Der gotische Baustil 2 Eine Bauidee, welche alle bewegt. Die gotische Kathedrale Der gotische Architektur-Baustil Gotischer Baustil 2-Webpräsenz-Gliederungs-Übersicht
Gliederungsübersicht Entwicklungsgotik 1-9 Vom gotischen Kathedralen-Baustil (sakrale Bau- kunst) zum Entwickler-Individuations-Lebensstil (Entwicklungslebenskunst) Entwicklungs-Individuations-Lebensstil-Gotik 1
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil-Gotik 2
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil Gotik 3
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil-Gotik 4
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil-Gotik 5
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil-Gotik 6
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil -Gotik 7
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil -Gotik 8
Entwicklungs-Individuations-Lebensstil-Gotik 9
* Dieses Gotikessay ist auch eine Hommage auf das " Straßburger Münster " und Meister Eckhart, weil von diesem mehr gelernt wurde (zeitlose Lebens- tiefe, individuelle Lebenswahrheit, immanenter Lebenssinn, Jugendstrebeideal), als von den vielen Bildungen (zeitgeistiges Bildungs-, Berufs- und Lebenserfahrungswissen als Resümee in Entwicklungsgotik. Dieses gotische Lernprinzip auch " Entwicklungs-Kultur-Lernen" genannt, ist der rote Faden in allem. Diese Rezension ist " ein Kind verschiedener Eltern " (vieler gotischer Kathedralen). Gliederungsübersicht gotisches Lernprinzip 1-16 Das gotische Lernprinzip als Bau- und Entwicklungslebensstil
(5) Entwicklungs-Kultur-Lernen (7.) Rematerialisierungs-Lernen (8) Glaubens-Lernen (siehe den Gliederungspunkt "Glauben") (Siehe den Gliederungspunkt "Frieden") (10) Säkulare,evolutionäre Nachfolge Christi-Lernen (11) Evolutionäres Allzeit-Nutzungs-Lernen (12) Individualisierungslernen im Beruf und in der Gesellschaft (13) Individualgeschichtlichkeitslernen (14) Vierzehn Kreuzwegstationen einer gotischen Kathedrale (15) Klosterwelt versus Entwicklungwelt (16) Vom religiösen Pilgerweg zum Entwicklungs-Individua- lisierungs-Weg Gliederungsübersicht Zukunft Straßburger Münster 1-3
Zukunft-Straßburger-Muenster 2
* Siehe auch das Essay vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwick- lungs-Kultur-Lernen
Gliederungsübersicht der Webpräsenz die "Zukunft des Christentums" mit nachstehenden Essays-Links: *********** 1. Entwicklungsleitgedanken. > Was zeichnet die Gotik aus ? Warum ist die gotische Kathedrale der Stolz und Mittelpunkt einer Stadt ? Warum geht jeder persönliche Entwicklungs- Individualisierungs-Lebensweg nur über und durch die gotische Kathedrale ? Zahlreiche Forscher und Kunsthistoriker haben sich in der Vergangenheit damit beschäftigt und sind auch heute noch auf der Spurensuche. Auf zehntausenden von Seiten wird versucht, eine Annäherungsantwort zu geben und diese Webpräsenz ist meine Antwort, für welche die Zeit erst jetzt reif ist als ein neues Aufbruchideal für die Jugend und jung gebliebenen. > Der thematische Schwerpunkt dieses Entwicklungsauf- satzes und Essays ist die gotische Kathedrale über die kunsthistorische und theologische Sichtweise diese als eine Lebensauffassung und ein religiöses Lebensgrundgefühl als mein individualgeschichtliches Entwicklungsprogramm zu entwickeln. Einmal davon ergriffen, lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistes- macht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbekanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und die Zukunft aller und von allem ist. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu Gott.Es sind die wertvollsten Momente des Men- schen, wo seine Seele berührt wird. > Es ist ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, zwischen Ungeduld und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdischen. Es ist ein Lebensgeschehen, was immer gegenwärtig ist, wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt. Jede go- > Der Stil der Gotik ist eigentlich ein Volksstil. Er ist demo- kratisch, dogmatisch unbefangen und hat den Rhythmus eines erregten Kollektivwillens und die Linie des Freiheits- dranges. Er ist kein ruhender Bau, sondern Auflösung und in ständiger Unruhebewegung und stimmungs- und rauschhaft, um rationale Vorstellungen verwirklichen zu können. Sie ist welt- und menschenfern und doch auch unmittelbar nahe am Leben. Die Sakralarchitektur ist gebauter Sinn, Kulisse des Glaubens, wortlose Weisheit, im Innersten steingewor- dene Mystik und die Kraft der Steine erhebt das Gemüt und befreit es von der bleiernden Erdenschwere und gibt inneren Frieden(Gliederungspunkt Frieden. Ursprünglich war die Kunst eine Schöpferin von Formen, mit deren Hilfe die Gottheit gesucht und angebetet wurde und diese Formen nahmen wie von selbst gotischen Charakter an, in der die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfasst wird. Das Mystische als eine Art gotischer Gottbezogenheit und Verhältnis zum Göttlichen durchdringt alle Teile des go- tischen Baues und entwickelt sich dem Lichte entgegen. Es war, als wollte er eine Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfassen. Materie wird Geist als " lapis philosophorum, harter Stein wird geschmeidig , die Steinkraft zur wortlosen Weisheit geformt und ist " in Stein gehauenes Gottesgefühl" als Lernprozess-Ausdruck der dynamischen Entwicklung schlechthin ".Es ist manifestierte Mystik voller biblischer Bildsprache, wo das Sichtbare das Unsichtbare Ewige und Ganze widerspiegelt, so lässt sich das euphorisierende Wesen als wortlose Weisheit einer gotischen Kathedrale, der Höhepunkt europäi- ischer Baukunst zusammenfassen*. * Bei der Gotik liegen geistiges und sinnliches sehr eng zusammen und wo göttliches in die sinnliche Form einstrahlt und transformiert wird zum Entwicklungsleben, wo sinnliches als Vehikel zum Ent- > Dieses Webpräsenzessay versucht in schriftstellerischer Gotikfreiheit die gotische Kathedrale entwicklungsphäno- 2. Die ganze Welt ist nur Symbol, Mittel, Gleichnis und Chiffre zur Selbsterkenntnis, Lebenssinnsuche und Individualisierungsentwicklung. > Rematerialisierung wird zum neuen Kulturbegriff-Nr.85 in Kulturlernen-3,weil die alten Kulturbegriffe wie Literatur, Musik, Dichtung Architektur, Bildung, Malerei, Theater, Religion etc ihre kulturelle Bildungs-und Erziehungswirkung verloren haben, wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums bedarf. Diese sind nicht mehr geeignet auf Höhe- res zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, Veränderungen anszustossen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist, weil alles dem ewigen Gesetz des Vergehens und Werdens, dem Welken und Blühens unter- liegt. Die ganze Welt ist nur Symbol, Gleichnis und Chiffre zur Selbsterkenntnis und Bewusstsein-Friedens-Entwicklung religionsphilosophisch und mikrophysikalisch/lebensprak- tisch interpretiert.Es ist die Erkenntnis eines Meister Eckhart," dass ein Stück Entwicklung mehr wert ist, als die ganze Welt, weil Entwicklung bleibend aber die Welt ver- gänglich ist". > Die gotische Kathedrale ist der Brennpunkt der Entwick- * Siehe Vieltextfortsetzung im Essay" Materialismus mit Entwicklungs-Transzendierungs-Bewusstsein- Remateria- lisierung (Entsinnlichung) religiös und säkular interpretiert. 3. Die Metaphysik der Gotik. > Die > 300 metaphorischen Gegen-über-Stellungs-Leb- > Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, > Gott und der Mensch sind hybride Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich. Für den Theologen Friedrich Bonhoeffer war Gott kein denkbares, mächtiges transzendiertes We- * I.) Von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus, dem Sonn-und Werktag als Spaltung von Gott und Welt, dem Jenseits und dem Diesseits zur gotischen Kathedrale, wo durch das gotische Lernprinzip dieser anachronistische zwei-Welten-Dualismus aufgehoben wird. Der Mensch ist ein hybrides Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich und Gott ist nach dem Theologen Bonhoeffer im Diesseits jenseitig. II.) Das Jenseits ist die allumfassende Wirklichkeit und das viel Grös- III.) Religions-Entwicklungsstufen
> Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff *I.) Jede gotische Kathedrale ist ein Symbol und voller Metapher für das Unsterblichkeitslernen als erst richtig leben lernen. Jeder persönliche Entwicklungs-Individualisierungs-Weg geht nur über und durch die gotische Kathedrale, wo Materie zu Geist wird und das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt und sich im gotischen Lernprinzip wiederfindet. Der Gotiker sieht das äussere Erschei- nungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Beim Philosophen Immanuel Kant war es die Erscheinung und das Ding an sich. II.) Es ist die Weiterentwicklung von einem kulturellen Besichtungs- * Siehe auch Zukunft Straßburger Münster III.) Die gotische Kathedrale ist eine kulturelle Schöpfung als Indivi- IV.) Die Zeit wird ja nicht durch die Uhr bestimmt, sondern durch die (Entwicklungsprozess)bewegung. V.) Siehe auch " evolutionäres Zeitbegriffsverständnis " in evoluti- onäre Allzeit-Jetzt-Nutzung VI.) Transzendierung als (religiöse)Bewusstseinsentwicklung wird VII.) Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen und schrei- VIII.) Die Gotik steht als Vorbild für den Individualisierungs-Entwick- lungs-Suchweg in der Gesellschaft, im Berufs- und Privatleben als Lebenszielsinn. Wer den gotischen Baustil im Entwicklungs-Indivi- lungs reife ist es " höchstes Leben in Aktion " ein Leben lang. Keiner kann aus diesem Gesetz heraustreten. Es ist die Idee, welche im Leben steckt, um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben einheitlich begriffen werden kann. IX.) Siehe auch gotisches-Lernprinzip X.) Siehe auch " Gottesbegriffs-, Entwicklungs- und Vermittlungsver- > Die gotische Kathedrale war eine Summe mittelalterlicher Weltanschauung. Religion und die Kunst waren identisch. Lernprinzip und ist seine Entwicklungszukunft in der evolutionären,säkularen Nachfolge Christi zu gestalten. * I.) In Anlehnung an Joachim Fiore seiner heilgeschichtlichen exe- II.) Für den evangelischen Theologen, Philosophen und Begründer III.) Es ist die profunde Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchen- > Leben ist für den Gotiker ein " Urwort ", was seine Fröm- > Das Gotische Lernprinzip ist in der letzten Tiefe der weite Entwicklungsweg von dem kunstgeschichtlichen, architek- * I.) Dieser Frieden in allem gilt als das Höchste, Erstrebenswerteste, beinhaltet auch jegliche Sicherheit und alles Wissen. Es ist die Posi- II.) " Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frieden. Der Mensch, der sich im beständigen Laufen befindet, und zwar in den Frieden, der ist ein himmlischer Mensch. Es ist etwas was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe bringen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott geworden (was noch nicht transzendiert worden ist). Wer Gott hat, den behindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen fin- > Dem Menschen ist ein Verbesserungstrieb eigentümlich, der seine Kräfte vermehren und authentischer werden lassen will. Dieser vollzieht sich nach einem innewohnenden, dialektischen Prinzip und man kann noch nicht einmal etwas dagegen tun. Hier erkennt der Mensch, dass nicht er Ent- *I. Die Hypothese, " dass nicht der denkende Mensch die Entwicklung, sondern die geistdurchdrungene Entwicklung den Menschen macht oder das bekannte Goethe Wort " du glaubst zu schieben, aber du wirst geschoben " findet seine Bestätigungsentsprechung ideen- und erfahrungsgeschichtlich bei vielen Philosophen, Weltweisen und Religionen z.B. in dem Metapher und in der Volksmundweisheit: " Der Mensch denkt, Gott lenkt. Der Mensch dachte, aber Gott lachte ". II.) BiIdungs-Kultur-Lernen ist Straßburg besuchen, um vom " Lieb- * 1.) Das staatliche Bauhaus, inzwischen meist nur Bauhaus, wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bau- 2.) " Die Baukunst soll ein Spiel des Lebens und der Zeit sein "*. * Walter Gropius, Architekt und Gründer des Bauhauses. III.) Johann Wolfgang Goethe war ein sinnlicher Lebemensch, aber in seiner idealistischen Dichtung fehlt die sinnliche Seite und damit ist sie nur das halbe Leben. IV.) Entwickler sind gotische (ruhelose, suchende) Lernnaturen. Ruhe, V.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick- zeitliches Abbild der menschlichen Entwicklung und führt zu dem aristokratischen Gemütsleben des Mittelalters zurück zu den tiefs- baren zum Unsicht- baren zu gelangen und damit die Diesseits-Jenseits-Sichtweise aufhebt. Alles was zu mehr Individualisierungs-Wahrheit, Kultur, Zeitlosen, Frieden, Lebensursprung und " mehr Gottentwicklung" im Sinne vom Meister Eckhart führt, wird als wertvollster Schatz der Menschheit betrachtet. Die gotische Kathe- drale hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige auch wieder verändern. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht. Das gotische Lernprinzip ist von der Bildungsforschung nicht "chemisch rein " und von der Wissenschaftspädagogik objektiv em- pirisch zu erfassen, weil es eine individuelle Definition eines Sachverhalts oder eines nachträglichen, kategorisierten Lebenserkenntnis-Grundge- fühls ist, was zu individuellem Erfahrungswissen geworden ist. > Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff und diesen nicht zu kennen nicht nur eine Bildungslücke dar- * Die menschliche Natur ist Religion. Religion ist angeboren und gehört konstitutiv zum Menschsein. Die Religion und der Glaube an Gott sind vom Menschen als Anlage eines Individuallogos als " " Gottesgen" mitgegeben. Ohne Religion ist das Leben nicht nur unvollständig, sondern eigentlich sinn-und wertlos. Nach Meister Eckhart ist das Leben eine Erscheinung Gottes und Gott ist das Leben selbst (als Selbst- werdung). Wäre ich nicht, wäre Gott nicht. Gott braucht mich,dass er sich selber werden kann. Gott ist mir näher als ich mir selber bin. In Wahrheit macht nicht der Schöpfer, sondern das Geschöpf den Schöpfer. Das Werden Gottes ist kein Entschluss Gottes, sondern mit seinem Wesen mitgesetzt. Nur die Religion macht den Selbstwert des Men- schen aus. Es ist die Vollendung durch die persönliche Entwicklung. Deshalb ist jeder Mensch religiös auch wenn es nicht danach aussieht und mit Religion in Verbindung gebracht wird. Alle Lebensfragen werden behandelt, als wenn sie Religion wären. So gesehen endet alle Religiöse im Profanen. Religion als solche muss keiner theologischen Denk- und Sprachbehandlung unterworfen werden. Religion zu haben ist die Pflicht des Menschen gegenüber sich selbst. Alles Heilige muss aus dem Leben kommen und muss im Innerweltlichen aufgehen. Religion bleibt von ihrem Sinn und Wesen nach auf die Welt bezogen. Das Leben als Heilsgeschehen wird heilsnotwendig begriffen. > Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Sie stellen * Paul Johannes Tillich war ein deutscher und später US-amerikanischer protestantischer Theologe und Religionsphilosoph.
* Siehe auch " Es gibt nur einen Zeitpunkt " des jetzt" und wir leben
Bildungs-Kultur-Lern-und Entwicklungs-Kultur-Lerneigen- schafts-Komplement-Attribute.
* " Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend, wenn es vom negativen Pol gereinigt wurde. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung wider- standen habe, bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervor gegangen und das Böse wird zum Guten.
* Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Glaube nur als christliches Kulturerbe religiös verstanden oder basiert auf Lücken in unserem Wissen über die Welt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Glaube zu einem objektiven Begriff, selbst Kultur und wird die kirchliche Frömmigkeit genommen. Der Glauben wird als eine (neutrale) Grundkraft verstanden und liegt in der Lebenshaftig- pretation der Quantentheorie, dass sich die Materie entsprechend meines Bewusstseins und meiner Überzeugung verhält (Glaubens- offenheit) und zur Wirklichkeit wird. Geist beherrscht die Materie oder der Glaube ist stärker als die Umstände und Widerstände und setzt etwas in Gang. Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "Glauben und Vertrauen" in Christentum-frueher-und-heute
* Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel ver-
* I.) Siehe auch " Gott ist ein Gott der Gegenwart, wie er dich findet so nimmt er dich und sieht nicht an was du gewesen bist, sondern was du jetzt bist. Wenn der Mensch sich von der Sünde gänzlich abwendet, so tut Gott, als wenn er nie in Sünde gefallen wäre " in Meister Eck- hart II.) Diese Entwicklungseigenschaften in allem brauchen nicht aus- > Das Leben künstlerischer Formen wird von zwei wider- > Die gotische Symbolsprache (Primärsymbolik) und der alte Bedeutungssinn bekommt durch die Interpretation des Ent- * I.) " Bei der Gotik ist nicht jede Form wie die andere, jede Form erscheint spontan geschafften und selbst dort wo ihr Charakter konventionell festgelegt ist, von einem subjektiven Willen durch- * In Textanlehnung Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. II.) So wie nicht die Wiederkehr des Gleichen das Prinzip der goti- III.) Die Gotik als Form erhebt den Anspruch, den alten, substanzi- IV) Das Straßburger Münster z.B. repräsentiert architektur- und V.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer VI.) Christlich interpretiert ist die Welt eine Lehre von Gott und Gott leuchtet aus allen Dingen. Das Niedrige ist nur da um zum Höheren (Gott) zu gelangen und in allem seinen Gott zu begreifen als Gleich- VII.) Nach Meister Eckhart ist jegliche Kreatur ist Gottes voll und ein aufgeschlagenes Buch.Wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen . VIII.) Im Kern geht es ist um die Feststellung Meister Eckharts, das > Die Entwicklungsidee ist aus dem Geist der Gotik gebo- loren, um sich in der Auseinandersetzung der Individual- *I.) Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale II. " So beherbergt die gotische Welt gleichsam unter einem Dach Mystik und Scholastik. Was die Dombaumeister in Stein empor führten, das entspricht auf philosophisch-theologischer Ebene den nicht minder kühn errichteten Ideengebäude, gestützt auf die Philosophie von Platon und Aristoteles, sowie auf die arabische Welt vermittelte Wissenschaft " *. * Quelle aus " Die deutsche Mystik, Gerhard Wehr, Anaconda Verlag GmbH, Köln. III.) Viele gotische Kathedralen gehören zum Weltkulturerbe. Was einen Gott näher und zu Gott bringt, wird als das Wertvollste und als Juwel der Mensch- heit betrachtet. IV.) Siehe auch " Materie wird Geist als " lapis philoso- phorum, harter Stein wird geschmeidig , die Steinkraft zur wortlosen Weisheit geformt und ist " der in Stein gehaune Lernprozess-Ausdruck der dynamischen Entwicklung schlechthin ".Es ist manifestierte Mystik voller biblischer Bildsprache, wo das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale, der Höhepunkt europäischer Baukunst zusammenfassen. Vom Baubeginn (Geburt) angefangen spiegelt die gotische Kathedrale bis zu ihrer Fertigstellung (Entwicklungsziel) mit ihrer wechselhaften, krisen- haften, gottvertrauenden, langjährigen Bau-Sieger-Geschichte metaphorisch und symbolhaft die Entwicklungs-Individualisierung-Geschichte eines jeden Einzelnen wieder. Nichts menschliches ist ihr fremd. Deshalb besucht man immer und immer wieder die Kathedrale. Das ist der Punkt, den es zu begreifen gilt und nur das ist das Geheimnis des Straßburger Liebfrauen- münsters. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) (Erlösungs)- Sehnsucht nach Selbstsein einer Entwicklungs-Individualisierung. Es ist die wahre Lebensquelle als Besuchermotivation und die Bauarchitekturfakten und Wissens-Zahlen sind nur zweit- rangig. Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kultur- begriff" " in Zukunft-Strassburger Muenster. V.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und auch der Evolution des vergehens und werdens unterworfen. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, technischen und materiellen Fortschritt weiter so festhalten, als wenn er absolut wäre. Georg Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These vom Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist, in der die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform nicht mehr der Verkleidung eines Kunstwerkes z.B. Architektur, Musik, Philoso- phie, Malerei, Bildung, Religion, Dichtung, Schriftstellerei, Wissen- schaft bedarf, wenn es mit der Kunst oder Religion nicht mehr weiter geht und diese keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr auf die kulturelle Entwicklung des Einzelmenschen haben. Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit noch- mals zu schaffen und der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums als Kulturträger bedarf wie zum Beispiel die Wahrheits-Individua- lisierung durch das gotische Lernprinzip. VI.) Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle lungsphasen der Menschheit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwicklungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle Medium genauso zutreffen wird. VII.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Ent- > Die Details der Formensprache der Gotik sind identisch mit den Eigenschaften der Entwicklung als die Formensprache der Lebensentwicklung. Die Gotik lebte und wurde erst ge- * I.) Alle Formen, welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer- und Schnitzer- II.) Die Mystik des Kirchenraumes einer gotischen Kathedrale entspricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott in der mystischen" Eins-Werde-Erfahrung " findet sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathe- > Die Gotik steht für das Frühlingshafte, Zukünftige und * I.) Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr ver- II.) Die Jugend wird nicht ohne Entwicklung der Immanenz und wenn er nicht mehr transzendieren kann, überleben können und wenn III.) Es ist wieder ein Quantensprung von bspw. Kants entwickelten kategorischen Imperativ als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde " zum gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kategorisch ist. IV.) Wenn einer seinen Entwicklungs-Vorbild-Weg gegangen ist, hat V.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes VI.) Siehe auch " Evolutionärer Zeitbegriff Albert Einsteins in "evolutionäre Allzeit-Jetzt-Nutzung VII.) Siehe auch " In eigener Sache " in Entwicklungsgotik 9 > Die gotische Kathedrale kann als ein Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg zu sich selbst (Gottannäheung) > Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(ge- dersetzung gelernt hat),das Bessere und Höhere im Hier und Jetzt gewollt und egoistisch war für andere, ob er seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen gefolgt ist, nären, säkularen Nachfolge Christi seinen Entwicklungsweg in Gesellschaft und Beruf gegangen ist,alle Dinge und Ge- schehnisse als Mittel zum Rematerialisierungs-Friedens- zweck betrachtet hat, Entwicklungs-Kultur-Lernen gelernt hat, versucht hat seine Individualisierungs-Leben als Einzel-Offenbarung Gottes im Sinne von Meister Eckhart zu leben.weil dies alles das Einzige ist, was den Menschen begründet und seinen Lebenssinn ausmacht*. *I.) Jeder einzelne Mensch ist vor Gott gestellt und erlebt die Nähe des Todes aus seiner eigenen, höchst individuellen, einsamen Sichtweise und ist auf sich selbst zurück geworfen. Der Einzelne kann nur seinen Weg einsam und ganz alleine in dieser Grenzsituation beschreiten, " schwimmen oder untergehen "," zerbrechen oder aufbrechen" und hoffen bis zum Schluss auf ein Wunder und sich überraschen lassen. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die II.) Siehe auch Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick- > Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebens- * I.) Jedes Problem ist generell gesagt immer eine Krise des partiel- II.) Das Problem als Lebensgegensatz lässt sich nicht durch Wissen seits-Jenseits-Dualismus überwunden wurde,weil erst durch den Bewusstseins-Modus Dualität das Problem erst entstanden ist. Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion wird das Er- und Ausgedachte zum Problem und beim mehrdimensionalen Gebrauch der Entwicklungstranszendierungskraft als Konkretion löst sich das Problem auf. III.) Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Reizung unserer Sinnesorga- II.) Siehe auch " Gewissensentscheidung als Problemlösung" III.) Es ist der Drang alles weiter zu entwickeln, was kennen gelernt wurde. Es ist die Verbesserung des ehemals Besten als das Neue. Es wird alles getan in der Absicht, um es schlussendlich zu überwinden, um zum Frieden zu gelangen. IV.) Wenn alles als Entwicklungs-Sinn-Mittel zum Individualisie- V.) Im Mittelalter war es meistens eine ilIusion " vom Vielen zum Einen " zu gelangen, weil die Mehrzahl der Menschen arm waren, noch nicht einmal das Lebensnotwendigste hatten und die wenigsten lesen und schreiben konnten. Man muss erst etwas haben und sein, um es zu überwinden. Alles Maßlose und entwicklungsüberflüssige VI.) Der gotische Geist als religiöse Kraft ist immer die Vertikalrich- * Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. VII.) Die Gotik ist ein in Frankreich entwickelter Baustil um 1280 *1.) Siehe auch Zukunft Strassburger Muenster und Zukunft der Notre Dame in Paris 2.) Wenn wir vom nationalen Heldentum sprechen steht Dante Alighieri für Italien, Miquel de Cervantes für Spanien, Rembrand van Rijn für Holland und William Shakespeare für England. Der franzö- sische Held aber, dass ist die gotische Kathedrale. Ganz Frankreich ist in diesen nationalen Momenten verkörpert. Der Genius Frankreichs findet hier seine ihm gemässe körperliche-irdische Hülle. Es ist der Menschenschlag der Nordfranzosen, der in der Gotik seine Hero- VIII.) Von der Bezeichnung der Kathedrale als "Dom" in Norddeutsch- IX.) Viele hunderte von Jahren bis zum 19.Jahrhundert fanden die go- X.) Selten hat sich der Geist der Gotik unbedingter und grösser im Plan offenbart, als in den Pyramiden *. * Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. XI.) Der persönliche Entwicklungsweg kommt in der Bibel nicht vor. Die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der eigene Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg. Der einzige Heilsweg geht dann nicht mehr nur über Christus, sondern im persönlichen Verhältnis zu Gott durch Entwicklung, wo sich im persönlichen *1.) Nur über Armut, Entbehrung und Leiden ging bisher der Weg aller Religionen ins Göttliche. Erst das Leiden hat der Menschheit 2.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes. Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen. Wer auf sein Leid tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe 3.) Nach dem Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd nur jeder Schmerz, den zu überwinden, wir Kraft besitzen. Es war für 4.) " Ohne Leiden bildet sich kein Charakter "*. * Freiherr von Feuchtersleben. XII.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer der eigene, gegangene Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Welt " in säkulare,evolutionäre Nachfolge-Christi XIII.) Siehe auch " Gotisches Lernprinzip in der Berufs- und Ar- XIV.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen XVI.) Siehe auch Gesellschaft-und Entwicklungsmensch XV.) Siehe auch Bringschuld einer Individualisierungs-Entwicklungs- losigkeit XVI.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip XVII.) Im persönlichen Entwicklungs-Individualisierungsweg erfüllt XVIII.) Der Individualismus als die Entwicklungseinzigartigkeit ist XIX.) Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, XX.) Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mit- XXI.) Deshalb gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wis- XXII.) Es gilt in Anlehnung an das Wort von Meister Eckhart: " Einen Menschen zur Entwicklung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt zu erschaffen ". Entwicklung wird als etwas Lebendiges angesehen was erschafft, während die erschaffene Welt als leblos und vergäng- XXIII.) Das neue Jugendverständnis ist nicht eine Sache der Anzahl XXIV.) Der Alterungsprozess als kunstwissenschaftliche Vergleichs- XXV.) Die Lebensauffassung eines Entwicklungsmenschen ist vom unruhigen, unsicheren leidenden, lebensschweren, überpersönlichen, unrhythmischen gotischen Geist geprägt, während im Gegensatz der Alltagsmensch die Lebensauffassung des ruhigen, sicheren persön- * 1.) Der Humanismus ist zu schwach für einen tief greifenden Wandel, um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietzsche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien oberflächlich gewesen. 2.) Der Humanist als der viel Wissende liebt die Welt gerade um 3.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur 4.) So müsste das chaotische und Bestialische von selbst abklingen, Kriege, Verfolgungen, Streitigkeiten zum abgelebten Anachronismus werden und die Ungerechtigkeiten in der Welt mit zunehmen der humanistischer Bildung nach und nach verschwinden. Aber dieses Gut-Böse-Feindbild ist etwas zu einfach, dass es nur eine gebildete, obere zivilisierte Schicht gibt der eine untere, ungebildete unzivili- * Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Ge- loge und Autor zahlreicher Bücher. Er sprach und schrieb meistens lateinisch. Als büchergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals 5.) Aber statt der gelehrigen Humanis triumphierte die Intoleranz (Reformationsstreit) und dieses war dann die tiefste Ursache für seinen raschen Niedergang. Seine Ideen waren gross, aber nicht 6.) Der Humanismus ist kein Vorläufer des Liberalismus. Keinen Augenblick denken Erasmus und die Seinen daran dem Volk dem ungebildeten, unmündigen Volk das geringste Recht einzuräumen, obwohl sie abstrakt die ganze Menschheit lieben. Dem alten Adels- * Die Textabschnitte Nr. 2 bis Nr. 6 in inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig, " Triumpf und Tragik des Erasmus von Rotterdam". XXVI.) Die Wirkung der gotischen Kathedrale ist innen. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form zugelangen. Ob dieses Suchen durch die Vernunft (Scho- * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. XXVII.) Beruhigte, saturierte, glückliche, nur noch den Genuss su- * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. > Die gotische Architektur ist ein umfassendes Gesamt- * " Wer die Geometrie (der Kathedrale) begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen " * . * Galileo Galilei war ein italienischer Universalgelehrter. Er war Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker und Astronom. > Zahlen bedeuteten keineswegs nur irgend welche Mengen und Grössenangaben, sondern waren religiöse-symbolische Arithmetik, nach der sich das mittelalterliche Weltbild ordnete. Die Nummerologie basiert auf der Annahme, > Beispielsweise wird bestimmten biblischen Zahlen eine besondere sprachliche metaphorische Bedeutung zuge- > Auch ein Grundmass der Vollkommenheit war für die Baumeister das Quadrat. Aus den Zahlenverhältnissen des Quadrats wurden die Proportionen am Bau abgeleitet; man sagte, es sei " ad quadratum " zu bauen. Die Zahl neunzehn, zusammengesetzt aus der Quersumme von sieben und zwölf, war schlechthin die magischste aller Zahlen und steht für * I.) Nach der " Vier-Stufen-Theorie "existieren vier Weltebenen. Die äussere, materielle Realwelt, die virtuelle (digitale) Möglichkeits- II.) Vierzig Jahre ist ein grosses "lithurgisches Datum" des Lebens, ein biblisches Datum, Datum des Mittagsdämons, Datum der zweiten Jugend, ein Entscheidungsdatum für den Menschen. Dass ist das Datum, das Gott gewählt hat, um den Menschen mit dem Rücken an die Wand zu stellen,der sich bis dahin durchzuschlängeln versuchte. III.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in IV.) " Das Wahre ist das Ganze " *. * Georg Friedrich Wilhelm Hegel, deutscher Philosoph. V.) Es ist der auch wissenschaftliche, überwundene Dualismus z.B. * René Descartes war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler. VI.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen VII.) Diese vorherrschende dualistische Sichtweise wird als normal angesehen und findet seinen Ausdruck in allen menschlichen Lebens bereichen. In der westlichen Schulmedizin z.B. hat der Körper kein vitales Lebenszentrum, sondern ist nur eine Ansammlung von orga- VIII.) Jede Krankheit, jede Krise und jedes Problem sind allgemein gesagt immer eine Krise des partiellen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung als mangelnde Entwicklungs- IX.) Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale Aussage der Entwicklung. Evolutionsprozesse entziehen sich einer exakten Vorhersage und es hat sich immer entwickelnd ergeben. Deshalb ist alles langfristig festgelegte ent- X.) Siehe auch " Siehe auch " Berufliche Planung " Nr. IV in vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Ent- wicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf XI.) Der Glaube wird als objektiver Begriff angesehen, weil er das Ganze also auch die unbekannte Wirklichkeit in der Totalität mit erfasst und das noch nicht Entwickelte, als die noch zu erfahrene Realität mit ein schliesst. Die Totalität lässt sich nur durch den Glauben erfassen und sie lässt sich nicht durch eine Wissens- und Erkenntnissumme rationalisieren und objektivieren. Wenn ich in " unbekanntes Terrain " vorstosse, nützt mir meine Ratio, mein ganzes Wissen, alle Beratung und meine Erfahrung wenig, aber wenn ich XII.) Warum sind viele Quantenphysiker gläubige Menschen ? Der Glaube wird philosophisch als eine übergeordnete Kraft definiert die das Universelle, Archetypische (Welt der Ideen) das Individuelle und das Angeborene miteinschliesst. Der Glaube und die Gefühle sind ein konkretes Faktum und die Kraft des Wahrmachens. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfah- XIII.) Der Glaube wurde während der Aufklärung in rationales Vernunftswissen transformiert (Versachlichung der Aufklärung) XIV.) Warum wurde der Lebensglaube geistes- und lebenswissen- XV.) " Wir sind von der Wissenschaft und Technik vom Aberglau- * Max Planck, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger. XVI.) Beim gotischen Lernprinzip stehen sich neurologisch gespro- XVII.) Das dualistische und deterministische Denken gilt im heuti- 4 Baukunst- und zeitgeistgeschichtliche Einführung in die Gotik.
> Das abendländische Mittelalter steht unter dem Zeichen des Vertikalen für die seine Dome und die Kathedralen zeugen davon. Kein Bauwerk dieser mittelalterlichen Epoche und auch kein anderer Baustil ist so von voller Mythen und Rätsel wie die gotische Kathedrale bis zum heutigen Tag. Die Gotik ist eine Stilepoche in der europäischen Kunst- geschichte, die ihre grösste Bedeutung in der Architek- tur hat. Hier besonders bei der Kirchenbaukunst. Der gotische Kathedralenbau gilt als herausragende Kunst- schöpfung und Höhepunkt europäischer Kunst und Aus- druck der geistigen Entwicklung, die scheinbar aus dem Nichts entstanden ist und vereint ausschliesslich christ- liches Gedankengut von antiken Bautraditionen befreit. Der gotische Architekt wurde europaweit stilbildend und bildet kunsthistorisch und geistesgeschichtlich den Höhe- punkt und Abschluss des christlichen Mittelalters. Die gotische Kathedrale ist eine Welt für sich. Darin ruht ihr Wesen. Sie gilt als höchstes Maß für die Kunst und nicht nur als ein Bau- und Kunstwerk zu verstehen, sondern durch die Kunst hindurch weist sie auf ihr Urbild und ihren Ursprung hin und will " den Himmel sinnenhaft erfahrbar machen". Es ist eine Verschmelzung der christologischen-theologischen Dimension mit der geistig-sinnlichen Erfah- rungswelt und eine Baukunst, welche in körperlicher Ge- stalt das Leben des Geistes erfasst. > Die gotische Kathedrale ist Bedeutungsträger für die Idee des Göttlichen, Versinnbildlichung religiösen Gedanken- gutes, Versinnlichung der Glaubenskraft, Vermenschli- chung des Gottesbildes und die Erfüllung des Wunsches nach mehr Gottesnähe. Sie stellt eine Synthese dar von einem Maximum an Gottesnähe verbunden mit einem Maximum an Weltnähe. Über die künstlerische Qualität hin- aus bekommt das Artefakt Wert, Rang durch die einzig- artige, emotionale Wirkung. Im modernen Sinne ist der gotische Baustil mehr (Religions)psychologie, (Entwick- lungs)philosophie und Quantenphysik als ein Kunststil und wissenschaftliche Bautechnik und ihre Dreiheit besteht in der Konstruktion, Kunst und religionsmysti- schen Bedeutung. Die konstruktiven Formenelemente sind Mittel, um Stimmungen zu erzielen, zu kultivieren und das mächtige Ur-Lebens-Grund-Seelen-Gefühl als starker Aus- druckswille in eine Kunstform zu kleiden. Vereinfacht formuliert bestehen gotische Kathedralen bauarchitek- tonisch aus einem steineren Gerüst und gläsernen Wän- den durchtränkt " vom mystischen Geist " als die Quelle aller Religion. Die Gotikkunst hat die Aufgabe, die be- stehende göttliche und weltliche Ordnung zu bestätigen und ihr Dauer zu verleihen. Geometrie und Licht der Kathe- dralen sollten den Menschen einen Hinweis geben auf die vollkommene göttliche Ordnung. Gotik ist das Verhältnis zum göttlichen, die Enträtselung der Gottesidee und in Stein gehauenes Gottes(er)lebensgefühl und gläubige Gotteserfahrungsgewissheit. Wenn ich die Kathdrale eintreten herrscht Frieden und Ruhe.Gott ist mit dem Frieden (Gliederungspunkt Frieden) mitgesetzt und identisch. Der endlose Raum und das Licht als Baustoff und Träger der zeitlosen Botschaft. Es ist Versinnlichung des religiösen Lebens als Verinnerlichung des Religiösen. Gotik und das Christentum bedingen sich gegenseitig *. * Siehe auch Gotik und Mystik bilden ein Geschwisterpaar und finden sich im Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständnis "eines Meister Eckhart wieder.
II.) Der Gotikbegriff ist erst nach der Gotik entstanden und südlich der Alpen wurde er als Scheltname für rückständig und hinterwäld- lerisch verstanden, während die gotischen Bauwerksformen in Italien einen hohen künstlerischen Wert besaßen. Da die Gotik zum verteufelten Mittelalter gehörte, wurde der Stil von einem Grossen Teil der nachfolgenden Kunstschaffenden und von den ersten Geistern der vergangenen Jahrhunderte wie z.B. vom Schriftsteller Francois Fénelon und vom Philosophen Voltaire mit Verachtung betrachtet. In der Renaissance war die griechische und altrömi- sche Kunst angesagt und deshalb war die Gotik des Mittelalters als "stilo desco=deutscher Stil" verpönt. Bis ins 18. Jahrhundert war die Gotik der Inbegriff für schlechter Stil. Es ist richtig, dass im nor- dischen, gotischen Stil Elemente des Barbarischen enthalten sind, was als primitiver, verbauerter, gotischer Wesenszug interpretiert wird. In den barbarischen Völkern bleibt immer wie sie sich abmühen etwas Dunkles, Wildes und Gewaltsames, in den kultivierten Völkern etwas Helles, Klares und Müheloses. IV.) Die gotischen Kunstwerke keineswegs Gebilde mittelalterlicher Rohheit oder Werke des Unvermögens, sondern sind nur Teil einer grösseren, über die ganze Erde verbreiteten Formenwelt. Der goti- sche Geist gehört seiner ganzen Natur nach jenem, man könnte wieder sagen barbarischen religiösen Urgefühls, dass auf heftige Sehnsucht des unstillbaren Vervollkommnungstrieb zurückzu- führen ist. In Wahrheit ist dieser primitive, barbarische Wesenszug ein individuelles Charakteristikum der Ursprünglichkeit, Lebens- direktheit und Mittelbarkeit, Lebenswirklichkeit und Lebensin- dividualisierung, der sich der Anpassung und Normierung wider- setzt und ist nicht das verächtliche, barbarische Werturteil der Ungebildet und Ungehobeltheit einer Unkultur. V.) Der Gegensatz des Barbarischen ist ein Zustand, in dem die Norm herrscht, wo der Mensch und die Natur jenem lebendigen Formalis- mus unterworfen sind, der Kultur genannt wird. Beide Formen aber sind notwendig und ergänzen, ja durchdringen sich einander und sind zwei Kraftfelder, die sich hier anziehen und dort abstossen, aber erst dieser Widerspruch macht das schöpferische Genie der Menschheit aus. In diesem Sinne ist die gotische Form die männliche, sie ist die zeugende und anregende Form*. * Nr. II bis Nr. IV In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist VI.) Etymologisch ist das Wort " lernen" mit den Wörtern "lehren" und "Liste" verwandt und gehört zur Wortgruppe von " leisten ", das ursprünglich " einer Spur nachgehen, nachspüren, schnüffeln" bedeutet. Im Gotischen heißt "lais" " ich weiss ", bzw. genauer " ich habe nachgespürt " und " laists " für " Spur ". Die indogermanische Wurzel lais- bedeutet "Spur, Bahn, Furche". VII.) Es ist unmöglich das Wesen der Kunst von der Schöhnheit zu bestimmen. Hier sei an Goethes Ausspruch vor dem dem Straßbur- ger Münster erinnert: "Die Kunst ist lange bildend, ehe sie schön ist und doch so wahre, grosse Kunst ja oft wahrer und grösser als die schöne selbst ". Der Wille der Kunst ist eine bildende zu sein und ein Inneres so auszudrücken, dass es ein Äusseres wird. VIII.) Der gotische und der griechische Geist haben in den Jahrhun- derten der christlichen Kunst mächtig miteinander gerungen und einen Kampf um die Form ausgetragen. In dieser Auseinanderset- zung musste der Geist der Gotik siegen, weil das Schwergewicht der Kunst verlegt war von aussen nach innen und vom Sinnlichen zum Seelischen. Früher war der Mensch in der Welt gewesen, als ein Teil davon und die Welt war für ihn da. Jetzt wurde die ganze Welt nur noch im Menschen als Mittel zur religiösen, seelischen Entwicklung betrachtet. Diese neue Sichtweise musste zu einer Umwertung und Umgestaltung der Form führen. Deshalb ist der gotische Geist in Europa solange mit dem Christentum im Gleich- schritt gegangen. Gotik ist seiner ganzen Natur nach das religiöse Ur- und Sehnsuchtsgefühl des menschlichen Vollkommenheits- und Einheitsstrebedranges, welches den einzelnen Menschen vor Gott mit der ganzen Schwere der Verantwortung stellt, sich mit dem Unbegreiflichen unmittelbar auseinanderzusetzen *. * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. IX.) Wie Mozart ein mit der Bestimmung zur Kultur geborenes Ta- lent gewesen ist und wie im Gegensatz Beethoven Genie in seinen höchsten Werken noch barbarisch anmutet. X.) Denn alle kulturellen Werte waren nicht möglich ohne die Reli- gion. In allen bekannten geschichtlichen Kulturen ist Religion we- entliches Element der Kultur und ihre bestimmende Mitte. Fast 90 Prozent unserer Gesetze und kulturellen Werte haben ihre Wurzeln in der Bibel. Es gibt keine religionsfreie Kultur ausserhalb der mo- dernen, technischen Zivilisation. Religion und Kultur gehören zu- sammen wie der Schlüssel zum Schlüsselloch, aber die Kultur und Kunst kann nicht zur Religion gemacht werden. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung, der Begriff Religion wiegt schwerer und ist geschichtlicher als die Begriffe der Kultur und Architekturkunst. XI.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen XII.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster XIII.) In der Aufklärung als Welterklärungsmodell ohne Götter- und übernatürliche Kräfte hat sich der rätselhafte und mit Religion behaftete Seelenbegriff zur Psyche und Psychophysik (Lehre von den seelischen Kräften) als Wissenschaft gewandelt. Er wurde durch den " Bewusstseinsbegriff " ersetzt und dadurch völlig unreligiös verwendet. In der praktischen Psychologie heute verbirgt zumeist die materialistische "ich Vorstellung", dass seelisches nur oder vorwiegend als Produkt körperlicher Prozesse und das Geistige nur als Ergebnis physikalischer und chemischer Prozesse im Gehirn zu betrachten ist. Obwohl es verschiedene Seelenauffassungen gibt, hat " die Idee der unwissenschaftlichen Seele " alle wissenschaft- lichen Begriffsbildungen, überlebt und " der Tummelplatz die Seele als Psyche ", was nicht das tiefere Wesen und das kategorische Individual-Lebenslogos dieses Entwicklungs-Prozess-Lebens-Kernes ist ", erst einmal durchschritten werden muss. Das Seele wird im Hinduismus als " das höhere Selbst" verstanden. Die Seele ist kein Gegenstand des Erkennens, So wie es kein Bewusstsein vom Leben gibt und Tod gibt, gibt es auch kein Bewusstsein von der Seele. Es gibt immer nur Bewusstsein von etwas " als Gegenstandsbewusstsein", aber die Seele schwindet mit der gegenstandslosen Wahrnehmung. Die Seele ist aber das dem Körper verleihende Lebensprinzip an sich, die dem Körper aufbauende und erhaltende Vitalkraft schlechthin, ohne die der Mensch gar nicht bestehen könnte und ohne die ja auch sein materieller Körper sofort zu leben aufhörte. Der Mensch besteht aber nicht nur aus Körper und Seele, denn er ist eine Drei-Einheit bestehend aus Körper, Seele und Geist. XIV.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Das religiöse Seelenbe- griffsverständnis" in Die-Zukunft-des-Christentums
XV.) Die Grundgefühle Ruhe und Glück (griechischer Geist) und Unruhe und Leid (gotischer Geist) sind Urkräfte der Seele als die beiden Pole des menschlichen Lebens überhaupt und ist die Formel, mit der die ganze Entwicklungsgeschichte eines Menschen gedacht werden und das ganze Leben universell abgeleitet werden kann. Zwischen ihnen findet alles Platz, was jemals geschaffen worden ist. Letzten Endes weist alles auf diesen einen grossen Gegensatz zurück, der in der Natur des Menschen begründet liegt. Es ist die Ehrfurcht vor dem Gesetzlichen. In der Kultur wie auch in der Kunstgeschichte wechseln die griechischen und die gotischen Formenwelten mit- einander ab, sie bestimmen, beeinflussen und durchdringen sich gegenseitig und wirken im ewigen Wechselspiel gegeneinander *. * Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.
