestülpt und die anderen Gottheiten wurden oft bei behalten. Weil die ro- manischen und germanischen Völker das Christentum von den Römern in lateinischer Sprache übernommen wurden, war es nie verwurzelt und es wurde nie internalisiert. Der einzelne Mensch hat sich seit über 1000 Jahren (Tradition) kaum religiös weiter entwickelt. Wenn es mit der Väter- religion nicht mehr weitergeht, sucht sich der Weltgeist, in Abwandlung an den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel ein anderes Medium. Das Christentum war essentiell eine unvollkommene Religion, wie Martin Luther meinte einer neuen Inhaltsinterpretation bedarf und mit neuer Bedeutung gefüllt werden muss, wenn es nicht untergehen soll. Wenn alle Geschichte menschliche Heilsgeschichte ist, dann muss " die Anwesenheit Gottes " individualgeschicht- lich " möglich und auch in den Zeichen (Mitteln) der Zeit und der Welt zu entdecken sein. Dass Religion nur mit Kirchturm, Theologie oder Orden zu tun hat, gehört dann der Vergangenheit an. Seit 2000 Jahren leben wir in der christlichen Zeitrechnung und die Frage muss sein, wann werden wir beginnen wirkliche Christen des Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenstums zu sein ?* * Das gotische Lernprinzip ist die Ungebundenheit aller Religion einer zukünftigen Entwicklungsfrömmigkeit. Es ist der rote Faden einer grossen, neuen Wirklichkeitsreligion. Danach wird jeder sagen, " Christ sein ist mein schwerstes Los ", weil es beinahe unmöglich wird, dann mit der Lebenswirklichkeit zurecht zu kommen. XII.) Religion und Kultur gehören zusammen wie der Schlüssel zum Schlüsselloch, aber die Kultur und Kunst kann nicht zur Religion gemacht werden. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung, der Begriff Religion wiegt schwerer und ist geschichtlicher als die Begriffe der Kultur und Objekte der Kunst. Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Die deutsche Kunstgeschichte ist wie- der und wieder zum Münster von Straßburg als das Haupt- werk der deutschen Gotik und als Symbol des Grossen, Höher- weisenden, Besonderen und Werdenen ( " im deutschen Cha- rakter liegt eine gewisse Tiefensuchunruhe "), zu den Wurzeln der Kunstgeschichte und dem Höhepunkt europäischer Kunst als ihr Anfang zurückgekehrt, wo die irrationale, über- schwengliche deutsche Gotik dieser Kathedrale jene Gestal- tung gab, die nie mehr so kraftvoll und emphatisch erreicht wurde. Die Mystik des gotischen Domes berührt die tiefs- ten Empfindungen der religiösen Seele, was die wertvollsten Momente im Leben des Menschen sind. Die gotische Kathe- drale als Mittel zur religiösen Erfahrung wird zum Mittel einer Entwicklungs-Individualisierungserfahrung als unkonventio- neller, eigentlich unreligiöser Zugang zum Christentum, weil der Relionsbegriff identich ist mit dem Entwicklungs- begriff ist*. * 1.) Stadtgeschichtlich gehörte Straßburg bis 1648 dem römischen Reich deutscher Nation bis es 1681 von Frankreich annektiert wurde. Die Empfindung ist deshalb deutsch, weil zur Zeit, als das Münster gebaut wurde, Straßburg nicht nur zum Gebiet des Deutschen Reiches gehörte, sondern das es ein zentraler Ort des deutschen Sprach- und Kulturraums war, dass ein Bürger der Stadt, Meister Gottfried von Straßburg, hier das Buch von Tristan und Isolde in deutsche Verse brachte (und in was für Verse!), dass der grosse Meister Eckhart an der Schule des Münsters lehrte und deutsche Predigten hielt und dass einer seiner Schüler, der Straßburger Bürgersohn Johannes Tauler, die Bewegung der Deutschen Mystik auf den Gipfel führte. 2.) Die übersteigerte Gotikverehrung hat in Deutschland Tradition, aber sie bleibt eine ureigene Leistung und kulturelle Schöpfung Frank- reichs und nahm dort mit der Abteikirche in St.Denis ihren Anfang und ist ein in Frankreich entwickelter Baustil um 1280 als " opus francige- num ". Die Stofflichkeit des Straßburger Liebfrauenmünster ist nach dem französisch, architektonischen gotischen Muster ausgerichtet, aber die Empfindung ist deutsch und es ist noch etwas von dem ur- sprünglichen Licht in der Kathedrale zu spüren. Eigentümer des Straß- burger Münsters ist der französische Staat und steht unter der Obhut der staatlichen Denkmalpflege. Das Bauwerk besitzt eine hohe natio- nale, symbolische Identifikationskraft, aber kulturell und wegen der " Interverbundenheit des Verschränktheitsprinzips " gehört es jedem und allen. 3.) Nur unhistorische denkende " Köpfe " gebrauchen die nationalen Besitzstands-Begriffe " französisch und deutsch " und finden darin ausschliesende Gegensätze. Dem Bewusstsein der Menschen jener Zeit war dieses fremd. Der Gedankengehalt der Gotik wurde wie schon gesagt in Frankreich in eine Formel gebracht, aber er war ein Ge- meinbesitz der mitteleuropäischen Völker. Es gibt in der Welt geistiger Zeugungen nichts ohne historische Voraussetzung. Für Meister Erwin war das Gegebene die französische Fassade.