XVI.) Siehe auch Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungs- losigkeit
XVII.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
XVIII.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer nur der eigene Entwicklungs-Individualisierungs-Weg in der Welt " in Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi
> Die Gotik ist die Kunst mit der grössten Tiefe, sogar tiefer als die Renaissance, die fälschlicherweise als der Höhe- punkt der europäischen Kunstgeschichte angesehen wur- de. " Die gotische Kathedrale ist die umfassenste Kirchen- gestalt, die in der Geschichte der christlichen Kunst er- schienen ist, die umfassendste und die jüngste. Keine Reflexion, kein historischer Relativismus vermag ihr den Charakter des Jugendfrischen, Frühlingshaften zu nehmen, den des Erneuerten. Eine mit Kunst befasste Historie und ein Kunst- und Architekturstudium sind nicht imstande, die gotische Kathedrale ausreichend zu erklären. Die Kunst- und architektonische Betrachtung erfasst nicht das ganze Sinnliche und Geistige der Kathedrale und mit dem gewohnten Kunstwissen und den Stilmitteln ist es nicht möglich, die religiöse Stimmung, das Eigentümliche und die ergreifende, emotionale Kraftwirkung der goti- schen Kathedrale zu erfassen. Die Erkenntnis der goti- schen Kathedrale ist das schwierigste Problem der Kunst- geschichte, aber richtig erhellt, am meisten Erkenntnislicht verbreiten kann *. * Hans Sedlmayr, österreichischer Kunsthistoriker. I.) Die Grundkräfte der gotischen Kathedrale waren u.a. von Bern- hard von Clairvaux das neue Gottesbild und Gottverhältnis (als lichtes Lebens- und Gottesgefühl), von Hugo und von St. Victor die neue Lichtmystik, von Abälard die neue Schärfe des rationalen Denkens und von Abt Sugar von Saint Denis (Paris) die neue Schau der Kunst. Das Licht wurde als Baustoff benutzt*. * Hans Sedlmayr, österreichischer Kunsthistoriker. II.) Siehe auch " Gott ist Licht und das Licht verleiht den Dingen ihre Schönheit " in das Licht der Gotik und der metaphysische Lichtsinn
> Der Steincharakter der Kathedrale ist akkumulierte, reli- giöse, gläubige Substanz der Volksfrömmigkeit dieser Zeit und über die Zeit hinauswirkende, lebendige, idealisierte und verklärte Steinkraft als wortlose Weisheit. Sie ist nichts nachträglich, hinzugedachtes, sondern die Mystik des go- tischen Domes als magische Anziehungskraft, die heute noch die Menschen in ihren Bann zieht, war von den Erbauern der Kathedrale als Ziel- und Wirkursache von Anfang an vorgesehen. Jedes Kunstwerk erfüllt seinen Sinn in sich selbst und der daraus sich ergebenden menschen- formenden Wirkung. Es ist die Kultur der Vergangenheit als nicht abgeschlossene, offene Kultur, die sich in der Gegen- wart als Entwicklungs-Kultur-Lernen neu erschliesst *. * I.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes
II.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster
III.) Siehe auch " Die Krise der Gesellschaft sind immer weniger Einzelne, aber die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr Ein- zelne " in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch
> Die Kathedralenbauzeit betrug in der Regel 80 bis 100 Jahre. Deshalb sind die großen und bekannten französi- schen Kathedralen oft innerhalb eines Jahrhunderts vollendet worden. Aber es gab auch etliche Kathedralen, an denen wegen notgedrungener Baupausen 150, 200 oder 250 Jahre gebaut wurde und das kunstfertige Werk vieler Generationen war. Während der baulosen Zeit ist aber auch die Bauformensprache vorangeschritten und es haben Stilverschiebungen stattgefunden. Deshalb reicht die Zeit- tafel einiger gotischer Bauwerke von der Romanik bis in die Spätgotik hinein. Der Frühling der Gotik beginnt in der Zeit von 1140 bis 1200, die Hochgotik war von 1200 bis 1270, die Royantgotik als das Welken in der Zeit von 1270-1375 und die Flamboyantgotik, welche das Ende dieses Baustils einläutete und die Zeit gegen den gotischen Baustil arbei- tete von 1375- 1500. In der Nachgotik lebte der gotische Bau-til auch ausserhalb seiner Epoche fort und ist als Barockgotik als Mischform zwischen Barock und Gotik so- gar in der Barockzeit nachweisbar. Im 19. Jahrhundert fand der Baustil der Neugotik als Spielart des Historismus neues Interesse. Aber die Hauptepoche der Gotik war spätestens zum Beginn der Renaissance vorbei, weil der Mensch und nicht mehr Gott das Maß der Dinge wurde und die Dies- seits- und nicht mehr nur die Jenseits-Sichtweise im Blick- winkelmittelpunkt des Menschen stand *. * I.) Die Gotik war keine einmalige Erfindung mit einem erstmali- gen sichtbar werden, sondern die neue Stilform entstand aus einer fliessenden Entwicklung heraus. Deshalb ist die oben genannte Peri- odeneinteilung der Früh-,Hoch- und Spätgotik nur eine Grobein- teilung.
II.) Nachdem Descartes im " cogito ergo "sum die Selbstgewissheit des Bewusstsein behauptet und an die Stelle der Selbstgewissheit der religiösen Erfahrung gesetzt hatte, hat die Philosophie der Neuzeit das Bewusstsein als alleinige Realität vertreten. Die Welt ist vom " Ich" aufgebaut und deshalb ist das Denken in den Nihilis- mus geraten. Der Mensch darf sich nicht auf Kultur und Bewusst- sein begründen und sein Heil erwarten und seine Existenz davon abhängig machen und das in Wahrheit einer anderen Begründung bedarf, weil Kultur und Bewusstsein nur ein Ausschnitt und nicht das Ganze darstellt. Das Bewusstsein des Menschen ist nichts gesichertes und konsistentes, sondern etwas ungewisses und labi- les. Es bedarf nur einer Veränderung oder eine Krise, welche die Sicherheit des Bewusstseins erschüttert als Beweis, dass auf das Bewusstsein kein Verlass ist *. * Dieser Textabschnitt wurde entnommen " Der Mensch in dieser Welt ", Hans Zehrer, Rowohlt Hamburg, Stuttgart, 1948. 4.1 Willkommen im Licht - das Bauprinzip der Gotik ist ein neues Verhältnis und Erlebnis zum Licht und Raum.
> Keine Kirchen sind so spektakulär und umgeben von so vielen Rätseln, wie die gotischen Kathedralen. Das stärkste Ausdrucksmittel der Gotik ist das Licht, nicht das natürli- che, sondern das übernatürliche Licht, dessen Inhalt der Verwandlung und Erleuchtung der Menschen dient. Beim Neuplatonismus, der philosophischen Lichtgrundlage ist das Licht die transzendale Wirklichkeit, die alles erschafft und den Geist erhellt und den Körper heilt. Das Streben nach Licht als das Streben nach Höherem und einem mündigen, individuierten Menschen. In all seinen Formen ist es das Prinzip der Gotik und das Licht ist die Hauptperson dieser Licht- und Illusionsarchitektur, wo das Licht als Bau- stoff benutzt wird und der Lichteinfall irisierende Stim- mungen zaubert. Der niedrige Geist erhebt sich mit Hilfe der schwerfälligen Materie zum wahren Licht. Die Leucht- kraft des Jenseits erzeugt die übernatürliche Lichtstim- mung, welche den gläubigen und nicht gläubigen Be- trachter, den Ergriffenen, den Tourist wie Kunstliebha- ber gleichermaßen in den Bereich des Jenseitigen entrückt. Die gotische Kathedrale will nicht allein für das Tageslicht transparent sein, sondern möchte in ihrer Gesamtheit für eine unsichtbare Wirklichkeit transparent sein. Das goti- sche Licht ist kein von der natürlichen Aussenwelt herein- kommendes, sondern von den Glasfenstern aus strahlen- des, übernatürliches, wirkendes Licht. Das durchgelasse- ne Tageslicht spiegelt eine unsichtbare, metaphysische (heute würden wir sagen eine quantenphysikalische) Wirklichkeit wieder. Die Menschen erleben den Satz " Gott ist Licht " und das Licht verleiht den Dingen ihre Schönheit. Materie wird zu Licht ist das Wesen der gotischen Kathe- drale. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung*.
* I.) Der Geist wird als die universelle Sprache unseres Universums betrachtet, in der Quantenphysik wird der Gottesbegriff zur Infor- mation und in der Biologie gilt Licht als Schöpfung und Energie allen Lebens. II.) Siehe auch " Das Licht der Gotik und der metaphysische Lichtsinn "
> Bei der Entwicklungsbetrachtung der gotischen Kathedra- le geht es nicht um Rückfall und Romantisierung des ver- sunkenen Mittelalters, aber das dunkle, drückende, un- wissende und düstere Mittelalter hat auch das hellste Licht hervorgebracht, zu keiner Zeit gab es so " grosse, geistige und geistliche Lichtgestalten " z.B. Meister-Eckhart und wurde so kulturtief und lebenswesentlich gedacht (Dieses war auch die Zeit, wo viele neue Orden ihren Anfang nah- men). Es ist nicht das unaufgeklärte Mittelalter, sondern die helle Seite der Mystik als der tiefe (Glaubens)geist dieser Zeit, welcher über die menschlichen Bedrängnis- se hinweg tröstete. Das Mystische als eine Art gotischer Gottbezogenheit durchdringt alle Teile des gotischen Bau- es und entwickelt sich dem Lichte entgegen. Gott ist rein, klar und nur Licht und deshalb kann Gott nirgends gefun- den werden als im Licht (Frieden). Die Theologie der Meta- phormose des Lichtes besagt, dass die wesenhafte Gott- substanz Licht ist, was auch quantenphysikalisch" einleuch- tend " ist *. * I.) Gott ist Licht. Das ist eine grundlegende Erkenntnis der modern- enQuantenphysik. Die kleinsten Teilchen, die für das Auge unsicht- baren Schwingungen, die meinen Körperformen, sind informierte, hochfrequente Photonen (= Lichtteilchen/Lichtschwingungen). Mein ganzer Körper,jedes Organ, jede Zelle ist zusammengesetzt aus unzähligen solcher Lichtteilchen, aus informierten, in unter- schiedlichen Frequenzen schwingenden Photonen. Aus solchen Photonen setzt sich überhaupt die ganze Schöpfung zusammen. Alles ist aus Licht gemacht und kommt aus dem LICHT. Durch die unterschiedlichen Frequenzen, in denen dieses Licht vibriert, ent- steht der Eindruck der Vielfalt des Lebens. In der Tiefe aberbesteht alles aus der gleichen Substanz: Licht*. * Die Lichtfibration ist bei dem meisterhaften Landschaftsgemälde " der Sämann bei untergehender Sonne " von Vincent van Gogh spür- bar sichtbar. II.) Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Reizung unserer Sinnesorga- ne durch Lichtwellen und Moleküle die einzige Quelle unserer In- formationen zur Welt sind. Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert und es ist der Entwick- lungs-Lebens-Werde-Formwille-Prozess in der Geistdurchdrungen- heit, wo dieses Bewusstsein gebildet wird. Der Entwicklungslern- prozess ist eine dynamische Auffassung der Formenerfassung als Prozessprägekraft des Formens, wo das Gestaltlose, Innerliche des Entwicklungsgeschehens durch Transzendierung " als Kern- spaltung des Individualisierungs-Seins( Individual-Logos) " zur Wissens-Form-Klarheit transformiert wird, wo das Innerliche veräusserlicht und eine Nichtform in eine neue (Wissens)form gebracht wird. So erfolgt wissenschaftlich unscharf gesagt in der " Entwicklungs-Auseinandersetzungs- Prozess-Bewegung " die Neuschöpfung im und durch das Licht. Licht ist die eigentliche Substanz von allem was wir in der Raum-Zeit-Realität wahrnehmen. Licht hat transformatorische, transzendierende Eigenschaften und ist das Prinzip für alles. Licht ist Mittler zwischen körperlichen und unkörperlicher Substanz als das schöpferische Prinzip, das alles Wachstum auf Erden hervorbringt. III.) Siehe auch: " Das Licht der Gotik und der metaphysische Licht-sinn " in Entwicklungsgotik
matorische Kraft des Lichtes, weil es eine höhere Schwin- gung hat als das Dunkle. Es ist auch das "Hässliche und Groteske als der Wahrheitsanspruch" des französischen Schriftstellers Victor Hugo, weil die Tugend nur in der Versuchung mit der Untugend vollbracht wird. Es ist die Unruhe der gottsuchenden Seele, weil diese aller Ruhe Suchziel bleibt als Entwicklungsdrang und Entwicklungs- trieb, welche nach oben dem Licht entgegen strebt und deshalb ständig auf der Suche ist. Gotik und Mystik be- dingen sich gegenseitig, weil die Baukunst dem Men- schen das Göttliche nahe bringen will. Mit der Mystik setzt das sinnliche Element der Gotik ein und Mystik beinhaltet immer Evolution. Gott lenkt und leitet die Schöpfung durch die Prozesse der Evolution hindurch und denkt sich entwickelnd in der Evolution. Evolution ist keine Ersatzreligion, sondern nur der persönliche " Ent- wicklungs-Such-Weg zum Erkenntnis-, Lebenssinn- und Individualisierungs-Licht " zu gelangen. Deshalb ist das Christentum nicht mystisch, sondern nur die Welt. Des- halb ist auch die Mystik eines Meister Eckhart nichts abgehobenes, weltfremdes, kontemplatives, klosteraffi- nes und nur für wenige Einzelne, sondern nur eine für jedermann selbstverständliche, nachvollziehbare Wirk- lichkeitsdimension einer wesen- und naturhaften, not- wendigen Religiosität, wo es den Dualismus "Gott-Welt". nicht gibt. Das tiefste Wesen der Religion lässt sich nicht säkularisieren, aber es lässt sich im Leben erfahren. Durch die Auflösung in das Leben wird das Religiöse entmystifiziert und ist lebensnormal und so real wie die Hand am eigenen Arm. Religion gehört konstitutiv zum Menschsein. Deshalb ist jeder Mensch religiös. Die Religion und der Glaube an Gott sind vom Menschen als Anlage mitgegeben. Alle Lebensfragen werden behandelt, als wenn sie Religion wären. Religion als solche muss keiner Denkbehandlung unterworfen werden* *I.) Das Ende der Evolution wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären als die Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung (Karl Jaspers, Philosoph). Die Überwindung des Dualismus geschieht von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus als Spaltung von Gott und lismus aufgehoben und zur Einheit gebracht wird.
II.) Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisie- rungs-Prozessakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Reli- gion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die religiöse Deutung der Evolution (d.h., wer an Gott glaubt, was Gott im Lebensalltag mit mir vor hat) und vom Leben her entwicklungsindividualisie- rungsmässig zu denken ist das, worauf es nur ankommt. Die Zu- kunft aller Religionen besteht in der natürlichen Religiosität, wel- che dem Menschen eigen ist als die Entwicklung zur individuellen Menschwerdung. III.) Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als "Individualisierungs-Lebens-Bring- schuld Prinzip einer Entwicklungslosigkeit". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ". Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelnd interpretiert. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem " Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzen- dierungs-Geschehen " und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein gelebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar (ich atme nicht, sondern ich werde geatmet). Im selbstwirkenden Entwicklungs- prozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er muss Mensch werden, um sich selbst sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Gesichts-Werdeausdruck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als ich ( " mein Ego ") mir selber bin. IV.) Die philosophische Schule der Mystiker, besonders in der Rhein- ebene beeinflusste die neue Frömmigkeit der Menschen. Die eks- tatische Suche nach Gott in der mystischen Eins-Werde-Erfahrung findet sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Licht- durchflutung wieder. Der grösste Vertreter der deutschen Mystik ist Meister Eckhart. Eckharts Aufenthalt in Straßburg, oft als sein " Straßburger Jahrzehnt " bezeichnet, soll von 1313/1314 bis 1322/1324 gedauert haben und hat auch im Straßburger Münster (Baubeginn 1176) gepredigt. Es ist die Überwindung der passiven, kontempla- tiven, weltverneinenden Klostermystik durch eine aktive Welt und das Leben im höchsten Maße bejahende Lebensmystik, deren tätiges, ethisches Handeln aus dem tiefsten Inneren angestos- sen wird.
V.) Siehe auch die Mystik eines Meister Eckhart
VII.) Der gotische Baustil ist voller Mystik wie eine Barockfassade, ein Gedicht von Johann Wolfgang Goethe, Beethovens Sextett, wie jedes Kunstwerk von Rang oder alles, was das seelische Innenleben befruchtet und erhöht.
VIII.) Mystik beinhaltet immer Evolution und Evolution und Schöp- fung sind das Gleiche. Es ist die Überwindung der spekulativen Mystik der Gotik mit dem Ziel der Gotteinswerdung als " Unio Mys- tica " (vita contemplativa) als geistliches Fühlen zur Entwick- lungsprozesserfahrung und Lebensdialektik als säkularisierte Mys- tik und entmystifizierte Religion des Alltags, welche zur prakti- schen Lebensveränderung führt (vita activa als Entwicklungsfüh- len eines Wahrnehmungs- und Beurteilungsmusters).
IX.) Jede Wissenschaft war einmal Pseudowissenschaft und Speku- lation wegen dem mangelnden Erkenntnisstand. Alles was früher einmal Mythos war, wurde zur Theologie, die Metaphysik zur Physik, der Determinismus zum Indeterminismus, der Dualismus/Rationa- lismus zum Universalismus/Interverbundenheit und die Kausali- tätsprämisse zu den Wechsel- und abfolgenden Zusammenheits- wirkungen. Die Physik (Aufklärung), Philosophie (Vernunftsein- sicht) und Theologie (Glauben) sind durch die Quantenphysik (Aufklärung der Aufklärung) abgelöst worden. Die Frage ist, ob die Quantenphysik die Erkenntnisideen der Mystik als die Urquelle aller Religion wiederspiegelt ? Es muss ganz klar gesagt werden, dass die Quantenphysik kein Beweis für die Mystik ist und dass z.B. die " Schroedingersche Wellenfunktion " absolut nichts mit einer spirituellen Wirklichkeit zu tun hat, abgesehen davon, dass alles eine geistige Manifestation ist. Wenn wir annehmen, dass der derzeitige Erkenntnisstand der Quantenphysik nur von einer ande- ren Perspektive aus betrachtet die Lehren z.B. des Mystikers Meister Eckhart wiedergeben, muss das in die wissenschaftliche Irrtumsecke gestellt werden, obwohl viele Parallelen gegeben sind. X.) Eine Erleuchtung findet auf einer unaussprechlichen Bewusst- seinsebene statt, die erst im jahrelangen, kontemplativen Ringen von einem religiösen Genie durch die " Gnade " erreicht wurde und tiefer liegen muss, während die Quantenphysik eine natur- wissenschaftliche Theorie wie jede andere auch, " nur " durch intellektuelles Nachdenken und durch das Lernen von mathe- matischen Gleichungen rational zu verstehen ist. Es ist ein wis- senschaftliches, intellektuelles Konzept, fast am maximalen Grenzwert und am Gipfelpunkt des linearen Denkansatzes des Verstandes, der Logik und der Vernunft, aber beweisbar und mess- bar. Die Erfassung und Formulierung eines Gesetzes durch die Quantenphysik ist aber noch nicht das Gesetz der Entwicklungs- reife, die einem geschenkt wird und nicht über noch mehr Bil- dung zu erlangen ist. Wenn Quantenphysiker Mystiker und gläubig waren und sind, dann nicht wegen, sondern trotz der Mikrophysik. " Gott wird als allumfassende Liebe " von den Mysti- kern angesehen und wer religiös veranlagt ist, wird nicht bezwei- feln, dass das Ganze viel mehr ist, als die Summe seiner Teile und nur Energie und Information, an den er glaubt. Die Quantenphy- sik in Augenhöhe mit der Mystik zu stellen käme einer transzen- denten Erhöhung der Wissenschaft gleich. Die modernen Mikrowis- senschaften, welche mit Geist, Bewusstsein, Freiheit und ande- ren Wertbegriffen operieren, werden als unwissenschaftlich ange- sehen, weil diese nicht die Auswahlkriterien der wissenschaftlichen Betrachtungsweise erfüllen, aber gerade erst diese Geist-Kriterien sind nachweislich wirklichkeitserschaffend. Der Gegenstand als Objekt der Sinne richtet sich ganz nach der Beschaffenheit unse- res Erkenntnisapparates. Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Erscheinung, wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist, sagte Niels Bohr, dänischer * Dass seit der Renaissance gewachsene Vertrauen in den Ver- stand ist durch die Quantenphysik wieder gesunken, weil es als gesichert gilt, dass die Naturwissenschaft aus Irrationalismen be- steht und die Ratio deshalb nicht als absolut gesetzt werden kann und somit unzuverlässlich ist. In der Makrophysik herrscht immer noch der Mechanismus, in der Mikrophysik aber scheint ein neues Element der Freiheit aufzutauchen. Diese Spaltung hat dazu geführt, dass die heutige Naturwissenschaft zwei Weltbilder besitzt. G XI.) Alles wurde mit Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungs- eigenschaften als Mittel zum Individualisierungszweck geschaffen. Dieses kann als eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebundener Geist, welcher für den Geist geschaffen wurde betrachtet werden, um sich von ihr zu befreien. Entwick- lungseigenschaften, Entwicklungswerte, Entwicklungsattribute und Entwicklungstugenden sind gotische Kathedralsbauprinzipien und führen zu mehr Gott(entwicklung). Was zu mehr Gottentwicklung führt, wird als wertvollster Schatz der Menschheit betrachtet. 4.2 Formensprache und Symbolik der Gotik. (Auflösung der gotischen Kathedrale in Bildhauerarbeit). > In der Architektur wird unterschieden in Früh-, Hoch- und Spätgotik, die sich in den verschiedenen Regionen unter- schiedlich entwickelten. Die französischen Kathedralen von Saint-Denis (Pariser Becken) in Sens (Burgund) gelten als Initialbau und das reine Stilideal hat sich erst in den Kathe- dralen Chartres und Reims gebildet *. * I.) Die Kathedrale Saint - Étienne (St.Stephans-Kathedrale) in Sens wurde ab 1140/45 errichtet und gilt als die erste gotische Kathedrale, während Saint Denis eine ehemalige Abteikirche gewesen ist.
III.) Die füllenden Flächen der Baumasse des Vorgängerbauwerkes der Romanik sind in einer hochaufstrebenden Skelettbauweise vollkommen aufgelöst. Die entmaterialisierte und massenent- schwerte Westfassade erscheint wie eine mächtige Skulptur.
> Die gotische Kathedrale vereinigt drei Temperamente. Es sind die normannische Elemente (konstruktives, küh- nes und hochragendes), keltische Elemente (Phantasie, übersteigendes, farbenglühendes, träumerisches) und mittelmeerländische Elemente (sinnliches und bild- hauerisches)." Die Gotik ist in allen ihren Formen ungrie- chisch und entspringen in erster Line nicht der freien Vernunft, sondern fliessen aus einem stark okkupierten Gefühl. Der griechische Geist hat seinen Gestaltungswillen überwiegend in der Profankunst und der gotische Geist in der Sakralkunst. Die römischen Völker haben sich der griechischen Formen bemächtigt, die nordischen Völker dagegen haben dauernd geschwankt zwischen dem Griechischen und dem Gotischen. Der auf germanische Initiative, zurückführende gotische Stil ist nicht nur ein Gebilde des nordischen Mittelalters, sondern ein Lebens- grund-Urgefühl, was immer gegenwärtig war, wenn in Eu- ropa oder sonst irgendwo etwas Neues mit elementarer Kraft zutage trat *. * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. > Die Gotik orientiert sich nicht an antiken Vorbildern. Es war ein eigener Stil, der sich aus der aktuellen Gesellschaft heraus entwickelte. Sie ist auch nicht vom Himmel gefallen und einzelne Formenelemente befanden sich auch schon in romanischen Bauten. Die konstruktiven Voraussetzungen der Gotik sind in der Romanik geschaffen worden und Kreuzrippengewölbe, Strebewerk und Spitzbogen sind keine genuinen Erfindungen der Gotik. Die frühgotische Architektur ist nicht die Erbin, sondern kann als Rivalin der romanischen Architektur betrachtet werden. Sie ist bewusst im Gegensatz zu ihr geschaffen. Die gotischen Architekten machen sich dieses Erbe zu nutze, aber sie formten all jene Bauelemente in einer Weise um, die ein neues, anti-romanisches Architektursystem als Ausdrucks- gestalt einer neuen religiösen Thematik ergab und eine sehr freie, unabhängige Stilepoche begründete, welche eine neue, vollkommene (Licht)idee verwirklicht. Es war Abt Sugar, der in der Abteikirche in St. Denis (Pariser Becken) zum ersten Male diese Stilelemente in einem Baukörper zusammengefasst hat. Abt Sugar konzipierte die Kathedrale theologisch und bezieht sich auf die Schrif- ten des Schutzheiligen Dionysius dieser Abtei. Die Licht- wirkung und Lichtwirkkraft stand im Mittelpunkt für die neue Bauarchitektonik. Er war von dem Wunsch und dem Willen erfüllt, dem Stil des Kirchengebäudes mit jener überirdischen Vision in Einklang zu bringen, die für die Umwandlung der Romanik in die Gotik im Grunde genommen verantwortlich ist *.
> Dieser Baustil wurde innerhalb von hundert Jahren zu einer Erfolgsgeschichte für viele weitere gotische Kathe- dralen. Das architektonische Konzept der Gotik ist es, Kreuzrippengewölbe, Spitzbogen, Pfeiler, und Strebewerk so miteinander zu verbinden, dass eine Baukonstruktion entsteht, die ohne massive Stützwände funktioniert. Vereinfacht gesagt dient das gotische Kreuzrippengewöl- be dazu, den seitlichen Druck in senkrechten Druck um- zuwandeln. Auch die filigrane Architektur ist so typisch für die gotischen Kathedralen. Praktisch ist jedes Element des Baukörpers tragend und stabilisierend. Die Aussen- stützen sind kein Zierwerk, sondern gehören elementar zur Stützung der Gesamtkonstruktion. Durch das seitliche Stützwerk ist es möglich, den so genannten Gewölbe (druck)schub, nicht mehr alleine von den massiven Säulen und Wänden aufzufangen, sondern die Gewölbeschubkräfte über das Pfeilersystem auf die steineren Aussenstreben abzuleiten. Die steinernen Gewölbe, Streben, Pfeiler und Pfeilerbündel sind wie ein Strukturwerk der Kräfte, wel- che das Dachgewölbe tragen. Überall wirkt das Gesetz der Auflösung. Im Vorgängerbaustil der Romanik waren es noch die massiven, mächtigen Mauern, welche die Stützlast übernahmen. Wer keine Mauern benötigt, hat Platz für grosse Fenster. Es ist das neue tektonische Verhältnis zwischen Funktion, Form, Struktur und der Erscheinung als auch die besondere Bedeutung des Lich- tes mit einem eigenen Architektursystem, Bauvokabular und einer Reihe neuer Architekturelemente wie: - dem Strebesystem als die steineren Kraftlinien der Gotik als Betonung der Vertikalen als Emporgipfelung (des hinauf zu Gott) und himmelwärts strebend. - der Spitzbogen mit seiner Offenheit und besseren Schub- ableitung im Gegensatz der Geschlossenheit und Ruhe des romanischen Rundbogens. - die Entschwerung der Mauermassen durch Auflösung des Mauerwerks in Fenster und Pfeiler als Voraussetzung für den Illusionismus des schwerelosen Raumes, wo die Wuchtigkeit der Kathedrale gebändigt wird. - die Raumvereinheitlichung statt Raumaddition. - das Kreuzrippengewölbe statt Maßwerk und andere Zierele- mente. - Bündelpfeiler und Kapitelle statt antikische Säulen und rundbogige Arkaden. - filigrane, schwerelose Skelettbauweise und große Zierfreude statt massive, voluminöse und wuchtige Bauweise. - dreigeschossige Hochschiffwand (Arkade, Triforium, Obergaden), Gaden/ Lichtgaden/Obergaden (Fensterzone im erhöhten Mittelschiff einer Basilika oder Chorumgang) - Fenstermalerei statt Freskomalerei. - Zwei- und Einturmfassade.
* I.) " Jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr "oder " Jegliche Kreatur ist Gottes voll. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen " *. * Siehe auch Meister Eckhart II.) Wie bei allem Geschichtlichen handelt es sich bei der gotischen Architektur nicht um ein zu einem bestimmten Zeitpunkt plötz- liches, neues Baustilereignis und um unvermitteltes, spontanes Dasein, sondern um einen fliessenden Prozess, der weder beginnt noch endet, sondern ineinander übergeht. III.) Die Auflösung und Vergeistigung des Mauerwerks, um den Genius der christlichen Religion in neuer architektonischen Form zu vermitteln, wird durch moderne Quantenphysik bestätigt. Es ist die Tatsache, dass es ohne (Entwicklungs)-Geist-Transzendie- rungs-Bewusstsein keine Materie gibt, alle Dinge nur in Beziehung zum Bewusstsein existieren und dieses-Bewusstsein sich mate- rialisiert und zur Realität wird. Nicht die sichtbare Materie, sondern der Geist ist das Wirkliche. Alle Materie ist nichts anderes als ver- körperte Lebenskraft, dass in geistige Lebenskraft wieder verwan- delt werden kann. Alles Materielle auf der Erde ist nichts ande- res als verdichtete, materialisierte, geistige Schwingung. Verein- facht gesagt ist die Naturwissenschaft nicht materialistisch, son- dern gehört der Sphäre des Geistes an. Primär existiert die Materie gar nicht, sondern nur das Verbindende ohne materielle Grund- lage, was wir Bewusstsein nennen können, obwohl ein natur- wissenschaftliches Verständnis von Bewusstsein nicht vorliegt und auch bei den klassischen, materialistischen Naturwissen- schaften kein Platz für Bewusstsein ist. Die Materie ist letztend- lich nicht aus grobstofflicher Materie zusammengesetzt und auf einen Urstoff begründet, sondern die feinstofflichen Strukturen des Entwicklungs-Geist-Transzendierungs-Lebens sind die eigent- liche Wirklichkeit und beruhen auf immateriellen Beziehungen der Information. IV.) Das Atom ist kein toter, lebloser Baustein, auf dem sich das Gebäude des Materialismus und Mechanismus errichten lässt, in dem der Rationalismus und Intellektualismus geborgen und ge- sichert sind, sondern das Atom ist ein lebendiger Mikrokosmos der wie in Subjekt verschieden reagieren kann. Die Grundlage, auf der ich die klassische Physik aufbaut, aus Massepunkten bestehende materielle Welt, ist in die Auflösung geraten. Die neue auf Licht und Materiewellen begründete Quantenphysik, die mit Unschär- febeziehungen, Unbestimmtheiten, Ungenauigkeit und Wahr- schein lichkeiten rechnet, führt wieder so in die rätselhafte Welt, in der das Kausalgesetz zu mit seinem Determinismus versagt und der Zufall, Bewusstsein und Freiheit wieder eine Rolle zu spielen beginnt*. *Nichts ist in unserer Wirklichkeit ohne Bewusstsein. Was wir äus- sere Gegenstände nennen, ist nichts anderes als blosse Vorstellung. Der Gegenstand als Objekt der Sinne richtet sich ganz nach der Beschaffenheit unseres Erkenntnisapparates und wird in der Entwicklungs-Transzendierung geschaffen. Die mentale Vorstel- lung einer Struktur bewirkt ihren Aufbau als psychisch-genetische Kraft. Beobachtete Photonen (Lichtteilchen) verhalten sich, was man sehen möchte." Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Erscheinung, wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist, Niels Bohr, dänischer Phy- siker und Nobelpreisträger "Bei der wissenschaftlichen Mikrophy- sik sind es aber gerade diese naturwissenschaftlichen, ausge- schlossenen Entitäten wie Geist, Vorstellungskraft, Bewusstsein, Freiheit, Gewissen, Glauben die Kraft des Wirkens, " des Wahr- machens ", der Materialisierung und das ist unbestritten genauso wissenschaftlich. Die Dinge sind, weil sie erkannt werden. Die Erkenntnis richtet sich nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände richten sich nach der Erkenntnis aus V.) Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist beschreibt so meisterhaft das architektonische Erlebnisgefühl einer gotischen Kathedrale in Anlehnung wie folgt: " Der Raum wurde überhöht, seine natürlichen Mauerngrenzen wurden gesprengt, ein System von Pfeilern wuchs, voll eines dröhnenden Rhythmusses, teils in die Höhe, das Licht selbst wurde romantisiert, indem man es durch farbige Fenster leitete und in allen Teilen des Doms, der ein Ge- samt kunstwerk der Architektur, der Plastik und Malerei war, be- gann ein Spiel mit der Konstruktion, mit dem Zweckhaften, bis alles Materielle schließlich im Transzendenten verlor. Die Bauge- winnung ist ganz auf Lichtwirkungen und Entmaterialisierung bedacht. Es überwiegt eine träumende Bauscheinphantasie und die erzeugte Stimmungslust selbst wird zum Element der Architek- tur. Von einem subjektiven Willen durchbildet, dadurch kommt erst in jede Form ein eigensinnig, genialisches Eigenleben. Nicht die Wiederkehr des Gleichen ist das Prinzip der gotischen Bau- weise, sondern die Abwandlung eines Formenprinzips durch viele Möglichkeiten, nicht Regelmässigkeit wird erstrebt, sondern Mächtigkeit, Originalität, Individualität, Freiheit und Fülle. Die Konstruktion im gotischen ist zugleich die Formwerdung, die das Objekt vernichtet, um es zu schaffen, weil immer nur das eine durch das andere gefunden wird. VI.) In der Kunstgeschichte z.B. wechseln die griechischen und die gotischen Formenwelten mit einander ab, sie bestimmen und be- einflussen einander, durchdringen sich bis zu gewissen Grade und wirken im ewigen Wechselspiel gegeneinander. Jede Form ist Kunstsinne eine Ausprägungskraft, die einer seelischen Kraft ent- spricht. VII.) Die Details der Formensprache der Gotik lassen sich am besten verdeutlichen durch die direkten nachstehenden Vergleichskon- traste zum griechischen Baustil. Beide Formen stehen sich so unterschiedlich gegenüber wie Mann und Frau. Der griechische Geist betont die Durchbildung einer (repräsentativen) ausgefeil- ten Form und es dominiert das Klare, Endgültige und alle Lebens- schwere scheint gebändigt (Formfestsetzung), während der gotische Geist die symbolische Idee betont und es dominiert das Unklare, Werdende und alle Lebensschwere ist verneint (transzendiert). Der griechische Stil reiht gleiche Formen aneinander, will die Wieder- holung derselben Form, die Wiederkehr des Gleichen und es über- wiegt die Regel, die Gesetzmässigkeit das Allgemeingültige, der Kanon die Tradition, das Wissen und die Praxiserfahrung und kann bequem übernommen werden, um die Wirkungen und die überlieferbaren, messbaren und erprobten Verhältnisse zu errei- chen. Die Bauausführung dieser bedarf " nur " geschickter und sorgfältiger Steinmetze und sklavischer Arbeiter. Beim gotischen Stil, wo die Einzigartigkeit, Individualität, Intuition, Spontanität alles und das Neue durch Transzendierung des Alten die Regel ist und das gotische Verbesserungs-Bau-Lernprinzip im Mittelpunkt steht, wohnt keine Allgemeingültigkeit inne. Jedes einzelne Bau- glied erfordert ein dekoratives Eigenleben und um einen gotischen Turm wirkungsvoll zu türmen bedarf schöpferischer, kühner Per- sönlichkeiten und grosser Baumeister. Es beweist auch, das der Geist der Gotik unendlich verwandlungsfähig ist und dass er im- mer in neue Formen zu schlüpfen vermag, doch stets sich selbst bleibt, immer und überall bildend am Werk sein wird, wo der Willenimpuls einer Zeit, eines Volks oder eines schöpferischen Individuums sich unmittelbar in Kunstformen verwandelt *. * 1.) Siehe auch " Das gotische Lernprinzip ist die ständige Ver- besserung des Besten als das Neuartige zur Differenz zum Alten als ein Optimierungslernen als das individuell Bessere. Besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende durch Kritik im- mer überwinden will " Die Kathedrale bleibt eine ewige Baustelle, immer im Werden und wird nie vollendet werden. Es ist jene Kraft, die ständig ringt und darauf bedacht ist, das geschaffene Werk zu einer höchst möglichen Vollendung zu führen. Nur so wurde die Gotik zu dem alles überragenden Baustil und es konnte erst die Bau- stilreinheit entstehen " im Gliederungspunkt " Das gotische Lern- prinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt "im Gotischen Lern- 2.) Erst im dreizehnten Jahrhundert begann man zu begreifen, dass es der Geist des Baumeisters war, der die gotische Kathedrale prägte und nach menschlichem Maß wurde hier übermenschliches geschaffen. Was die Dombaumeister in Stein empor führten, das entspricht auf philosophisch-theologischer Ebene den nicht minder kühn errichteten Ideengebäude, gestützt auf die Philosophie von Platon und Aristoteles, sowie auf die arabische Welt vermittelte Wissenschaft. VIII.) Die Formen des griechischen Geistes vermitteln immer das Gefühl vollendender, meisterlicher Kunst, während dagegen alle Formen des gotischen Geistes von einer tiefsinnigen, volkstüm- lichen Empfindung getragen werden. Wo feste Konventionen herrschen, will der andere die Konventionen durchbrechen und sich ausserhalb von diesen bewegen. Der griechische Geist steht für eine lebensabstrakte, persönliche aber abgeschlossene Kultur der Ruhe, der Zufriedenheit, des Glückes und des Lebenssinnes, während der gotische Geist für eine lebensnahe, überpersönliche, offene Individualkulturentwicklung der Unruhe, der Unzufriedenheit, der inneren Suchzerrissenheit und des Unglücklichseins. IX.) Der griechische Baustil ist symmetrisch rhythmisch mit einer begrenzten Anzahl von Möglichkeiten und ca. 50 Flächen. Der goti- sche Baustil ist asymetrisch und unrhythmisch mit einer unbe- grenzten Anzahl von Möglichkeiten und ca. 1000 Flächen. Hier spricht das mathematische Maß des Raumes und der Grundriss ist orientie- rend begrenzt (Physik) und dort ist der Grundriss überorientierend und weist über sich hinaus (Metaphysik). Die griechische Form ist reliefartig, die gotische Form ist kubisch. Beim griechischen Geist werden Zeit und Raum exakt begriffen und sind feststehend. Beim gotischen Geist herrscht Zeitlosigkeit vor und der Raum scheint unaufhörlich in Bewegung zu sein. Die griechische Raumauffas- sung beruhigt und erschafft auf allen Stufen Formen der Ruhe, der zufriedenen Sinnlichkeit und des Glück. Die gotische Raumauffas- sung beunruhigt und schafft auf allen Stufen Formen, Unruhe, Zweifel und Unglücklich sein. Der griechische Baustil ist wollend, mehr ästhetisch geniessend und dient dem kulturellen Wohlge- fallen. Der gotische Baustil lässt geschehen, ist mehr sittlich und dient einer reizbaren Idee. Was beim griechischen Baustil der Saal, ist beim gotischen Baustil die Halle. X.) Das griechische Kunstwerk besteht aus geistreich verbundenen Teilen. Bei dem Ersten ergibt die Summe der verbundenen Teile ein mathematisch, trennbares Sinnganzes. Das gotische ist immer ein einziges, untrennbares Ganzes und die Summe der verbunde- nen Einzelteile ergibt ein universelles, unzertrennbares Sinngan- zes Gebilde des reinen Wohllautes und Verkörperung eines mehr durchgebildeten Stilpinzipes einzelner schöpferischer Baumeister- individuen. Beim griechischen Baustil überwiegt das Allgemeine als die Beziehung zu allem, während beim gotischen Baustil das Individuelle überwiegt als die Beziehung zu sich selbst und im Mittelpunkt steht. Der griechische Baustil wähnt sich endgültig und kann deshalb bequem übernommen werden, die gotische Formenwelt ist individualgültig und weil einzigartig, nicht nachzu- ahmen. Die erstere Formenauffassung fliesst aus der freien Ver- nunft und das Formenverständnis entspringt aus einem okku- pierten Gefühl. Im griechischen wird die Schwere gebändigt (Formfestsetzung) im gotischen verneint (Formtranzendierung). XI.) Benutzt man einmal die die Terminologie des Philosophen Nietzsches, um die Gegensätze zu bezeichnen, so könne man die Welt des dionysischen Geistes, die griechische Welt und des apolli- narischen Geist geschaffen, die gotische Welt nennen. dererwecker. Er stellt eigentlich das zeugende Prinzip als der männliche Teil der Kunst dar. Alles Männliche ist und bleibt im Wesen barbarisch, muss es schon sein um seiner Aktivität willen. Völker, welche die Bestimmung haben sich zu kultivieren und end- lich die Schönheit gebären, sind im wesentlichen weibliche Völker. XIII.) Ursprünglich war die Kunst formenschöpferisch, mit deren Hilfe Gott angebetet wurde. Und diese Formen waren wie von selbst gotischer Natur, weil sie aus der Sehnsucht und dem Leiden der Kreatur geboren wurde.