4.) Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Persönlichkeits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die universell für jeden gelten und damit eine Allgemeingültigkeit besitzen. " Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer". " Keine Religion ist die einzig wahre Religion ". " Kein Volk ist das auserwählte Volk "." Kein Prophet ist der grösste Prophet". 5.) Bis in das 19. Jahrhundert hinein galt die Gotik als typisch deut- scher Stil. Nicht zuletzt deshalb wurde im Historismus gerne auf gotische Vorbilder zurückgegriffen. Eine nachträglich betrachtete erstaunliche Ein-schätzung, denn natürlich stand die Wiege der Gotik und damit der gotischen Kathedralen in Frankreich. Zum Teil geht diese fälschliche Zu- schreibung wohl auf den Begriff " Gotik " zurück, der gerne mit " deutsch " assoziiert wurde *. * Dieser Textabschnitt wurde übernommen aus DAMALS, das Magazin für Zeit geschichte 6.) Während man auf der einen Seite an der alt hergebrachten Anschau- ung einer einzigartigen Geschlossenheit und Unwandelbarkeit des Chris- tentums für alle Völker gleichermaßen festhält, steht dagegen die Einzigartigkeit eines jedes Volkes hinsichtlich der Religions- und Christentumsgestaltung. Missonierungserfahrungen haben gezeigt, dass verschiedene Völker von ihren kulturellen Wurzeln, der seelischen Verfassung und ihrem Wesen nach offen waren für die Botschaft des Christentums, aber auch verschiedene Völker in dieser spezifischen europäischen Form das Christentum strikt ablehnten. 7.) Die Mystik des Mittelalters, besonders die des Meister Eckharts ist die erste Neugestaltung des übernommenen Christentums, deren Umgestaltung sich in den grossen Bewegungen des ausgehenden Mittel alters im Humanismus und der Reformation fortsetzt. Das Christentum begründet sich in den grossen kirchlichen Systemen, namentlich dem Thomistischen, was die Form des Christentum bildet. Dieser Rationalis- mus war ein großartiger Versuch die Religion vernunftsgemässs zu formen, aber es ist keine Befreiung vom Irrationalen und dem Unbe- greiflichen geworden, was das Wesen einer jeden Religion ausmacht. Sie ist auch nicht imstande das Gemüt und die Seele wirklich zu er- wärmen, bis zum heutigen Tage. 8.) Meister Eckhart hat das Christentum als eine Selbsterkenntnis- und Selbstentwicklungsreligion geformt, die im Idealfall das kirchliche Lehr- amt überflüssig macht, das Abstreifen nicht-individueller Religions- weisen bedeutet und die Zukunft des Christentums als Entwicklungs - lebenstun darstellt. Er hat die äusseren, theologischen Lehren und starren scholastischen Formen transzendiert, um aus aller Lehre das tiefere Innere herauszuholen und in das Innere der Religion vorzu- stossen. Die Theologie und Dogmatik als äussere Form war für ihn nicht wichtig, sondern nur der Urgrund, das Eine, was die Ursache für alles ist. Die Lebensfrage ist immer die Gottesfrage und die Gottesfrage bleibt die persönliche Entwicklungsfrage, welche im " Individualisierungsstreben " als " das Bessere zu wollen ", immer gegeben ist. Wie der Mensch ist, so ist sein Gott. Der Gottesbegriff wird aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelt und damit individualisiert sich die Religion immer mehr. 9.) Seine lateinischen Schriften bewegen sich noch im scholastischen Systemaufbau, aber erst namentlich durch seine deutschen Schriften wird die nüchterne Scholastik überwunden und seinen Predigten zum " prallen Leben " selbst. Meister