XV.) Der männliche, gotische Geist wirkt, überall wo er sich mani- festiert, befruchtend, re- und evolutionierend als Aufbruchsgeist, aber er muss die Synthese und das Glück dem weiblichen, griechi- schen Harmonisierungsgeist überlassen * . * Textabschnitte Von Nr. V bis Nr. XV In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunsthistoriker und Publizist.
* I.) Allegorisch und symbolisch steht das Denkmal für Erinnerung, die Glocke für den Ruf, der Grabstein oder Epitaph für das memento mori, die Krypta für das Geheimnis und der Reliquienschrein für das Wunder. II.) Das Jüngste Gericht (auch Endgericht, Jüngster Tag, Nacht ohne Morgen, letztes Gericht, Gottes Gericht oder Weltgericht) stellt die auf antike bzw. alttestamentliche endzeitliche Vorstellungen zu- rückgehende Vorstellung der abrahamitischen Religionen von einem das Weltgeschehen abschließenden göttlichen Gericht dar. Es ist als Gericht aller Lebenden und Toten eng mit der Idee der Auferstehung verknüpft und muss vom individuellen Partikulargericht über die einzelne Seele unterschieden werden.
IV.) Siehe auch " Der gotische Geist als religiöse Kraft ist immer die Vertikalrichtung. Was er auch immer bewerkstelligt, es drängt ihn die Massen zu türmen, die Formen steil hinaus zu führen und sie nach oben zu spitzen.Er denkt den steineren Babelgedanken des hoch hinaus * " als gotische, metaphorische Turmsymbolik in Entwicklungsgotik
* Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. V.) Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen
VI.) Die von dem Baumeister Erwin Steinbach entworfene z.B. Westfassade des Straßburger Liebfrauenmünsters ist so überwälti- gend, dass man glaubt sich im Mittelpunkt der Christenheit zu finden. Die architektonische Formenvielfalt der Westfassade gibt der ganzen Kathedrale eine unwiderstehliche Dynamik, welche Un- ruhe ausstrahlt und die ganze Stadt in Lauf hält. Ganz Paris zählt nicht soviel wie die Kathedrale von Straßburg bemerkte der fran- zösische Schriftsteller Honore des Balzac emphatisch beim Anblick dieser Kulturschöpfung. Eine gotische Kathedrale beweist gar nichts und zieht trotzdem viele Millionen Besucher jedes Jahr in Bann. Das Straßburger Münster ist eine Welt für sich. Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebenssystems und den Genius der christlichen Religion in architektonischer Kunstgestalt. Darin liegt ihre Grösse. Die deutsche Kunstgeschichte ist wieder und wie- der zum Münster von Straßburg als das Hauptwerk der deutschen Gotik und als Symbol des Grossen, zu den Wurzeln der Kunstge- schichte und Höhepunkt europäischer Kunst als ihr Anfang zu- rückgekehrt, wo die irrationale, überschwengliche deutsche Gotik dieser Kathedrale jene Gestaltung gab, die nie mehr so kraft- voll und seeleneregend erreicht wurde.Es istdie fortwährende, zeu- gende und gebärende Kraft der Gotik,welche in die Formen gelegt wurde, an der sich Hunderttausende am Genius des Christentums sich jedes Jahr entzünden.Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist diese mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erken- nen,was er selbst nicht in sich hat.
VII.) Siehe auch Resümee " Hommage und Dank an das Straßburger Münster und Meister Eckhart " in Entwicklungsgotik
VIII.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster IX.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen
4.3 Der Mensch der Gotik. > Das 12.und 13.Jahrhundert war geprägt von einem geis- tigen, theologischen, politischen, wirtschaftlichen und technischen Aufbruch dramatischer Auseinandersetzung einer dynamischen Zeit. Zwischen den Jahren 1214 und 1296 behinderte vor allem in Westeuropa kein grösserer Krieg die Weiterentwicklung der Gesellschaft " Frankreichs Aufstiegs zur größten europäischen Macht durch ein zen- tralisierendes Königtum, der Aufstieg des städtischen Bürgertums und die Blüte der Scholastik haben ein neues Weltbild geprägt. In der gotischen Kathedrale spiegelte sich die mittelalterliche Glaubenswelt und war der künstleri- sche Ort, indem sich dieser Zeitgeist widerspiegelte. Eine Gesellschaft war in Bewegung, im Vorwärtsdrang, auf der Sinnsuche und Neuorientierung. Nichts wurde in diesem Jahrhundert vollendet. Alles war im Werden und die poli- tische, religiöse und geistige Leben wurde von den grössten Revolutionen seit der Völkerwanderung erschüttert. Es war ein Klima des geistigen Aufbruchs grosser Kreativität, der Mönchsorden, der Gründung der ersten Universitäten und der romanischen und gotischen Kunst, welche grosse, konstruktive Leistungen in der Architektur geschaffen hat und es war besonders eine Zeit grosser, religiöser Begeis- terung. Es war die Zeit der Kreuzzüge als bewaffnete Pil- gerfahrten zur Verteidigung geheiligter Stätten, wo Zehn- tausende sich auf den Weg machten in das Heilige Land, um Jerusalem von den Muslimen zu befreien. Die gotischen Kathedralen gelten als Meisterwerke der menschlichen Baukunst und waren ein steineres Kultursignum der neu- en gesellschaftlichen Ordnung. Sie gelten als Grossleistung einer mönchischen Askese und standen aber auch der geistigen Kleinleistung der Hexenverbrennungen und In- quisition gegenüber. Mit sieben Jahren stand bei Kindern die endgültige Entscheidung an, ob der Sohn einen kirch- lichen oder weltlichen Weg einschlagen sollte. Der Berufsweg war von der Geburt mitgegeben oder eine religiöse Berufung stand im Vordergrund und nicht wie heute, dass ein Examen als objektiv prüfbares Wissen für den Berufsweg die Grund- lage war. Der gotische Mensch ist mit den Elementen des Lebens ringender, suchender und auseinandersetzender Mensch. Deshalb liegt seinem Entwicklungscharakter ein gewisse Unruhe. In dieser Zeit schlägt die Geburtsstunde der Gotik ohne Ankündigung. Wo der fromme Glaube sich seinen künstlerischen Ausdruck schuf, da wurde er des Grössten fähig *. * I.) " Das Mittelalter ist die Zeit der grössten Leidenschaften " * * Friedrich Nietzsche, Philologe. II.)Die mittelalterlichen Kathdralen sind ein Beweis für den tiefen Glauben. Wenn z.B. zweihundert Jahre Bauzeit veranschlagt wur- den, dann war ein massiver Vorschuss wegen der Zukunftsunge- wissheit an Glauben, Gottvertrauen und finanziellen Mitteln notwendig. III.) Das einfache Volk im Mittelalter war beherrscht vom Aber- und Wunderglauben, lebte in der Welt der Magie und der Glaube an Teufel und Dämonen war tagtäglich präsent. Die Gesellschaft war statisch und jeder blieb in der Gesellschaftsschicht, in die er hinein geboren wurde. Die Menschen wurden im Durchschnitt nur 35 - 40 Jahre alt und das Überleben zwischen Armut, Krankheiten, Hun- ersnöten, Seuchen, Kindersterblichkeit, mangelnden hygienischen Verhältnissen, Kriege war die erste Lebenspriorität. Die Menschen litten an Unwissenheit durch den Bildungsmangel, Unfreiheiten durch viele Abhängigkeiten und wurden von der Kirche bevormun- det (Kirche hatte das Bildungsmonopol) und lebten mit einem star- ken Sündenbewusstsein. Wer kein gläubiger Christ war, lebte in Gefahr. Es herrschte ein metaphysisches und noch kein naturwis- senschaftliches Weltbild vor. Die Geschichte des Mittelalters ist mit Blut geschrieben worden *. IV.) Die Stadt Erfurt in Thüringen hatte im Mittelalter 20 000 Ein- wohner, 800 Kleriker,10 Klöster und 25 Kirchen. V.) Nach einer Quelle erliegen im Jahre 1349 ca. 16 000 Einwohner der Stadt Straßburg der Pestseuche bei einer Gesamteinwohnerzahl von ca. 20 000 Menschen.
> Der Handel gab ein neues Selbstbewusstsein und mit der Gotik setzte eine Phase allgemeiner Innovation und Um- strukturierung im Wirtschaftsleben des Landes ein. Der Bau einer Kathedrale war wie ein Wirtschaftsförderungs- programm und gab vielen Arbeit und sicherte ihr Überle- ben. Alleine zwischen den Jahren 1180-1270, eine Zeit wirtschaftlicher Blüte sind z.B. in der Stadt Köln 28 Kir- chen gebaut und in den Jahren 1100 bis 1250 sind alleine in Frankeich 1472 gotische Kathedralen errichtet worden. Es war der Höhepunkt des geistigen Entwicklungsstrebens. Der Bau der Kathedrale und ihre mächtige Grösse wurden im Laufe ihrer Bauentwicklung zum weltlichen und geistigen Machtdemonstrationsymbol und Zeichen des Selbstbe- wusstseins der Stadt. Erst in der Gotik begann die Stadt ein architektonisches Ganzes zu werden. In der Zeit der Gotik verlagerte sich das geistige Zentrum vom Land in die Stadt. Das wichtigste Bauwerk war nicht mehr die Abtei, sondern die Kathedrale. Mit der Kathedrale hatte sich das Mittelalter sein eigenes Weltbild geschaffen *. *I.) "Vor den Palästen der Macht hat Gott die Kathedralen gesetzt". II.) Das mittelalterliche Leben war vollkommen durchwirkt von religiösen Triebkräften, dass auch die gesamte Wirtschaftstruktur von ihnen abhängig war und das überwiegend statische, mittel- alterliche Wirtschaftsleben durch den Kathedralenbau die nötigen Wachstumsimpulse erhielt. Der Bau einer gotischen Kathedrale galt auch als eine Zukunftsinvestition. Früher waren es die religiös mo- tivierten Pilgerströme, welche Gewerbetreibenden und dem Handel Arbeit und Brot gab und die Kirchenkassen füllten. Heute sind es die kulturell motivierten Touristenströme, welche die städtische Wirtschaft ankurbeln. III.) Der mittelalterliche Mensch kannte nur Rasse, Volk, Familie, Zuge- hörigkeit etc. und das geistige Individuum entwickelte sich erst in der Renaissance. IV.) Äussere Voraussetzung für diese gewaltigen Bauten waren sta- bile, politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Genau dieses traf auf Frankreich seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu. > Die gotische Kathedrale galt als die Summe mittelalter- licher Weltanschauung und Lebensgrundempfindung und der Bau der gotischen Bauweise war nur möglich, weil so gedacht, gefühlt und in lebendiger Gotteinheit und Ver- bundenheit und jeder kirchliche Feiertag emphatisch ge- lebt wurde. Deshalb wurde das gotische Bauwerk ver- stärkt als Einheit verstanden, in dem jedes Einzelteil vom Ganzen abhängig ist. Die Gotik spiegelt das religiöse Le- bensgrundgefühl der Epoche wieder mit einem starken Sündenbewusstsein, die Hingabe an das Jenseits und die Verneinung des Diesseits, wo die christliche Gesellschaft unter der Autorität der Religion stand. Die Verankerung des Lebens im überirdischen Dasein der Transzendenz des Jenseits war für den mittelalterlichen Menschen Lebensnor- malität. Das christliche Mittelalter sah sich selbst nicht als rückständig an, sondern verstand sich heilsgeschicht- lich als eine im Glauben den voran gegangen Zeitperioden fortschrittliches und überlegenes, christliches Zeitalter. Es war die Volksfrömmigkeit, die religiöse Begeisterung, die mittelalterliche Glaubenswelt und "der Wunsch nach Schau" was alle einte, welche mit dem Kathedralenbau die Sichtbarkeit des Religiösen und das besondere Verhält- nis zu Gott symbolisierten*. * I.) Der Zwiespalt zwischen dem Gebot christlicher Vervollkomm- nung und dem natürlichen Menschen wird immer bleiben und kann nicht ausgeglichen werden. Ständig sah sich der Mensch des Mittelalters gezwungen sich so zu sagen zwischen " Himmel und Erde " zu entscheiden.Dieser anachronistische Diesseits-Jenseits-Dualismus wurde erst durch die Relativitätstheorie und durch die Quantenphysik zum ad Absurdum geführt.Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "Diesseits-Jenseits" in Christentum- frueher-und-heute II.) Von der Diesseitsverneinung im Mittelalter zur heutigen Jen- seitsbebejahung, weil das Diesseits als Mittel zum Individualisie- rungszweck für ein besseres Jenseits dient*. *1.)" Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in den Dingen zu suchen, sondern in allen Dingen Gott zu suchen (in al- lem seinen Gott begreifen) und zu nehmen. Das ganze Leben und alles Tun soll man nur als eine Übung Gleichnis und Probierstein (als Mittel und Gleichnis zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnzweck) betrachten, welches auf Höheres verweist, was ver- wirklicht werden soll). Die Welt wäre nicht geschaffen worden, wenn sie nicht da wäre Gott zu suchen und zu finden. Damit sind wir in die Zeit gestellt, dass wir Gott ähnlicher werden und ihm näher kommen"*. 2.) Siehe auch Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen III.) Das Jenseits als die Summe verschiedener Jenseitsebenen ist eine Welt der Gedanken in einem nicht physischen Universum, wo sich unsere Vorstellungen und Sichtweisen direkt manifestieren. Es gibt keine körperlichen Beschränkungen mehr und das Bewusst- sein erweitert sich in nie gekannter Weise. Das Jenseits ist die all- umfassende Wirklichkeit und das viel Grössere, worin das Dies- seits eingebettet ist. Insofern ist auch unser gegenwärtiges Leben bereits vom Jenseits umfangen. Jeder Kulturträger will auf etwas (jenseitiges) hinweisen und die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was den Menschen übersteigt, was man noch nicht ist und als Menschenaufgabe verwirklicht werden soll*. * Transzendenz (vom lat. transcendere „übersteigen“) bedeutet Überschreitung und wird unter anderem auf Gegenstände bezogen, welche die empirische Erfahrbarkeit überschreiten oder nicht durch bestimmte Darstellungsweisen repräsentierbar sind. Für viele Verwendungen ist Immanenz ein Gegenbegriff, umgangssprachlich Jenseits ein Synonym und der Gegenbegriff das Diesseits. IV.) Das Jenseits ist das andere geschaute Diesseits. Es ist ein Skandal, dass über die wichtige Frage der Menschheit, über die Unsterblichkeit noch immer tiefe Unwissenheit herrscht*. * Carl du Prel, dt. Pionier der Parapsychologie. V.) Das " Nirwana " ist kein transzendentes Reich, sondern die For- derungen einer jeden Religion " Strebet also ohne Unterlass " dass kann man nur im Leben und damit ist das Entwicklungs-Kultur-Lernen gemeint. Immer mehr die Welt zu transzendieren und Verbes- serungen von menschlichen Tugenden, gibt es schon zu Lebzeiten. So betrachtet wäre die Beschäftigung mit einer Jenseitsreligion reine Zeitverschwendung. VI.) Der Schweitzer Psychiater C.G. Jung schrieb in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts: Jeder krankt in letzter Linie daran dass er das verloren hat, was lebendige Religion ihren Gläubigen zu allen Zeiten gegeben hat und keiner ist wirklich geheilt, der seine religiöse Einstellung nicht wieder ereicht, was mit Konfession oder Zugehörigkeit zu einer Kirche nichts zu tun hat. VII.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Vom statischen, äusseren und entwicklungslosen zum dynamischen, inneren Entwicklungs-, Gedenk-, Sonn- und Feiertagszeitlern-Verständnis der gesetzlichen, staatlichen, religiösen und persönlichen Feier- und Festtage in Deutschland " in Evolutionäre Allzeit-Jetztnutzung > Die freiwillige Mithilfe am Kathedralenbau war Ehrensache und Verpflichtung zugleich, wo " der Karrenkult "(spannten sich selbst vor den Karren, die mit Steinen, Sand, Kalk und Holz beladen waren) sehr verbreitet war und für die Kirche aus den entfernten Steinbrüchen Baumaterialtransporte und Steinrohquader auf Lastschiffen, Schlitten und Last- karren oft über weite Strecken zur Dombauhütte gebracht wurden. Nicht zuletzt wollten sich viele durch Stiftungen (opus ecclesiae), Schenkungen, Ablasskauf, Zuwendungen adliger Mäzäne, Testamentsnachlässe wohlhabender Bür- ger, Reliquienkult, Wallfahrts(un)wesen etc. " einen Platz im Himmelreich " sichern oder wenigstens " der Hölle und dem Fegefeuer "entgehen. Ein religiöses Leben galt als Garantie für ein besseres Ewigkeitsleben danach, weil das Mittelalter nur in der Gegenwart des übernatürlichen Jenseits lebte. Die grössten Förderer des gotischen Sakralbaues waren die christlichen Orden der Dominikaner, Zisterzienser, Benediktiner und Franziskaner. Neben der wirtschaftli- chen Blüte wäre ohne diese weit verbreitete Hilfs-,Opfer- und Spendenbereitschaft der Kathedralenbau gar nicht möglich gewesen, weil auch schon damals " Brot (Hunger) vor Geist (Kultur)" immer Vorrang hatte und wenn kein Geld da war, für die Steinmetze oder Baumaterialien, musste der Kirchenbau ruhen *. * I.) Wie ein französischer Gelehrter schreibt waren Reliquien für den damaligen Menschen mehr wert als im 19.Jahrhundert für die Menschen Dampf und Elektrizität. II.) Die Mystik des Kirchenraumes entspricht vollkommen dem Rhyt- hmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott in der mystischen Eins-Werde-Erfahrung findet sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedralenbaues, im Raumideal der Tiefenbe- wegung und Lichtdurchflutung wieder. Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.
III.) Jedes Teil vom Ganzen ist seiner Bestimmung nach unselbstän- dig und existiert nur in wechselhafter, lebendiger Beziehung mit anderen Teilen, mit denen er ein gemeinsames Ganzes bildet. Wer- den Teile aus ihrem Ganzen isoliert, werden sie zu selbständigen Teilen. Die Ganzheit (qualitative Bestimmung) muss unterschie- den werden von der Gesamtheit als Summe der Teile (quantita- tive Bestimmung), die nicht miteinander in Verbindung stehen, weil die Wechselbeziehungen und die inhärenten Funktionen unberücksichtigt bleiben. Der Gesamt- und Einheitscharakter ist an keinem der isolierten Teile vorzufinden. Ein Teil ist ein Relations- begriff, der nur in Beziehung auf sein Korrelat " Ganzes " sinnvoll ist. Jedes Teil erhält seine Bedeutung nur im Zusammenhang für das Ganze, was seine Bedeutungserklärung in sich trägt ungeachtet des Gefühls der Getrenntheit. Jeder Teil ist nur bedeutsam für das Ganze durch das Ganze. IV.) Brot und Frieden (Geldsorgen) hat immer Vorrang vor Geist und Kultur Erkenntnismangel). Es ist die Abhängigkeit als Wechsel- wirkung von ökonomischer, äusserer und kultureller Entwicklung. Es ist nicht die Wahlfreiheit zu haben, sondern vom Zwange der äusseren und wirtschaftlichen Notwendigkeit getrieben sein. Es ist auch die Tatsache, dass in unruhigen Zeiten und bei existenti- ellen Nöten wenig oder kein Interesse für den das Kulturelle gege- ben ist, was auch nicht erst einmal nicht anders sein kann. Nichts- destotrotz ist auch in Krisenzeiten Entwicklung möglich. Die Ent- wicklungsmöglichkeiten sind nicht davon abhängig, ob es mir gut oder schlecht geht, weil Entwicklung in allem gegeben ist. * Siehe auch " Gotische Entwicklungs-Individualisierungs-Eigen- schafts-Tugenden und Entwicklungs-Lern-Grundprinzipien " im Gliederungspunkt " Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt Nr. XX " im Gotischen Lernprinzip
V.) Früher galt nur der Bildungsgeist kultivierend und eine wirt- schaftliche Prosperität war die Voraussetzung und deshalb galt " Brot vor Geist ". Die Kulturepoche der Renaissance z.B. war nur denkbar einerseits durch die politische Freiheit der Städte und andererseits durch den Wohlstand, welcher erst der Handel er- möglichte und private und öffentliche Kunstschöpfungen in Auf- trag gegeben werden konnten. Freigeistigkeit und eine ökonomi- sche Autonomie galten ausnahmslos als Kulturvoraussetzung. Wenn aber alles " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck zur Selbstkultivierung " betrachtet wird, dann heisst es nicht mehr nur " Brot vor Geist ", sondern auch " Brot und Geist " bedingen sich gegenseitig und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede Wahrheit kostenlos zu haben und in allem zu finden ist. Die ge- oder ungenutzen Entwicklungsmög- lichkeiten sind nicht davon abhängig, ob es mir wirtschaftlich gut oder schlecht geht. VI.) Die Griechen z.B. hielten Sklaven für die Arbeit und erkannten noch nicht die Entwicklungsbedeutung der produktiven Arbeit für die menschliche Entwicklung. Wenn aber die Arbeit als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Selbst-Verbesserungszweck ge- sehen wird, dann sind alle „Formen von Arbeit und Nicht-Arbeit ob, Berufsarbeit, Arbeitslosigkeit, ehrenamtliche Tätigkeit, Freizeit- beschäftigung, Hausarbeit, Krisendruck und Auseinandersetzungen jeder Art " Arbeit an sich selbst " und für sich selbst " sinnvoll und entwicklungsdienlich. VII.) Dass die materielle Welt als ein Ganzes besteht, was nicht aus Teilen aufgebaut ist *. * Albert Einstein, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger der Physik.
VIII.) " Das Wahre ist das Ganze " *. * Georg Friedrich Wilhelm Hegel, deutscher Philosoph. IX.) Der Adel und viele wohlhabenden Bürger waren stolz darauf z.B. Glasfenster zur Kathedrale beisteuern zu dürfen. Die Stifter sind oft namentlich oder bildlich in den Buntglasfenstern ver- ewigt.
X.) Alles Einzelne weist zurück auf etwas individuelles und über allem Einzelnen steht einigend ein grosserer, leidenschaftlicher Kollektiv- wille. Alle Menschen haben irgendwie Anteil an den Wunderbauten der mittelalterlichen Gotik, aber alle bleiben sie auch anonym *. * Karl Scheffler, Kunstkritiker und Publizist.
XI.) Würde man heute z.B. den Kölner Dom nochmals neu bauen (vielleicht die gotischste aller Kathedralen der Gotik), benötigte man ein geschätztes Budget von mehreren Milliarden Euro, aber ohne das Lebensgefühl der damaligen Zeit und ohne die damalige religiöse Spannkraft ( das Feuer was in einem brennt), liesse sich ein solches, einmaliges Bauwerk wie die Neugotik um die vorletzte Jahrhun dert wende gezeigt hat nochmals bauen. Die Kathedralen sind zwar nach dem gotischen Formenprinzip konstruiert und auf wissenschaftlicher Statikgrundlage gebaut worden, aber ohne inneres, dynamisches, wirkkräftiges, gotisches (Nachahmungs)- stilgefühl. Eine vergangene Bauphilosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeit- geistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen. Die geistige Lebensgrundhaltung des mittelalterlichen Menschen war eine tief religiöse, der Antike eine ästhetische, des indischen Menschen eine metaphysische und der Moderne eine kritische, ökonomische und wissenschaftliche.
> Der gotische Kirchenbau ist sinnbildlich und liturgisch ein Abbild des Himmels auf Erden " und die Menschen sahen in einem Gotteshaus mit seinem weltübersteigen- den Raum einen Erdenhimmel, in dem sie Gott nahe sein konnten. Im irdischen Leben schon den Himmel erfahren und spüren, dass dieser Himmel alles weltliche übersteigt und die Seelensehnsucht nach dem Göttlichen weckt, das war das Wesen des verklärten Sakralraumes, aber trotz- dem nicht überirdisch. Beim Betreten der gotischen Kathe- drale hatten die Menschen ihre irdischen Sorgen hinter sich gelassen und sich gewissermaßen in eine andere Welt begeben. Der Mensch des Mittelalters ist in seinem Natu- rell und seiner Berufung nach Pilger (" Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben ") und alles diente dem Wohler- gehen der Seele. Das Streben nach dem persönlichem Gewinn und das Horten von Gütern ( " Hast du was, bist du was ") waren damals Unwerte und Kleidung, Nahrung, Haus, Lebensgegenstände etc. hatten überwiegend nur einen lebensnotwendigen Gebrauchsnutzenwert. Auch wenn die Menschen im Mittelalter nicht weniger materi- alistisch gesinnt waren wie heute hatten die weltlichen Dinge als Mittel zum Zweck " dem Seelenheil " zu dienen und sollten auf Höheres verweisen, was verwirklicht werden soll. > Die gotische Kathedrale war geistiges und gesellschaft- liches Zentrum der Stadt, weil es architektonisch das grösste, höchste, prächtigste und auch teuerste Gebäude der Stadt war. In einem einzigen Haus umfängt die Kathe- dralenarchitektur Gott und die Gläubigen, Priester und Laien, Sakralität und Profanität. Sie diente für staats- politische Zermonien wie Kaiser- und Königskrönungen, welche die Einheit zwischen " Regnum und Sacerdotium " als Staatsidee des Mittelalters symbolisierte. Es wurden Gottesdienste gefeiert und Mysterien- und geistliche Theaterspiele aufgeführt für Gläubige und Besucher, um nicht-verbale Glaubensinhalte zu vermitteln. Die Kathe- drale diente nicht nur liturgischen Zwecken, sondern war auch der soziale Treffpunkt des öffentlichen Lebens. Alle Menschen hatten ohne Unterschiede in der Kathe- drale ein gemeinsames Leben. Es wurde Rechtsprechung ausgeübt, Handel betrieben und war ein Ort der eroti- schen Annäherung. Die Kathedrale wurde gelegentlich auch als Warenspeicher, Übernachtungsort, als Stall für Tiere, als Markt und als Zufluchtsort bei kriegerischen Auseinandersetzungen von der Stadtbevölkerung als Schutzraum aufgesucht *. * I.) Der Mensch begreift seine End- und Weltlichkeit, wenn er sich " im Ausgerichtet-Sein " auf Transzendenz als ein Höheres und ein " Über-Sich-Hinaus-Sein" erfährt.
X.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg XI.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer der eigene, ge- gangene Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Welt" in evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi
4.4 Zeit des Wandels vom religiösen Lebensstil zum Entwicklungslebensstil. > So faszinierend der gotische Baustil als religiöser Geist in Stein auch heute noch sein mag, aber die Sonne des Mittelalters ist unter gegangen und mit ihr der gotische Geist und ihre erste religiöse Bestimmungszeit, weil alles dem geschichtlichen Gesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Aber die Sonne erstrahlt wieder im Entwick- lungsgeist und erlebt jetzt ihren " zweiten Frühling " und neue Bestimmungszeit als Mittel, Gleichnis und Chiffre zum Selbst-Entwicklungs-Individualisierungs-Verbesse- rungszweck-Hinweis und als Entwicklungssinn in vollen- deter Entwicklungsgestalt als der Genius des Christen- tums, welche alle bewegt, in den Lebensursprung zurück- zukehren. Die gotische Kathedrale hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige auch wieder verändern. Das ist der Bekenntnis(be)sucher der Zukunft der gotischen Kathedralen, darum fahre ich zum Lieb- frauenmünster nach Straßburg . Bildungs-Kultur-Lernen ist Straßburg besuchen, um vom " Liebfrauen Münster " mehr zu erfahren und zu wissen (Antizipation). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach Straßburg zu fahren, um in der Auseinandersetzung mit dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen (Reflektion). Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht das abstrakte Ideal des ewigen Strebens z.B. von Lessing, Kant und Goethe zu begreifen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist man ergriffen von dem konkreten Ideal des eigenen Entwicklungsstrebens. Das Individuelle kann aber nicht gesucht und intellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende ist. Es ist die Entwicklungszeit gekommen, die wie damals Johann Wolfgang Goethe, im deutschen Lande, den Funken der " Gotikbesessenheit " entzündete. Nur soweit uns etwas noch aus einem Werk interessiert, ist es für mich lebendig und die Vergangenheit wird damit nicht aufgehoben. So- lange es mich lebendig anspricht ist, gilt eine Kultur nicht abgeschlossen, und nur darauf kommt es an. Weil sich das religiöse Weltbild gewandelt hat, sind heute erst die Zeit- und die Lebensumstände dafür reif, die Entwicklungsreife-Voraussetzungen und Entwicklungssichtweise gegeben für dieses evolutionäre, dynamische, gotische Individualisie- rungs-Entwicklungs-Lernprinzip eines Gotisches Lernprin- zips, weil erst das Heute und das Jetzt die beste Zeiten aller Zeiten ist*. *I.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft-Strassburger-Muenster 1 II.) Siehe auch" Entwicklungsresistenz in der Gesellschaft III.) Siehe auch Rematerialisierungslernen IV.) Siehe auch Unsterblichkeitslernen V.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " im Gliederungspunkt " Individualisierungsentwicklung als Lebensweg " in Individualisierungsentwicklung als- Lebensweg VI.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit VIII.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottes-,Entwicklungs-und Vermittlungs-Verständnis " eines Meister Eckhart IX.) Siehe auch Die Zukunft des Christentums VII.) Es ist Victor Hugos Feststellung (Französischer Schriftsteller), dass nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist und keine Armee aufzuhalten vermag. Es geht um die Macht der Idee, welche nur in der Einzelseele des Urhebers ihre ganze Stoßrichtung hat. Der Mann kann unterliegen, aber die Sache wird triumphieren. Alle Eroberungen gehen von Ideen aus und werden dann zu Bewegungen um der Macht willen. Die Lebensord- nung bewegt sich vornehmlich vom Inneren zum Äusseren und von der unsichtbaren zur sichtbaren Welt. Die Wahrheit ist immer stär- ker als alle Widerstände, Umstände und der derzeitige Zeitgeist. Entwicklung erweist sich nicht als wahr, weil diese sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie wahr ist. Die Wahrheit ent- schädigt dafür, dass sie wahr ist und von der Zukunft mehr zu hoffen ist *.
* Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus ge- trieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedan- kens. Denn alles was an Lebenstat-,Willens- und Glaubenskraft, an Intelligenz und Idealismus, Emphatie, finanziellen Mitteln, an Nervenanspannung und Opferbereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt eine Wucht, der selten die Welt widersteht *. * In freier Textanlehnung des Schriftstellers Stefan Zweig. X.) Napoleon I, Kaiser von Frankreich glaubte z.B. einst den (eng- lischen) Handel wie ein Garderegiment führen zu können und lehnte die aufsteigenden Wirtschaftsideen des 19 Jahrhundert ab, welche ihn letzten Endes besiegten. XI.) " Die grösste Macht hat das richtige Wort zur richtigen Zeit " *. * Mark Twain, US-amerikanischer Schriftsteller.
XII.) " Zu jeder Zeit liegen einige, grosse Wahrheiten in der Luft: sie bilden die geistige Atmosphäre des Jahrhunderts " *. * Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin.
XIII.) Entwicklung ist das Lebensgefühl der Zeit. Die Zeit ist reif, aber noch nicht die meisten Zeitgenossen. XIV.) " Die (Entwicklungs-Individualisierungs)-Wahrheit kann sich zu einer guten Idee weiterentwickeln " *. * Dr. Phil Michael Richter, Zeithistoriker .
XV.) " Keine wichtige Entdeckung ist jemals gemacht worden, die nicht am Ende alles mit sich gerissen hätte " *. * Henry Thomas Buckle, englischer Historiker.
XVI.) " Ein Stück Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit ist mehr wert als die ganze Welt,weil Entwicklung bleibend und ewiglich aber die Welt vergänglich ist "* . * In Anlehnung an Meister Eckhart XVII.) Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung
XVIII.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen XIX.) Siehe auch " Die Zukunft des Christentums " in www.entwick- > Die Welt vom Mittelalter bis zur heutigen Postmoderne darf weniger als ein Abfall von Gott verstanden werden, sondern als ein weltsuchender Weg zu Gott und wir befin- den uns inmitten eines religiösen Aufbruchs, wo die christliche Religion auf eine neue Stufe ihrer Entwick- lung gehoben wird. Es ist die Sehnsucht nach kirchlicher Erneuerung, die auf eigener Erfahrung gründet und zu ihrem Ursprung zurückführen will. Mit der theologischen Dialektik wird kein Mensch erneuert. Entwicklung ist das Religiöse im Leben als Individualisierungs- Sinn-Zweck und der religiöse Raum ist die Welt. " Der religiöse Raum ist die Welt ". Die Entwicklungs-Individualisierung-Zweck-Bestimmtheit steht im Vordergrund und der praktische Alltagsnutzen, Wert und die wissenschaftlichen Erkennt- nisse stehen im Hintergrund. Wenn eine Sache gedient hat, dann wird sie einem höheren Zweck durch Überwin- dung als Transzendierung zugeführt. Der Lebensverlauf des Menschen ist ein unbiblischer Text, aber voller Reli- gion. In der Bibel (Gliederungspunkt Bibel) fehlt das Programm für die individuelle Befreiung. Die Beschreibung und Verkündigung des Heilsgeschehen alleine führt noch nicht zum Heil. Die christliche Botschaft versteht man nicht von selbst, sondern sie muss verständlich gemacht werden, während die individuellen Entwicklungsweg-Botschaften als Hinweis jeder versteht*. *I.) Die gotische Kathedrale als Mittel zur religiösen Erfahrung wird zum Mittel einer Entwicklungs-Individualisierungserfahrung als un- konventioneller, eigentlich unreligiöser Zugang zum Christentum, weil der Gottesbegriff identisch mit dem Entwicklungsbegriff ist. Gott hat kein Gesicht, sondern er ist Frieden und die gotische Kathedrale steht für den Entwicklungs-Auseinandersetzungsweg, um zu seinem Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller Suchunruhe Ziel ist. II.) " Das dritte Jahrtausend werde entweder ein religiöses sein oder überhaupt nicht stattfinden " *. * Andre Malraux, französischer Schriftsteller, Filmregisseur und Politiker). III.) Diese Gesellschaft ist voller Religiosität und Sehnsüchte wie kaum eine andere Gesellschaft zuvor. Die aufgespeicherte, religi- öse Substanz hat sich nur ökonomisiert und sozialisiert in den Begriffen Materialismus, Fortschritt, Geld, Sozialstaatlichkeit, Wis- senschaft, Konsumismus, gesellschaftliche Bestätigung, Lebens- sicherheit etc. Jeder ist aufgerufen sich ein anderes " Bestäti- gungs-Gegenüber " zu suchen, was nur ausserhalb der relativen Welt zu finden ist. Jetzt erst ist die Notwendigkeit und Reife gege- ben, dass das geschichtliche Christentum in neuer Gestalt fortge- führt, die Entwicklungsidee im Verständnissinne von Meister Eck- hart christlich gedeutet und das Christentum als Entwicklungsle- benstun verstanden wird. IV.) Beim " Experiment Entwicklungs-Lebens-Christentum " ist die Evolution der individuelle, eingeborene " Entwicklungs-Individuali- sierungs-Weg " als säkulare Nachfolge Christi zu mehr Gottent- wicklung im Sinne von Meister Eckhart im Gesellschaftsleben und Beruf. Entwicklung ist kein Religionsersatz, sondern von allen grossen Religionen, Philosophien und Wissenschaft unstrittiges und auch von Nichtreligionen mit zutragendes, ethisches Erbe der Menschheit.
zelne und die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr Einzelne " in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch VI.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer nur der eigene, gegangene Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Welt " in evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi VII.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen VIII.) Siehe auch vom statischen Berufsbildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf 5 Von der religiösen, kulturellen Symbolsprache zur Entwicklungs- und Lebenssymbolsprache.
> Es wird kein Rückgriff auf Vergangenes, eine Nachah- mung der epigonenhaften Romantik des 19 Jahrhunderts, wie die Neugotik um die vorletzte Jahrhundertwende als Spielart des Historismus vorgenommen, wo nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon der Erste die gotische, sakrale und profane Baukunst zum Inbegriff einer ur- deutschen, christlichen, mittelalterlichen Weltordnung verklärt wurde (oder z.B. " gelungener Nachahmungen " in den USA). Man verstand irrtümlich die Gotik als origi- nale, deutsche Baukunst und sah in den gotischen Kathe- dralen des Mittelalters ein Sinnbild urdeutscher Schaffens- kraft. Die Romantiker hatten bei aller Bewunderung des Mittelalters zunächst wenig kunstgeschichtlich Fassbares und Substantielles. Sie suchten das Wunderbare und schwelgten in diesem katholisch-mystischen Dämme- rungs-Frömmigkeitsgefühl und glaubten Altdeutsches neu erfunden zu haben. Es war der Wunsch nach nationaler Ein- heit und Grösse im Rückblick auf das christliche deutsche Mittelalter, mehr eine Gefühlsromantik das Leben leichter und schöner zu gestalten, aber nicht eine Verschmelzung von Religion und Welt,eine Entwicklungs-Individualisie- rungs-Gotik, die Lebensschwere und das Lebensleid durch Transzendierung zu überwinden. Die Kathedralen sind zwar nach dem gotischen Formenprinzip konstruiert und auf wissenschaftlicher Statikgrundlage in kurzer Zeit gebaut worden, aber ohne inneres, dynamisches, wirkkräftiges, gotisches (Nachahmungs)stilgefühl. Eine Renaissance wie damals unter romantischen Vorzeichen verstanden als eine ins unendlich gehende Sehnsucht nach Heilung in der Welt ist nicht das Ergebnis einer aus der Tiefe und Ur- gefühl kommenden, vorwärts drängenden Entwicklungsbe- wegung und gilt als entchristlichte Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Der geistige Aufriss und der abbildende Sinn des anagogischen Entwicklungscharakters der gotischen Kathedrale des " weiter, höher und hinauf als die Fähig- keit den Geist zur höchsten Wahrheit zu erheben ", die Pole Glück und Leid, Leichtigkeit und Schwere zwischen denen alles religiöse Platz findet und der gotische Geist, welcher das Objekt vernichtet, um Grösseres zu schaffen, wurde in diesem Sinne in der Romantik noch nicht ver- standen und beabsichtigt *. *I.) Der Historismus ist Nachahmung und Rückgriff auf ältere Stil- richtungen und ist stets ein System des Alterns. Der Mensch ist dem Ewigen zugewandt, im Historismus ist es die Vergangenheit als Wissenschaft auf die Zukunft dessen, was technisch möglich ist. Aber es fehlt dem Historismus die letzte Tiefe. Anstatt der geset- zesmässigen Betrachtung des historischen Prozesses erfolgt eine individualisierende Interpretation. Es waren nur Kopien von goti- schen Kathedralen,aber ohne zeugende Lebenskraft, weil analog ein originäres Schaffen nicht mehr möglich war. Die gotische Kathedrale bleibt ein ständig wachsendes Gebilde und lebt von den ständigen Verbesserungen und dieses war mit der Bauvollendung in wenigen Jahren nicht mehr gegeben. II.) Aus neuzeitgeschichtlichen-Anlass zum verheerenden Brand der Notre Dame von Paris am 15. April 2019 stellt sich einerseits die Frage, wer soll den Wiederaufbau der Brandruine trotz grosszügi- gem, ersten Millionen-Spenden-Aufkommen bezahlen und wie viele Jahre wird eine solche Restauration dauern ? Anderer (kri- tischer)seits stellt sich die Frage, ob es überhaupt nochmals mög- lich ist, trotz fundiertem kunstgeschichtlichen Wissen und bau- architektonischen, technischem Fachkenntnissen, von denen die Baumeister des Mittelalters nur träumen konnten ,ein solches Kul- turdenkmal, welches die französische Geschichte begleitet hat wegen des Zeitgeistes, der Einmaligkeit als original-getreuer Wiederaufbau des Vergangenen nochmals zu errichten, weil ein solches originäres Schaffen heute nicht mehr möglich ist. Nicht nur wegen den enormen technischen Herausforderungen und un- erwarteten Arbeitsunterbrechungen ist eine Zeitplanung und Res- tauration der Kathedrale so schwierig, sondern wir sprechen von der Mystik des gotischen Domes als ein Instrument des Glaubensstre- bens sich Gott anzunähern als " der Genius und die Seele des Chris- tentums " in architektonischer Baugestalt der damaligen Zeit.Siehe Textfortsetzung in Zukunft Straßburger Münster 3 III.) Alles unterliegt eben dem ewigen geschichtlichen Entwicklungs- gesetz Gesetz des Vergehens und des Werdens einer spiralförmigen Weiterentwicklung und da ist die gotische Notre Dame Kathedrale in Paris nicht ausgenommen. Restauration würde Entwicklung zurück bedeuten, die es von ihrer Gesetzesnatur nicht geben kann. Die Ent- wicklung ist irreversibel, da jede Stufe auf der vorhergehenden aufbaut. Vergangenheit ist verflossene, alte Energie und die Ver- schiebung hat bereits den Punkt der Rückkehr überschritten. Damit ist der Entwicklungsprozess nicht mehr umkehrbar d.h., es gibt keine Entwicklung zurück auch wenn man nach den mittel- alterlichen Baumethoden und Materialien arbeitet.Weil der Geist die gotische Kathedrale verlassen hat, wo das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt, bleibt eine Wiederbeseelung, wo die Seele ohne Ver- mittelndes berührt wird, und " nur wegen der Notre Dame alleine schon ein Grund ist (Entwicklungs(christ) zu werden und wieder wirklich Christ zu sein" (Quelle unbekannt), fraglich. Kein Chefar- chitekt, kein Restaurator, kein noch so hohes Spendenaufkom- men kann der Kathedrale wieder dieses Leben einhauchen, dass die touristische Sehenswürdigkeit zur kulturellen Sehnsuchtswürdigkeit wird. Es ist die fortwährende, zeugende und gebärende Kraft der Go tik, welche in die Formen gelegt wurde, an der sich Hunderttausen- de, sogar Millionen jedes Jahr entzünden. IV.) Die gotische Kathedrale war eine Summe mittelalterlicher Weltanschauung. Religion und die Kunst waren identisch. Die Gotik wurzelt weitgehend in der religiösen Erfahrung und war eine Ver- bildlichung der christlichen Ideenwelt und bedient sich im grossen Umfang der Symbolik und Allegorie als verschleierte Sprache und Urbilder als die tiefsten Empfindungen der abendländischen Seele. Es ist der Lebenswille, ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl und die Ideen-Geistes-Macht über die materielle haften Sakralbau so einzigartig werden lässt. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu " Gott ". Deshalb sollte die Notre Dame in Paris nach den Idealstrebevorstellungen der Gotik mit den heutigen, modernen Bautechniken restauriert werden *. *Im modernen Sinne ist der gotische Baustil mehr (Religions)psycho- logie und (Entwicklungs)philosophie als ein Kunststil und wissen- schaftliche Bauarchitekturtechnik. V.) Die Zukunft der Wiederauferstehung der Notre Dame von Paris ist auch die Zukunft aller gotischen Kathedralen gleichermassen für Gläubige und Nichtgläubige als universelle Lebensidee. Die Aus- drucksform der Wahrheit hat sich gewandelt, weil sich die Welt gewandelt hat. Jede Generation hat ihre eigene Entwicklungs- wahrheit und muss wie Sisyphos den (kulturellen)Stein bergauf- wärts wälzen. Diese ist die Wandlung des geschichtlichen, nationalen Kulturerbes zum individualgeschichtlichen, menschlichen Entwick- lungserbe als die Zukunft aller gotischen Kathedralen. Die gotische Kathedrale als Mittel zur religiösen Erfahrung wird zum Mittel einer Entwicklungs-Individualisierungs-Erfahrung als unkonventioneller, eigentlich unreligiöser Zugang zum Christentum. Der Entwicklungs- begriff und der Gottesbegriff sind nach dem Gottentwicklungsver- ständnis eines Meister Eckhart identisch und mit dem Begriff mitge- andersetzungs weg in der evolutionären,säkularen Nachfolge Christi , um zu seinem Frieden zu gelangen, weil Ruhe und Frieden aller Unruhebewegung Suchziel sind. Wer seinen Frieden (Gliederungs- punkt Frieden) gefunden hat, alles gelernt hat, was es zu lernen gibt. VI.) Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht jeder Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprinzip, weil bei Entwicklungs-Individualisierungs-Reife jeder das Gefühl vermittelt bekommt, dass die gotische Kathedrale nur für ihn persönlich gebaut worden, er endlich zu Hause angekommen ist. Erst nach einer Lebenskrise öffnen sich die Eingangsportale der gotischen Kathedrale für mich. Es ist seine Entwicklungszukunft in der evolu- tionären, säkularen Nachfolge Christi zu gestalten, weil nach dem christlichen Grundverständnis nur der Einzelne vor Gott gestellt ist. Dieses ist auch das pädagogische Ziel von der Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 1 bis Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik 9. Mehr Gotteshaus geht wirklich nicht. VII.) " Romantik ist sehr schön, von der Ferne gesehen" *. * B.Travem. VIII.) Die Romantik war die Kunst des großen Aufschwungs der Christenheit des Westens, welche , das künftige Europa aus der stagnierenden Welt in eine dynamische, schöpferische Welt verwandelt hat. IX.) Alle Formen, welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer- und Schnitzer- kunst bspw. ist eine tief ernste, fast düstere Stimmung gemeinsam, weil die Menschen der Gotik von Unglücken und der Pest verfolgt waren. Sie hatten Sehnsucht nach einer besseren Welt im Jenseits. In ihrer Not und Verzweiflung suchten sie Trost und Hilfe bei den Heilmitteln der Kirche. Nur so sind die asketische Vergeistigung und der der fanatische Baurausch zu verstehen, wo im 12. Jahrhundert überall in Europa riesige Kathedralen in die Höhe wuchsen. X.) Im Leiden liegt der grösste Segen. Du irrst wenn, du etwas an- ders suchst als Drangsal. Es ist die letzte Tiefe, um daraus alles zu begründen und zu gestalten. Ohne Leiden kann der Mensch nicht " zum Heile" gelangen. Nur über Armut, Entbehrung und Leiden ging bisher der Weg aller Religionen ins Göttliche. Erst das Lei- den hat der Menschheit das Gefühl der Religion, den Gedanken eines Gottes erschaffen. Mystische Erfahrung ist ohne den Durch- gang von Leiden nicht zu erreichen. XI.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes. Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen. Wer auf sein Leid tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn und die Notwendigkeit des Weltleidens XII.) Nach dem Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd nur jeder Schmerz, den zu überwinden, wir Kraft besitzen. Es war für ihn nicht der Tribut, den man zahlen muss um das Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen. Der Schmerz war für ihn eine Macht, mit diesem man sich furchtlos mit allen möglichen Therapien aus- einandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war für ihn eine Schule der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss mehr als die Weisesten wissen können. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Gesundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimu- lanz zum mehr erleben und entdeckte das Leben gleichsam neu. Es ist das " amor fati ", das Notwendige nicht nur zu ertragen, son- dern auch zu lieben. Je mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je grösser sein Leiden, weil die gestalterischen Kräfte sich abstossen. XIII.) " Ohne Leiden bildet sich kein Charakter "*. * Freiherr von Feuchtersleben. XIV.) Der Mathematiker Blaise Pascal betrachtete die Krankheit als der natürliche, glückliche Zustand des Christen.