Eckhart hat die deutsche Sprache sprach- schöpferisch geadelt und damit eine " deutsche, wesensgemässe Indivi- dual-Theologie " geschaffen, indem er das Unsagbare und die tiefsten, seelischen Lebensempfindungen in der deutschen Sprache auszudrücken vermochte und sich keiner dieser Sprachkraft entziehen kann (Bis Martin Luther kam, sprach Gott Latein, obwohl das Christentum keine eigene Sprache hat). Er musste klug gewesen sein, weil er das Schwie- rigste einfach sagte. Er ist der Siegelbewahrer, Künder und Vorbild eines Christentums, was dem muttersprachlichen " deutschen Gemüts- charakter " entspricht, dem auch die (deutsche) Weihnachts-Fröm- migkeits-Sehnsucht als das gotische Lebensgefühl eine unserem Volke wesenseigene, lebensbesinnliche Religion nachgesagt wird. Man kann Meister Eckhart als den Schöpfer " einer typisch deutschen Religion " nennen. Deshalb sind wir alle Geistesverwandte von Meister Eckhart.
10.) Dieses ist nicht als nationale Überhöhung zu verstehen, aber wenn der Genius eines Volkes aufgerufen wird, kommt uns der Name des Mannes auf die Lippen, der am " allereinleuchtesten " den typischen Geist eines Landes verkörpert. Meister Eckhart gilt unumstritten als der tiefste Geist in Deutschland, Italien wird mit Dante in Verbindung gebracht, wer Rembrandt sagt meint Holland, Shakespeare gehört nach England und Spanien ist stolz auf Cervantes. Der französische Held aber, das ist die gotische Kathedrale. Ganz Frankreich ist in diesen nationalen Momenten verkörpert. Der Genius Frankreichs findet hier seine ihm gemässe körperliche-irdische Hülle. Es ist der Menschen- schlag der Nordfranzosen, der in der Gotik seine Heroisierung, seine Vergeistigung und seine Idealisierung als nationale Bestätigung findet. Es sind Meilensteine des Christentums. Weil es die Geschichte der Nation ausmacht ist es auch die Synthese des Landes. Es ist die " Gesta Dei per Francos " ( Taten Gottes durch Franzosen, als oft gebrauchter Name für Geschichten über den ersten Kreuzzug). Als die geschichts- trächtige Notre Dame am 15. April 2019 in Flammen aufging, brannte nicht nur eine Kirche, sondern jeder Franzose wurde bis ins Herz getroffen, als sei es ein Teil von ihm. 11.) Man kann über Meister Eckhart geteilter Meinung sein, aber un- umstritten steht fest, dass er die Ungebundenheit aller Religion einem geschenkt hat und dass er am Ende einmal einer zukünftigen, " deut- schen Entwicklung-frömmigkeit " die Grundgedanken für die grosse, neue Wirklichkeitsreligion geliefert hat. " Alle Kirchen leben von ihren so genannten (kirchenuntreuen) Ketzern und die christliche Kirche lebt besonders von ihren grossen Ketzern ". In Köln wurde im Jahre 1325 Meister Eckhart am Ende seines Lebens der Häresie angeklagt (Abwei- chung von der Rechtsgläubigkeit). Dieser Prozess war der tragische Kampf zwischen Kirche und Religion, weil Meister Eckhart das kirchliche Lehrgebäude weit hinter sich gelassen hatte. Es bleibt immer der Kampf zwischen Meister Eckhart der Reinheit des religiösen Gefühls (Mystik) und die Reinheit des Denkens eines Wilhelm von Ockham (Scholas- tiker, Hauptvertreter des Nominalismus, Philosophie, Logik, Experi- ment). Meister Eckhart war und ist in der Tat für die Traditionskirche viel gefährlicher, weil tiefer, als der Reformator Martin Luther es war.
12.) Siehe auch "Entwicklungs-Lebens-Christentum " in Meister Fortsetzung siehe Zukunft Straßburger Münster 3 |
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