XV.) "Gott hat mich mein ganzes Leben lang gequält "*. * Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Schriftsteller.
XVI.) " Wo Gefühl ist, da ist auch Leid "* * Leonardo da Vinci, Maler. XVII.) " Seit dem 18 Lebensjahr verging kein Tag ohne physische Schmerzen die er durch die Gedankenarbeit zu verbessern suchte *" * Blaise Pascal, Mathematiker. XVIII.) Von der Gefühlsromantik das Leben leichter und schöner zu gestalten zur Entwicklungs-Individualisierungs-Gotik die Lebens- schwere und das Lebensleid durch Transzendierung zu überwinden. XIX.) Im Jahre 1904 wurde bspw. der " Berliner Dom " eingeweiht und gilt als " Kathedrale der Protestanten", aber es fehlt diesem Bauwerk das religiöse Lebensgrundgefühl, der motivierende Nach- ahmungs-Elementardrang und die Mystik eines gotischen Domes. XX.) Das neunzehnte Jahrhundert war in besonderer Weise bemüht die mittelalterliche Gotik nach zu empfinden (neue Gotik), doch die Fenster erinnern eher an viktorianische Malerei oder die Kunst der Präraffaeliten als an den vergleichsweise strengen Stil der Gotik. * Die Präraffaeliten waren eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England zusammengekommene Gruppe von Künstlern. XXI.) Viele hundert Jahre haben die Wunderbauten der Gotik den Deutschen, den Europäern vor Augen gestanden und sind für die Kunst doch wie nicht vorhanden gewesen. Der Idealbegriff hat über sie hinweg gesehen.
sich von der natürlichen Schöpfung zu befreien. Die innere Kraft der damaligen Gotikzeit war nicht ausgerichtet auf Kultur, Wissen- schaft, Ökonomie und Bewusstsein, sondern auf das immanente " göttliche Gegenüber ", dem der einzelne Mensch näher zu kom- men trachtete. Deshalb entwickelten sich Kultur, Wissenschaft, Ökonomie und Bewusstsein nur gleichnis-und mittel-zweckhaft, welches auf höheres verwies, was der Mensch sein kann. Dieses besaß keine Wirklichkeit an sich, an dass der Mensch glaubte und sich gegründete. Heute wird der gotischen Kathedrale als kunstgeschichtliches Bauwerk und oft als Kulturerbe der Mensch- heit Wirklichkeit zugebilligt und bei der Restauration oder bei einem Nachbau einer gotischen Kathedrale erfolgt diese durch seine Bewusstseins-Könnens-Fähigkeiten. Er bezieht seine Kraft und seinen Geist nun von den Werken, die er selber einmal geschaf- fen hat und die ihrerseits ihm all sein Können und alle seine Kräfte abverlangen, um diese zu erhalten oder nachzubauen, da diese Bauwerke ja nicht aus eigener Kraft existieren. die Kraft des Menschen erfordert, um diese zu erhalten, dem Men- schen selber zuvor die Kraft geben soll, damit er diese Aufgabe erfüllen kann. Deshalb kann z.B. eine restaurierte, gotische Kathe- drale oder ein Nachbau nicht mehr die ursprüngliche, zeugende Kraft geben. Sie wurde nicht wie damals mit diesem religiösen Lebensgrundgefühl, der Volksfrömmigkeit und Begeisterung ge- baut und es fehlt der Lebenswille, der einst elementar in die For- men gelegt wurde und diese Willenskraft jeden Menschen zur Nachahmung ergreift. Der Mensch des Mittelalters ist in seinem Naturell und seiner Berufung nach Pilger (" Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben ") und alles diente dem Wohlergehen der Seele. Statt das " göttliche Gegenüber " in den Dingen zu sehen als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnzweck hat der Mensch diese Dinge in den Kulturbesitz genommen und sich innerlich und äusserlich angeeignet. Der äussere Besitz des Menschen ist die Kultur und der innere Besitz ist gleichsam das Bewusstsein als ihr Spiegelbild. Man kann sagen, dass die Welt dem Menschen nur in dem Maße im Bewusstsein in Besitz gege- ben wird, indem er auf Gott zugeht, und nur dieses nur in dem Maße hat, wie viel er davon transzendiert hat. Es ist der Rat von Meister Eckhart, " dass jegliche Kreatur Gottes ist und das Viele nur da ist, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen ". Der Mensch darf sich nicht auf Kultur und Bewusstsein begründen und seine Existenz davon abhängig machen. Dieses bedarf einer anderen Rechtfertigung, weil Kultur und Bewusstsein nur ein Ausschnitt und nicht das Ganze darstellt. XXIV.) Siehe auch " Individual-Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Ver- mittlungsverständnis " eines Meister Eckhart
* Dieser Textabschnitt wurde übernommen aus DAMALS, das Magazin für Zeitgeschichte. XXVI.) In der deutschen Romantik (die französische Revolution hatte die Romantikwelle mit seinem Freiheitsrausch, Renaissance etc. ausgelöst), einer Zeit der Unruhe und Suche, in der man um eine nationale Identität rang, bevor 1848 in der Frankfurter Paulskirche das erste deutsche Parlament tagte und auch 1871 das deutsche Kaiserreich gegründet wurde, symbolisierte die gotische Kathedrale das Ideal der Einheit. Es war ein verklärter Rückblick in das deutsche Mittelalter, in dem der Glaube und das Reich stark waren.
XXVII.) Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der Empfindungs- welt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.
XXVIII.) Am Ende des gotischen Zeitalters hatte der europäische Mensch sich von Grund auf gewandelt. Die Renaissance war nicht die Überwindung, sondern Vollendung dessen, was im Zeitalter der Gotik begonnen hatte. Das Ende der Epoche war der Anfang des modernen Europa. XXIX.) Der gotische und der griechische Geist haben in den Jahr- hunderten der christlichen Kunst mächtig miteinander gerungen und einen Kampf um die Form ausgetragen. In dieser Auseinan- dersetzung musste der Geist der Gotik siegen, weil das Schwer- gewicht der Kunst verlegt war von aussen nach innen und vom Sinnlichen zum Seelischen. Früher war der Mensch in der Welt gewesen, als ein Teil davon und die Welt war für ihn da. Jetzt wur- de die ganze Welt nur noch im Menschen als Mittel zur religiösen, seelischen Entwicklung betrachtet was seine Fortsetzungs-Sinn- linie in der Individualisierungsentwicklung findet und die Welt nur als Mittel zum Entwicklungs-Individuationszweck und Gleichnis gesehen wird. Das musste zu einer Umwertung der Form führen. Deshalb ist der gotische Geist in Europa solange mit dem Christen- tum im Gleichschritt gegangen und deshalb wird die Gotik als Weltkulturerbe zum individuellen Entwicklungserbe, wo jeder Einzelne in der Auseinandersetzung diesen Geist transzendiert und selbst zur Kultur wird *. * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkriti- ker und Publizist. > Wir sind Abendländer und haben alle eine (gotische) Entwicklungslebenswurzel und sind Geistesverwandte von Meister Eckhart dem grossen Mystiker des Mittelalters. Entwicklung entspricht den Idealvorstellungen der Gotik und das menschliche Entwicklungsprinzip ist die zeugende Lebenskraft der Mystik des gotischen Domes. Das Gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel und neuzeitliches Abbild der menschlichen Entwicklung. Die Dynamik der Baugestalt ist der Aufwärtsdrang des menschlichen Ent- wicklungsstrebens und in jedem Menschen als Lebens- prinzip, Bewegungsursache und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und Träger der Lebensvor- gänge in gleicher Weise " als individuelles Eigengesetz " angelegt und bei Entwicklungsreife ist es " höchstes Leben in wirkkraftfeldhafter Aktion " ein Leben lang. Die Entwick- lungsidee ist aus dem Geist der Gotik geboren und findet im Geist der Gotik statt. Einer entwicklungslichtlosen Zeit wird die " Entwicklungslichtgestalt " einer gotischen Kathedrale als Lebensgrundgefühl der Entwicklung und Höhepunkt europäischer Kunst als Aufbruchideal für die Jugend und " Altjugend "gegenübergestellt *.
* I.) Abendland wird hier nicht als eine Fiktion und das Pendant zum Morgenland, sondern als die Übereinstimmung mit der (christia- nisierten), westlichen Welt verstanden. Dass Wort Abendland ist ein mittelalterliches Wort :es meist die Einheit der Christenheit gesichert durch Kaiser und Papst wie diese im Reich Karls des Großen gegeben war und bis zur italienischen Renaissance bestanden hatte. Der Humanismus hat den Begriff Europa an die Stelle des Abendlandes gesetzt. Aber das Abendland kann nicht untergehen, denn das Abendland ist ein geistiger im christlichen verankerter Begriff. Auch wenn das Christentum in der heutigen Moderne sich in der Krise findet, kann vom Untergang des Christentums keine Rede sein. Im Gegenteil, durch die Krise deuten viele Zeichen darauf hin, dass sich das Abendland auf eine christliche Renovation bewegt, die alle Kirchen erfasst. Siehe Textfortsetzung in Die-Zukunft-des-Christentums II.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg III.) Siehe auch " In eigener Sache " in Entwicklungsgotik IV.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip V.) Siehe auch die Webpräsenz www.entwicklungszukunft.de
> Eine solche Entwicklungsdeutung der verborgenen Ent- wicklungsphänomene und der Entwicklungssymbolik der gotischen Architektur als Entwicklungsweg-Individualisie- rung über die religiöse, geschichtliche und kunstarchitek- tonische Deutung hinaus ist in diesem Kontext noch nicht versucht worden und kann als metaphormosische Um- gestaltung als Weiterentwicklung des christlichen, Weltkul- turerbgutes zum individuellen Erbgut eines Entwicklungs- christentums als Wert- und Bedeutungserhöhung der gotischen Kathedrale verstanden werden. Entscheidend ist immer die Verbesserung des Bisherigen und jeweils Besten des eigenen oder des Gedankengutes der anderen, was dann das originäre Neue ausmacht. Das Neue ist nicht immer das Bessere, aber das Bessere ist immer neu. " Gotik als Bau- stil ", hier gibt es viele kunstgeschichtliche Literatur zu kaufen und farbige Webseiten " zu googeln ", aber über Gotik als Entwicklungslebensstil im Sinne von Entwicklungs-Kultur-Lernen dessen Neuschöpfung, da sucht man vergeblich und viele Suchbegriffe sind unbekannt. Allgemein gilt das Symbol für die subjektive Schöpfung der künstlerischen Erfindungskraft. Die Entwicklungs-Symbol-Sprache versucht die ontologische Bedeutung der Entwicklungswirklichkeit hinter den Gegenständen der sinnlichen Wahrnehmung und der archtektonischen Formensprache die unsichtbare Wirklichkeit des Intelligiblen und den Lebensbildungscha- rakter einer Entwicklungs-Eigenschafts-Metapher zu begreifen.
> Bei dem Individualisierungsstreben werden nicht nur grosse Gedanken und Wahrheiten gewusst, sondern es wird sich an grossen Gedanken und kulturellen Schöp- fungen emporgearbeitet und in der ständigen Entwick- lungsreflexion individualisiert. Der Schlüssel liegt in der Besucherpermanenz der gotischen Kathedrale, weil davon gefesselt und nicht in der einmaligen touristischen Kathe- dralenbesichtigung als Pflichtbesuchsprogramm des " ich war ja schon da gewesen". Die Zeit war dafür noch nie so reif, die gotische Kathedrale aus dem Dunkeln zu holen, weil die Menschen noch nie so weit davon entfernt waren. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Indivi- dualisierungs-Prozessakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persön- lichen Individualisierungs-Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die religiöse Deutung der Evolution (d.h., was Gott im Lebensalltag mit mir vor hat und warum ich für alle da bin).Es wird nichts anderes getan wie bisher und der Unterschied liegt nur darin, vom Leben her "entwicklungs-individualisierungs-wegmässig " zu denken ist das, worauf es nur ankommt. Alles andere ist zweitrangig *. * Weil Gott mitten in unserem Leben jenseitig ist, existiert das Jen- seitige im weltlichen Diesseits.Gott ist nicht im Himmel, sondern in seiner ganzen Schöp- fung zu finden. Nicht das Interesse für Religion muss sich ändern, sondern nur der Entwicklungs-Lebensblick-Winkel, was als gute Rezeptur gesehen wird. Durch Verschiebung des geis- tigen Blickwinkels wie bspw. durch den Philosophen Immanuel Kant oder durch den Astronom Nikolaus Kopernikus hat sich die ganze Denkanschauung der Zeit verän- dert. Erst dann wird der statische Gottesbegriff (Gott als Objekt und ruhendes, gedachtes (Glaubens)- sein) sich zum dynamischen Gottesbegriff (Gott als Subjekt und lebendiges, unruhiges (Da)sein). II.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungsreife "Bis zum Reifezeitpunkt...Beim Reifezeitpunkt..."Nr.782 in Kulturlernen-17
III.) Erst im entwicklungskulturellen Individualisierungs-Freiheitsakt wird jeden neuen Tag dem Leben Sinn, Wert und Entwicklungsbe- deutung gefunden und empfangen. Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu gewinnende Freiheit durch das Entwicklungs-Frei- heits-Lernen über seinen Entwicklungsweg zu sich selbst zu gelan- gen. Das ist seine Rechtfertigung und seine Sinnbestimmung und sein Ziel. IV.) Es gibt keine Individualitätsnorm für das Menschsein. Durch die Sozialisierung wird der Mensch ab- und durch die Entwicklung aufgewertet. Jeder Einzelmensch bereichert das Kollektiv, die Gesellschaft ist umso menschlicher und jeder Staat kann stolz sein, je mehr Einzelne er hervorbringt. V.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
VI.) Siehe auch evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi * Das Christentum ist eine Religion der Individualität, weil nur der Einzelne vor Gott gestellt ist. * Deshalb sollte dann der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger gewesen ist, was die anderen gemacht haben, nach seinem Bekanntheitsgrad, wie viele Tore z.B. als Fußballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bank- kontostand, welche Position, welchen Beruf, Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte und wie löblich die Grabrede des Pfarrers war, sondern Auge in Auge nur nach seinem persönlichen Gottesverhältnis als die ei- gentliche Lebensleistung d.h., ob er sich treu und entwicklungsehr- lich geblieben ist, das Bessere und Höhere gewollt und egoistisch war für andere, indem er :
und dieses das Einzige ist, was den Menschen begründet und seinem Leben seinen (Todes)sinn gibt. VI.) Die Gleichheit steht " Gott sei Dank " nur auf dem geduldigen Papier und damit lässt sich nicht die menschliche Natur (Individua- lisierungsstreben austreiben. Das Individuelle und nicht das Gleiche macht den Einzelnen aus. Die Gleichheit und die Individualität vertragen sich so gut wie Wasser und Natrium. Mit dem Postulat der Gleichheit in allen Lebensbereichen wird ausgeschlossen, was im menschlichen Leben verwirklicht werden soll. Werte entstehen nur dort, wo sie in dem Bemühungen des Einzelnen in der indivi- duellen Lebensauseinandersetzung religiös interpretiert „ zum gött- lichen gegenüber " entwickelt werden und damit sakral begründet sind. Diese Werte sind nur Gleichnis, welche auf höheres verweisen und was verwirklicht werden soll. Bei einer gesellschaftlichen An- erkennung und Bestätigung dieser Werte werden sie wieder auf die Nullstellung zurückgesetzt. Darüber hinaus gibt es eine nicht zu verleugnende Ungleichheit in unserem Lebensalltag, abhängig vom Emigrationshintergrund, der Sozialisierung, dem Bildungs- grad, den Entwicklungsanlagen, den, persönlichen Sinninteres- sen, der beruflichen Position, des Besitzes und Geldes, der gesell- schaftlichen Anerkennung und Bestätigung etc., was berücksich- tigt werden muss.
VII.) Bevor ich geboren wurde, wurde schon über meine (Un)freiheit durch die Erziehung, Bildung, Sozialisierungsanpassung, Ökonomi- sierung, berufliche Integration etc. entschieden, wie ich als unper- sönliches Werkzeug der Zivilisation zu sein habe (was auch erst einmal nicht anderes sein kann). Erst durch das Individualisierungs- streben entscheide ich über meine (Entwicklungs)freiheit, wie ich zum persönlichen Werkzeug der Zivilisation durch die Individua- lisierung zu sein habe (was bei Entwicklungsreife nicht anders sein kann).
VIII.) Siehe auch " Die Krise der Gesellschaft sind immer weniger Ein- zelne aber die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr Einzelne " in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch IX.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen
X.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Friedens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit XI.) Siehe auch den Gliederungspunkt "Glauben" in Christentum-frueher-und-heute
XII.) Der Arbeitsbegriff unterliegt dem Wandel der Zeiten. Das Ar- beitsverständnis und die Arbeitsanforderungen haben sich mit der wirtschaftlichen, technischen, gesellschaftlichen und insbesonde- re mit der zunehmenden Individualisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt fundamental gewandelt und die alten Arbeitswert- vorstellungen entwertet. XIII.) Siehe auch Wandlung der Arbeits-und Berufswelt XIV.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf
XV.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung
XVI.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter
XVII.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit XVIII.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg XIX.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick- lungs-und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckhart XX.) Siehe auch evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebens-Nutzung > Gotik als Bau- und Entwicklungsstil ist die Weiterent- wicklung des gotischen Baustilwissens und seiner kultu- rellen Einzigartigkeit, um die Kathedrale nicht nur kultur- architektonisch, sondern auch als Lebenseinzigartigkeit im Entwicklungs-Individualisierungsgeiste zu verstehen. Die Scholastik auf dem religiösen Gebiet ist die Gotik im künstlerischen Gebiet. In " Gotik als Bau- und Entwick- lungsstil 1 bis Gotik als Bau- und Entwicklungsstil 9 " wird in mannigfachen der religiösen, architektonischen Bau- symbol- und Allegoriensprache als Verbildlichung und Versinnlichung der christlichen Ideen-Jenseitswelt die Entwicklungs- und Lebenssymbolsprache als Ver- bildlichung und Versinnlichung der Entwicklungs- ideen-Diesseitswelt gegenübergestellt, um die Doppel- natur der gotischen Symbolarchitektur aufzuzeigen und die religiösen, entwicklungssymbolischen " Erinne- rungsschätze der gotischen Kathedrale " für das heutige Lebensgefühl, den heutigen Zeitgeist und für das heutige Sturm- und Drangideal der Jugend und " jungen Alten " als Gotisches Lernprinzip schlecht hin zu erschliessen. Dieser immer noch vorherrschende Dualismus gilt aber wissenschaftlich als überwunden, weil sich alles in der Einheit (Verschränkungsprinzip der Interverbunden- heit) wieder findet, was auch wieder mit dem gotischen Bauwerk-Einheits-Verständnis identisch ist, indem jedes Einzelbauteil vom Ganzen abhängig ist *. * Die Erklärung der Verschränkung zeigt, wie die materielle Welt und die innere Welt durch den ständigen Informationsaustausch miteinander verbunden sind und nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums. Zwei verschränkte Objekte, obwohl Lichtjahre entfernt, trotz grosser, räumlicher Distanz sind miteinander verbunden und können Informatio- nen austauschen. Das zeigt doch deutlich, dass es eine geistige Welt neben der materiellen Welt lostgelöst von Raum und Materie geben muss. Aus diesem Grunde ist jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen, da auch die kom- plexen Vorgänge des Entwicklungs-Geist-Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quanten- physik unterliegen.
> Die Gotik hat nie ihren vermittelnden " Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck-Gleichnis-Prüfstein, Höherweg- weiser-Sinn, Selbsterziehungsmittel, Hinweis-Charakter " verloren, um sich in der Auseinandersetzung der Indivi- dualisierungsentwicklung ein " anderes Gegenüber der Selbstbegründung ausserhalb der Gesellschaft " zu suchen, weil das Leben auf etwas begründet sein muss, was das unsichere, unruhige Weltleben übersteigt und ausser- halb dieser relativen Welt liegen und zu finden sein muss, was innere Ruhe, Sicherheit und Frieden bringt. Der statischen, entwicklungslosen, religiösen Sichtweise der christlichen, belehrenden Moral und " den heilig machenden Tugenden " wird die dynamische, individu- elle entwicklungsmöglichkeitsreiche Lebenssichtwei- se der Entwicklungsprozessmoral, wo das Leben sich selber moralisiert (die Tugend wird in der Untugend voll- bracht) und den Entwicklungsindividualisierungs-Eigen- schafts-Tugenden gegenübergestellt, um die Kathedrale in ihrem ursprünglichen, kunstgeschichtlichen und im weiterentwickelten, metaphorischen, entwicklungskul- turgeschichtlichen Sinne zu verstehen. Die Kunstarchi- tektur wird zur Lebensarchitektur. Der abstrakte Sym- bol- und Bildsinn der abbildenden Formensprache wird zum entwicklungsbildenden konkreten, lebendigen Symbolsinn in der Entwicklungslebenssprache im All- tag meiner Lebenswelt als naturalistisches Abbild der darzustellenden Entwicklungswirklichkeit *. * I.) Siehe auch " Es wird die Tugend erst in der Verführungs- schwachheit vollbracht, weil die Kraft erst in der Schwachheit, in den Unvollkommenheiten und Krisen zur Entfaltung kommt.Es ist erst einmal den Weg nach unten zu gehen, um den Weg nach oben zu finden. Ohne die Untugend gibt es auch keine Tugend. Es gibt kein anderes Denken, als solches in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe mit deren wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen " in Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch. II.) Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr Geld zu verdienen und um mehr zu haben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle (Un- ruhe)mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden durch die Überwindungs-Transzendierung zu gelangen und mehr zu sein. Er versteht dann auch den Satz des Kirchenlehrers Augustinus: " Wer seinen Frieden gefunden hat d.h., wer " Gott " geschaut hat (Gott
> Die zur Zeit über 300 Entwicklungs-Zuordnungs-Stil-Gene- se-Beispiele von der Kathedralengotik zum gotischen Lernprinzip in Entwicklungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9, welche auf alle Lebensbereiche herunter dekliniert werden, sind beliebig, oft kunsthistorisch oberflächlich, im Detail unscharf und entsprechen nicht immer den Auswahlkri- terien der gotischen architektur- und stilgeschichtlichen Betrachtungsweise und Bauvokabularsprache. Schon deshalb nicht, weil der gotische Formbauwille mehr le- benspsychologisch, entwicklungsreifewegfinal, lebensab- sichtsimmanent, zeitlos, einheitsbezogen, einzelgewissen- führend, lebenstranszendierend, lebensgrundgefühler- greifend und lebensübersteigend als mehr architekto- nisch, akademisch, religiös-scholastisch, kunstgeschicht- lich und traditionell zu verstehen ist. Es geht hier nicht um eine kunstarchitektonische Stilstufe, sondern etwas, was den ganzen Menschen ergreift. Der Dichter J.K. Huysmann hat die Mystik des gotischen Domes mit all seinen Sinnen in seinem Werk " La cathedrale " erfasst und erlebt*. *I.) Die von dem Baumeister Erwin Steinbach entworfene Westfas- sade im Rosengeschoss des Straßburger Liebfrauenmünsters ist eine " steinerne Ekstase als künstlerische Vollendung des Christentums" so überwältigend, dass man glaubt, sich im Nabel der Christenheit zu finden. Weil es die Seele berührt, bringt es die Seele in Wallung. Nicht dadurch kommt Erkenntnis des Erlebens zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo das Leben zum Aus- druck kommt durch die Empathie des ganzen Menschen. Wer von diesem kulturellen Kleinod ergriffen und erfasst wird, der würde jedes Gramm des Münstervogesensandsteins in Gold aufwiegen und diese seelische Errregtheit lässt sich mit keinen noch so kraftvollen Sprachausdruck, sondern nur schweigend erfassen. Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber ver- wandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Han- deln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht. II.) Für den mittelalterlichen Menschen ist die dingliche Welt über- haupt nur als Symbol verständlich für die einzige ontologisch gül- tige Bestimmung der Wirklichkeit. Jeder gotische Begriff, jedes Baumerkmal, jede gotische Form, jede Allegorie, jedes Gleichnis, jede Symbolmetapher hat ihre eigene Gottes- und Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit.
> Ein Wissen über den gotischen Baustil ist etwas völlig anderes als das Wissen, warum die gotische Kathedrale (für mich) da ist. Den Entwicklungs-Tugend-Lern-Geist des Gotischen Lernprinzips (Nr. 1- Nr.15) zu verstehen ist erkenntnis- reicher, als nur eine Kathedrale zu besuchen. In einem Video z.B. wird der gotische Baustil erklärt, aber hier geht es um das Ergriffen werden, um mein Lebenaufbruch- sinn zu begreifen. Das nüchterne Baufaktenstilwissen ist für den Besucher meistens nur schnell vergessliches, oberfläch- liches Kathedralen-Führungswissen (kurz vor dem Mittag- essen) und nicht zündend, aber meine Empfindung liegt tiefer und der Funke springt über, wenn mir darin mein persönlicher Entwicklungs-Lebensweg gezeigt wird und ich von diesem erfasst werde(Siehe dazu den Gliederungs- punkt "Vierzehn Kreuzweg-Stationen einer gotischen verweist, was verwirklicht werden soll und auch als Meta- pher für die tiefste Sehnsucht," in den Gottesursprung " (Frieden) zurückzukehren. Das liegt tiefer,ist lebens-indivi- dualisierungswegweisender und das Lebenszentrum (Siehe auch Nr.85 in Kulturlernen-3). Das eine weiss ich, das andere bin ich und werde es einmal sein. Die Höhe bedeutet auch, dass er nicht zu übersehen ist und ich immer wieder daran erinnert werden soll, " Gott als meinen Lebensmittelpunkt " näher zu kommen, weil jede Lebensfrage für jeden gottgläu- bigen Menschen nur die Gottesfrage in neuer Entwicklungs- lebens(gott) gestalt als der Genius des Christentums ist und nicht der Mensch die Entwicklung, sondern die Entwick- lung (Individuallogos) den Menschen macht. Bei einer gotischen Kathedrale ist es fast nebensächlich, was ich wissen soll, aber hauptsächlich, wie ich einmal werden soll. Nicht die Bau, sondern die Entwicklungssymbolfakten sind entscheidend *.
* I.) Siehe auch " Individualgeschichtliches-Gottesbegriffs-,Entwick- lungs-und Vermittlungs-Verständnis " eines Meister Eckhart II.) Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen
> Die vielen Lebensvergleichsbeispiele mit dem gotischen Baustil in Entwicklungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9 sind die Kinder verschiedener Eltern (gotischer Kathedralen), aber besonders die Individualgotik des Straßburger Münsters zeigt erst den Individualisierungs-Entwicklungsweg vollends als evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi auf. Die Zuord- nungen sind nur eine Momentaufnahme und austauschbare Beispiele des Vorläufigen, des Möglichen, des noch Besseren, nichts endgültiges, wie das gotische (Bau)Lernprinzip selbst. Sie sind nur theoretischer, allgemeiner Entwicklungsnatur und spiegeln die Entwicklungsindividualrichtung des Ein- zelnen wieder. Erst in der praktischen, individuellen Ent- wicklungslebenswelt wie Arbeit, Freizeit, Familie/ Partner- schaft, Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft, Kultur, Staat, Recht, Technik +Wissenschaft, Unterhaltungs-, Konsum- und Medienwelt, Gesundheit, Umwelt bspw. mit allen Lebensfacetten werden diese Entitäten auf den " Entwick- lungs-Individualisierungs-Erlebens-und Selbsterfahrungs- punkt " gebracht. Es ist die kulturelle Weiterentwicklung des Materialismusgedankens als Rematerialisierung in allen Lebensbereichen, dass alles Sichtbare mit unsichtbaren Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungseigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Gewissen Selbsterziehungs- mittel und Höherweisersinn zum Individualisierungszweck geschaffen wurde. Das Haben wollen wird zum Sein wollen durch Überwindung zum Geist transzendiert, was sich in allen Lebensbereichen vom Niedrigen zum Höheren als Entwicklungszielrichtung vollzieht*. *I.) An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert) wird entwicklungsschädlich (Maß-,Sinn-und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Verän- derungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ewigen geschichtlichen Entwicklungsgesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung in qualitative Veränderung um als nächste, höhere Entwicklungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen Situation überwindet*.
*Siehe auch " Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle bewegt " Nr.XX " Gotische Entwicklungs-Individualisierungs-Eigenschafts- Tugenden und Entwicklungs-Lern-Grundprinzipien " im Gotischen Lernprinzip > Es wird auch nicht kunsthistorisch unterschieden, ob Früh-, Hoch- oder Spätgotik, ob Sakral- oder Profangotik, ob archi- tektonische Baumischformen, romanisch begonnen und im spätgotischen Flamboyantstil beendet. Es ist auch für die Entwicklungsinterpretation bedeutungslos, ob es sich um das reine gotische Stilideal wie z.B. von Notre-Dame in Chartres (Urbild), Notre-Dame in Reims (klassisches Bei- spiel französischer Hochgotik) oder Sainte-Chapelle in Paris (Juwel) handelt, ob nur von der berühmtesten (Notre Dame in Paris), höchsten (Ulmer Münster), grössten (Santa Maria de la Sede in Sevilla), höchste gotische Kirchenschiff der Welt (Cathédrale Saint-Pierre Beauvais) oder im Origi- nal ursprünglichste, gotischen Kathedrale gesprochen wird und ob die französische, englische, spanische oder deutsche Gotik gemeint ist. Es ist auch unwesentlich, wie viele gotische Kathedralen ich kennen gelernt habe, sondern entscheidend ist, von welcher die Initialzündung für das gotische Lernprinzip ausgegangen ist. Die Entwick- lungsstrebesymbolik als " nur das Bessere in allem zu wol- len und nicht aufgeben", ist das Bedeutsame und das Genügende, nicht die letzten Baustilfeinheiten, neues- ten Architekturerkenntnisse, ob es als Weltkulturerbe gilt oder der Restaurationszustand der gotischen Kathedrale, weil das gotische, kulturelle Bewusstsein nur Hinweis, Gleichnis und Chiffre für ein Entwicklungsbewusstsein wird, was den Menschen übersteigt und wozu er fähig sein kann, wenn er sich permanent entwickelt, was als das gotische Lernprinzip bezeichnet wird als die Idee, wel- che alle bewegt. In und hinter allen Menschen, Dingen und Umständen verbirgt, (" west ") und wirkt ein Ent- wick lungs-Individualisierungs-Reife-Zweck-Sinn in sich selber, aber ist kein Ding selber. Es ist eine höhere Ent- wicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebundener Geist und Verhüllungswahrheit, welcher für den Geist geschaffen wurde, um sich von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Zweck und neue Be- stimmung aufwertet. Beim entwicklungs-transzendier- ten-bewussten Materialismus verändert sich die Bedeu- tung der Materie durch eine Entwicklungs-Transzendie- rungs-Sichtweise und der bisherige Materiehauptzweck wird als Mittel zum Entwicklungs-Lebens-Zweck als Rema- terialisierung angesehen. Es ist alles im Zusammenhang und im Verhältnissinn zu meiner Entwicklungsbedeutung zu sehen als Gelegenheit in der Selbstwahrnehmung und Selbsterkennung in allem und aus allem die so genannten Entwicklungstugenden zu verbessern *. * I.) Flamboyantstil als letzte übersteigerte Stilstufe der Gotik. II.) Die Marienkirche in Danzig ist ein steingewordenes Lutherlied "Eine feste Burg ist unser Gott". III.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Wahrheit suchen in den kultu- rellen Verkleidungen der Wissenschaft, Kunst, Religion, Musik, Dichtung, Philosophie, Schriftstellerei, Malerei, Literatur, Architek- tur und der Bildungsgleichen mehr.Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Wahrheits-Individualisierung durch das gotische Lernprinzip. Es ist eine Interpretation der berühmten These des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegels vom Ende der traditionellen Kulturträger, welche keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr auf die kultu- relle Entwicklung des Menschen haben, weil sie auch dem ge- schichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens unterliegen und deshalb die Zeit gekommen ist, wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums bedarf z.B.Wahrheits-Individualisierung durch das Gotische Lernprinzip. Diese sind nicht mehr geeignet auf Höhe- res zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte lebte ursprünglich nicht selber aus sich heraus, sondern z.B. die Brandenburgischen Konzerte von Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vin- cent van Gogh oder eine gotische Kathedrale waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck. IV.) Jegliche Kreatur ist Gottes voll, ist ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Dass Gott die Welt und alle Dinge um des Menschen willen erschaf- fen habe, den Menschen jedoch um seiner selbst willen. In allen Dingen (Umständen, Krisen, Krankheiten, Beziehungen, Ereignissen ) sah er Gott (Gottes-Friedens-Bewusstsein) und als er Gott sah, sah er alle Dinge als ein Nichts (Wahrheitserkenntnis)." Der Mensch soll nicht vor den Dingen fliehen und sich in die Einöde begeben, son- dern er muss lernen durch die Dinge hindurch zu brechen und darin seinen Gott zu ergreifen, wie Meister Eckhart es sagte. Weil es so ist, kommt der gläubige Mensch nur durch die Welt zu Gott, weil diese nur Mittel, Zeichen und Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirklich werden soll. Unser irdisches Leben dient somit dazu, unseren geistigen Körper zu erschaffen was auch als Unsterblichkeitslernen bezeichnet wird.
V.) Siehe auch Resümee: " Das Straßburger Liebfrauenmünster, als ein Juwel der Gotik, findet öfters beispielhafte, dankbare, ehrenhafte Erwähnung " in Entwicklungsgotik
> Alleine die Entwicklungsidee der Gotik als gotisches Lernprinzip, welche in vielen metaphysischen Symbol- zeichen, in der architektonischen Formensprache, religi- ösen Metaphern, in der Stilkunde und Ikonologie etc. zu finden sind, steht im Zentrum der Entwicklungsbetrach- tungsweise und es lässt sich darin die gesamte Entwick- lungslebenswelt nicht nur interpretieren, sondern auch finden. Solange man etwas symbolisch sieht, braucht eine reale " eins zu eins Entsprechung " nicht zu bestehen. Wo die Quellenlage und archivalische Recherche stumm und die Formenanalyse zum Kathedralenbau dürftig waren, erfolgte die Deutung historischer und architektonischer Leerstellen in eigenwilliger, schriftstellerischer und der Entwicklungswahrheit verpflichtender, entwicklungs- meta phorischer Freiheit, weil sich der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung sich gegenseitig durch- dringen. Diese Webpräsenz " Die gotische Kathedrale " erstrahlt erst in ihrem hellsten Licht in Verbindung mit den vielen Direktverlinkungen zu den Verweisvolltexten der Webpräsenz www.entwicklungschristentum.de". * Die Webpräsenz die gotische Kathedrale als entwicklungskultu- relles Selbstkonzept ist stets bemüht die Lebenserfahrungswirk- lichkeit des Einzelnen in den Mittelpunkt zu stellen, wo sich jeder wieder findet und das Gefühl vermittelt bekommt, dass die goti- sche Kathedrale nur für ihn höchst persönlich gebaut wurde. Es ist der naturgesetzliche Strebedrang als Lebensformprinzip, was in jedem Einzelnen gegeben ist. Der Einzelne fühlt sich auch deshalb angesprochen, weil Entwicklungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9 nicht intellektuell recherchiert, klug ausgedacht und abstrakt rezipiert wurde, sondern weil dieser Entwicklungs-Individualisie- rungs-Lebensweg im " Angesicht des Münsters" auch gegangen wurde, kann er auch nur so beschrieben werden. Dieser Weg wird auch die die Zukunft des Strassburger-Muensters und anderer gotischen Kathedralen sein.
II.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes
> In der Domain "die gotische Kathedrale wird der höher- weisende Bedeutungsträgersinn der pädagogischen, jenseitigen, religiösen Heilsvermittlung (Gott ist im Jenseits jenseitig) zur pädagogischen, diesseitigen, biografischen, säkularen Entwicklungs-Individualisierungs-Entwicklung (Gott ist im Diesseits jenseitig) bspw. durch die Formen- sprache, Symbolwahrheiten, Allegorien, Bildmotive, Gleich- nisse, Begrifflichkeiten als " der Genius des Christentums " in der Zwei-Stufen-Methode dargestellt.) Jeder Entwick- lungs-Individualisierungs-Lebensweg geht immer nur über- und durch die gotische Kathedrale. Die Metaphysik der Formensprache der Gotik als Kathedralbauprinzipien sind Entwicklungsschlüsselmerkmale und identisch mit den universellen Entwicklungseigenschaften, Entwick- lungsattributen, Entwicklungswerten und Entwicklungs- tugenden als die Formen- und Universalsprache der Le- bensentwicklung (Das Christentum hat eigentlich keine eigene Sprache). Es ist eine anagogische Auslegung von der kunsthistorischen Entwicklung zur individualhisto- rischen Entwicklung als Rekontextualisierung *.
* Von der Gotik als eine Epoche der europäischen Architektur im Mittelalter (allgemein) zu jede gotische Kathedrale ist unvergleich- bar einzigartig, weil nur die nichts gleich sind, " Gott gleich sind ", weil Gott sich in jedem Einzelnen sich werden will (individuell). > Der gotische Baustil stieg wie " Phönix aus der Asche em- por ", wo keiner mehr an dieser Kunstsprache daran vorbei kam und so wird die Entwicklungs-Individualisierungs-Me- tapher-Idee seine Stunde und grosses Moment haben, wo keiner an dieser Lebenskunstsprache daran vorbei kommt.
Die Entwicklungsführung beginnt !!! Die gotische Kathedrale wird im Erkenntnislicht eines gegangenen Entwicklungs(vorbild)weges) der Individualisierungsentwicklung interpretiert, weil jede Entwicklung eines jeden Einzelnen nur durch und über die gotische Kathedrale geht und gegangen werden kann *. * " Wenn einer den Weg gegangen ist, hat er ihn frei gemacht für andere " ist das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitäts- theorie von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische Realität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raumexpansion gibt jedem die Chance, in den (Vorbild)- kraftraum einzutreten, wenn dieser auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet und diese Transzendierungs- Möglich- keit (durch Selbstentwicklung) wahrzunehmen. Der Dichter Frie- drich Schiller hätte gesagt; " Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er für alle erworben ". Wenn der Mensch sich durch- gerungen und den Vorbildweg freigemacht hat für alle ist das wie ein Tropfen, welcher ins Meer fliesst, wo das Meer sich in den Tropfen verwandelt und nicht der Tropfen in das Meer.Der Raum ist nicht begrenzt, sondern so gross, wie der gedacht werden kann. Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rahmen des Möglichen, wozu ich auch wirklich reifebereit bin als eine neue Kulturkategorie, wo ich meiner Lebenswelt in der Auseinander- setzungs-Transzendierung gegenübertreten und Kultur schaffe.
Die virtuellen Webseiten sind nur eine echte, scheinbare, lebenswirkliche Realität und werden durch die Lesetrans- zendierung zur echten, evolutionären, tatsächlichen Le- benswirklichkeit. Die gotische Kathedrale als Kulturreise- ziel wird zur virtuellen Kathedrale, wo man sich trifft ohne zu reisen (Metaverse). | |||||||||
Die an dieser Stelle vorgesehenen Inhalte können aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt werden.
Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Diese Webseite verwendet Cookies, um Besuchern ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Bestimmte Inhalte von Drittanbietern werden nur angezeigt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist. Die Datenverarbeitung kann dann auch in einem Drittland erfolgen. Weitere Informationen hierzu in der Datenschutzerklärung.